25. Kapitel

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Seine blauen Augen trafen auf meine und ein undefinierter Ausdruck machte sich darin breit. Er schloss die Augen, als wollte sich Dean Mut zu reden und fokussierte mich erneut.

Zielsicher bahnte er sich einen Weg durch die Massen an Schülern und Tischen, bis er vor unserem zum Stehen kam. "Er ist auferstanden", Ally's Begrüßung triefte nur so vor Sarkasmus und Gift. Auch ihr hat es deutlich zu gesetzt, dass einer ihren besten Freunde tagelang nichts von sich hören lassen hat. Deans's Augen wanderten zu seiner besten Freundin.

Auch ich spannte alle Muskeln an. Natürlich hatte ich mir genauso wie Ally und Charlie Sorgen um ihn gemacht, doch ich war auch noch aus einem anderen Grund sauer auf ihn.

"Es tut mir...", setzte er verzweifelt an. Traurigkeit bahnte sich in sein Gesicht und er wirkte auf einen Schlag viel müder. "Oh nein, spar dir das", Ally hielt  warnend den Zeigefinger in seine Richtung. "Bist du eigentlich komplett bescheuert? Du meldest dich tagelang nicht und kommst mit einer billigen Entschuldigung an?" Ihre Stimme wurde immer lauter und einige Schüler hatten interessiert die Ohren gespitzt.

"Du hast mich ja nicht mal ausreden lasen", murmelte er kleinlaut. "Ach und was wollte da noch kommen? Du hast ja keine Ahnung was für Sorgen wir uns um dich gemacht haben, du Idiot!" Ally erhob sich und trat Dean direkt gegenüber. "Mach so eine Scheiße ja nie wieder."

Sie hatte ihre Wut heraus geschimpft und ihre Stimme nahm langsam wieder eine normale Lautstärke an. Dean nickte bestimmend: "Es tut mir wirklich leid Ally." In diesem Satz schwebte jedes erdenkliche Gefühl mit. Es tat ihm wirklich furchtbar leid, was er ihr angetan hatte.

Sie seufzte und Dean zog sie in eine liebevolle Umarmung. Erst zögerte sie, hat dann aber nach gegeben und erwiderte seine Umarmung. "Ich mach so was nie wieder. Ich verspreche es", murmelte er in ihre rosa Haare hinein.

Die Beziehung zwischen Dean und Ally war pure, freundschaftliche Liebe. 

Jeder Blinde konnte sehen, dass er es wirklich aufrichtig bereute, seine Freunde so ihn Aufruhr zu bringen. Doch in keiner einzigen Sekunde, seit Dean angefangen hatte mit Ally zu reden, hatte er mich eines Blickes gewürdigt. Keinen einzigen Blick.

Ein kleiner Teil tief in mir drin freute sich über die Versöhnung die sich mir eben darbot, aber der Teil in mir, der die ganze Zeit Lügner, Lügner, Lügner  flüsterte seit Dean an unseren Tisch kam, überwog.

Als die beiden sich wieder voneinander lösten, saß ich immer noch starr an meinem Platz. Mein Gehirn platzte vor Gedanken, Verschwörungen und Schimpfwörtern, die ich Dean reihenweise an den Kopf knallen wollte. 

Nach gefühlten Wochen wand er sich wieder mir zu und sein freundliches Gesicht, was ich so lieben gelernt hatte, verschwand augenblicklich. "Ich glaub wir müssen uns unterhalten, Quinn", sagte er bestimmend und ging schnellen Schrittes aus der Cafeteria. 

Ich packte schnell meine Sachen zusammen und schob Ally den Rest meines Mittagessens zu: "Bedien dich." Sie blickte mich besorgt an: "Was ist los zwischen dir und Dean?" Meine Antwort deutete sich in einem ahnungslosen Schulterzucken an: "Frag mich das in zehn Minuten noch einmal."

Und so verschwand ich ebenfalls.

Ich erkannte Dean schlanke Gestalt neben den Schließfächern. Zu dieser Zeit waren die Gänge voll von Schülern, weswegen man sich hier nicht besonders gut unterhalten konnte. Oder jemandem Vorwürfe machen konnte...

Er bedeutete mir in das Computerzimmer gegenüber zu gehen, weil da gerade niemand Unterricht drin hatte.

Als Dean die Tür hinter sich schloss und mich mit einem versöhnlichen Ich-will-dir-alles-erklären-Blick zuwarf, verschränkte ich bockig die Arme vor meiner Brust. Abwartend zog ich die Augenbrauen nach oben: "Also?"

Apartment 108 - never trust a badboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt