24. Kapitel

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Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, wurde ich von der Herbstsonne geblendet, die mir in das Gesicht schien. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich realisierte, wo ich überhaupt war. Alec lag immer noch friedlich träumend neben mir.

Sein markanten Gesichtszüge hatten sich entspannt und verlieh ihm ein jugendliches Aussehen. Sein Anblick ließ mich unwillkürlich lächeln.

Ich wollte mich den Rücken drehen, da mein linker Arm eingeschlafen war, doch irgendwas hielt mich davon ab. Mein Blick wanderte nach unten und ich erblickte Alec's starken Arm um meine Taille geschlungen.

Das Gefühl in seinen Armen zu liegen war wunderschön und so friedlich, aber wenn ich mein Gewicht nicht in wenigen Momenten von meinem Arm verlagerte, würde er mir früher oder später abfallen. Also nahm ich schnell meine andere Hand und versuchte seinen Arm behutsam von meinem Körper zu nehmen.

Jedoch ohne Erfolg.

"Du willst gehen?", murmelte Alec verschlafen, seine Augen noch immer geschlossen. Ich schüttelte mit dem Kopf, mir wurde aber erst kurz danach klar, dass er mich gar nicht sehen konnte. "Mein Arm ist eingeschlafen."

Alec's Mundwinkel schossen nach oben und er prustete. Dann lockerte er seinen Griff und ich konnte mich drehen. Das Blut schoss zurück in meinen Arm und fing an unangenehm zu prickeln. "Besser?", fragte er.

"Ja, danke ich...", ich verstummte augenblicklich und warf mich auf die andere Seite um an mein Handy zu kommen.

3 verpasste Anrufe von Charlie... doch das ist nicht was mich sofort wach werden ließ.

8:26 Uhr. Ich hatte seit einer halben Stunde Unterricht!!!

"Fuck", ich sprang wie ein wild gewordenes Eichhörnchen aus dem Bett und sammelte meine Sachen zusammen. Alec schlug jetzt endlich die Augen auf und schaute mich verwirrt an: "Was ist los?"

"Ich muss zur Schule. Ich bin zu spät", verzweifelt versuchte ich mir meine frischen Sachen anzuziehen, die ich mir gestern heraus gesucht hatte. "Und wenn du einfach mal blau machst?", fragte er.

Alec setzte sich auf und rieb sich müde über die Augen. Wie gern würde ich mich einfach wieder zu ihm legen und die restliche Welt um mich herum vergessen, aber dieser Moment war leider vorbei.

"Heute ist der vierte Schultag", schrie ich ihm hinterher, als ich ins Bad stürmte: "Keine Chance." Ich hörte wie er sich aus dem Bett hievte, als ich mich auf die Suche nach einer neuen Zahnbürste machte.

Alec drängte sich zwischen mich und einem Badschrank. Er suchte kurz und hielt dann triumphierend eine Zahnbürste in die Höhe, als hätte er meine Gedanken gelesen. Dankend riss ich sie ihm aus der Hand und nahm Alec's Zahnpasta aus dem Spiegelschrank.

"Und ich kann dich wirklich nicht überzeugen zu bleiben und dich wieder zu mir zu legen?", er trat hinter mich. Wir schauten uns gegenseitig im Spiegel an, als er seine Hände um meinen Bauch schlang und den Kopf auf meiner Schulter ablegte.

Fast wäre ich weich geworden, aber ich durfte einfach keine Zeit mehr verlieren.

Ich schüttelte schließlich entschlossen mit dem Kopf.

"Wirklich mit nichts?", fragte er provozierend und verteilte drei zarte Küsse an meinem Hals. Mein Körper reagierte, indem er von einer Gänsehaut überzogen wurde. Wieder schüttelte ich mit dem Kopf, wenn auch nicht mehr ganz so überzeugend wie eben.

"Ich komme ja wieder", lachte ich. Alec hob seinen Kopf und schaute mich wieder im Spiegel an. "Darauf kannst wetten", er schenkte mir ein dreckiges Grinsen und ich schubste ihn gespielt genervt von meiner Schulter, sodass ich die Zahnpasta ausspucken konnte.

Apartment 108 - never trust a badboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt