19. Kapitel

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Endlich klingelte es zur letzten Stunde. Dieser Tag war noch langweiliger, als jeder andere Tag zuvor. Das einzig Interessante war, welch Überraschung, die Mittagspause. 

Ally, Charlie und ich unterhielten uns wieder über Gott und die Welt, während die beiden gierig das Cafeteriaessen herein würgten. Ich war immer noch der Meinung, dass es unverzehrbar war, weswegen ich mir fest vorgenommen hatte mir morgen vor dem Unterricht ein Snack bei Mrs. Adler zu kaufen.

Das einzige Problem war, dass Dean wie vom Erdboden verschwunden war. Er hatte sich seit dem Abendessen bei uns weder bei mir, noch bei Ally oder Charlie, gemeldet. Was mir langsam wirklich Sorgen machte. Was war nur los mit ihm?

"Ich fahr nach der Schule heute zu ihm", kündigte Charlie an, als wir beide an meinem Spind standen. "Kannst du dich danach melden?", ich musste wissen, ob es ihm gut ging. Er nickt: "Klar mach ich. Gib mir deine Nummer und schreibe dir sofort, nachdem ich mit ihm geredet habe."

Schnell tippte ich meine Nummer in sein Handy. Ich bedankte mich herzlich bei Charlie und umarmte ihn kurz. 

"Hey, was ist mit mir? Warum bekomme ich keine Umarmung?", Ally tauchte neben uns auf und verschränkte die Arme dramatisch vor ihrer Brust. Wir lachten beide und Charlie zog sie in seine Arme. "Wie könnten wir dich vergessen, Ally."

Als sie sich lösten, hatte Ally noch immer einen Arm um ihn geschlungen, was Charlie leicht rot werden ließ. Also entweder ihm war das total unangenehm, dass Ally ihm immer noch so nah war, oder etwa...

Sie schnipste mit den Fingern vor meinem Gesicht herum: "Hallo? Erde an Quinn? Bist du fertig, hab ich gefragt? Wir gehen doch noch Kaffee trinken, oder?"

Wieder Herrin meiner Gedanken sagte ich: "Natürlich." "Das wollte ich hören! Ich geh nur noch kurz zur Toilette. Treffen wir uns draußen?" Mit diesem Worten ließ sie den hochroten Charlie ziehen und hüpfte weg.

Mit hochgezogener Braue sah ich Charlie abwartend an. Er schaute aber nur verunsichert zurück.

"Deinen roten Kopf sieht man kilometerweit", eröffnete ich ihm schließlich. Okay zugegeben, das war ein bisschen übertrieben, aber Charlie ist so schüchtern, dass er es mir niemals freiwillig gestanden hätte.

"Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst", er kratzte sich nervös am Nacken, "Also ich muss dann auch." Charlie wollte gerade um Gehen ansetzten, als ich ihm am Handgelenk packte und ihn zurück zu mir drehte. "Du kannst es mir sagen. Wir sind doch Freunde, oder nicht?"

Charlie seufzte schwer: "Ach mann, Quinn. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich kann es ihr schließlich nicht sagen." 

Ich lag also vollkommen richtig. Unser lieber, süßer Charlie stand auf Ally. Obwohl... es war wahrscheinlich sogar mehr als das. "Aber warum denn nicht?", fragte ich.

"Weil ich unsere Freundschaft nicht gefährden will. Glaub mir, du hast keine Ahnung wie schwer es ist in einen deiner besten Freunde verliebt zu sein und es die ganze Zeit zu verheimlichen, selbst vor Dean."

"Hast du jemals versucht sie einzuladen?" Irgendwie tat mir Charlie leid. Er ist einer der liebenswürdigsten Jungs der Welt, aber er wurde auf Grund seiner Schüchternheit einfach nicht wirklich wahr genommen.

"Doch na klar. Als Freunde, aber es war niemals ein Date. Ich bin für sie einfach nur ein Freund und das muss ich akzeptieren", er seufzte erneut und schaute mich mit traurigen Augen an.

In mir zog sich das Herz zusammen. Ich wusste nicht wie, aber in diesem Moment schwor ich mir, Charlie irgendwie zu helfen.

*

Apartment 108 - never trust a badboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt