Kapitel 6

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"Marcel?!" fragte ich ungläubig. Ja, Marcel stand vor meiner Tür. Was will er denn hier?

"Oh... Ähm, hi" stotterte er und wurde sofort rot. Ich lächelte ein bisschen. Ich war ziemlich erleichtert, dass es nicht Harry war...

"Hi" begrüßte ich ihn und wartete darauf, dass er etwas sagte.

"Brauchst du etwas?" fragte ich nett, als ich merkte dass er nicht wusste, wie er anfangen sollte. Ich wollte nicht unhöflich sein. Marcel wurde sowieso schon von allen gemobbt. Und eigentlich war er glaub ich ganz nett.

"Ich...äh...ähm, Ich wusste nicht, dass--dass du auch hier wohnst"

Okay.... und warum war er jetzt hier?!

"Ja, ich und mein Dad sind letztes Wochenende hergezogen"

"Achso ja. Ich... also wir wohnen neben euch" sagte er und die Röte in seinem Gesicht verschwand nicht.

"Oh" brachte ich hervor "Das ist... cool"

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Irgendwie konnte ich mit diesem Jungen keine normale Konversation führen.

"Ja, und deswegen bin ich hier. Meine Eltern haben euch ja zum Abendessen eingeladen. Geht es bei euch... auch erst um 7?"

Wenn das alles ist...

"Ja, ich denk schon" sagte ich lächelnd.

"Okay... gut. Dann also... Kommt ihr um sieben rüber. Wir--ähm--freuen uns schon"

"Danke, Marcel. Wir uns auch" entgegnete ich höflich. Er lächelte schüchtern.

"Ich... Geh dann mal" Er winkte ein bisschen unsicher und war gerade dabei zu gehen, als ich auf einmal jemanden sah, denn ich auf gar keinen Fall hätte sehen wollen. Oh. mein. GOTT!

Harry lief direkt auf der anderen Straßenseite. Scheiße! Er darf mich nicht bemerken, er darf mich nicht-- Shit. Zu spät. Seine Augen richteten sich genau auf mich. Ein zufriedenes und gleichzeitig fieses Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

"Marcel!" rief ich plötzlich und rannte hinter ihm her. Marcel drehte sich verwirrt um und ich schlang meine Arme fest um seinen Hals. Ich wollte nicht das Harry hierher kommt! Auf gar keinen Fall! Dann fiel mir etwas viel Schlimmeres ein. Scheiße, er weiß jetzt wo ich wohne! Die einzige Art mich vor ihm zu 'schützen' war in dem Moment Marcel. Wenn ich gerade mit jemand anderem beschäftigt war, würde er bestimmt nicht herkommen, oder?! Er umarmte mich zögerlich zurück.

"O-Okay Rose, i-ich, ich glaube ich--ich muss jetzt gehen" stotterte Marcel und löste sich ungeschickt aus unserer Umarmung. Ich schaute nach Harry, der schon nicht mehr zu sehen war. Puh! Gerade nochmal Glück gehabt, würde ich sagen!

"Okay, bis nachher Marcel" sagte ich schnell und lief wieder ins Haus. Oh Gott!

"Wer wars?" fragte Dad, der hinter mir stand und verpasste mir so einen weiteren Schreck.

"Marcel von nebenan" sagte ich durchatmend "Er... wollte, dass wir erst um sieben kommen"

Dad nickte nur und ich lief wieder zurück in mein Zimmer. Scheiße. Einfach nur scheiße.

Ich massierte meine Schläfen, die aufeinmal anfingen, wehzutun. Dieser Junge brachte mich noch um meinen Verstand! Was machte er auch immer in meiner Gegenwart? Harold Styles. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, obwohl ich wusste, dass er gefährlich war und das man besser nicht über ihn lachen sollte.

Ich atmete einmal tief ein und wieder aus bevor ich zu meinem Kleiderschrank lief. Ich musste ja irgendetwas anziehen, wenn wir nachher zu Marcel gehen würden.

Half a HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt