36. Kapitel

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"Es tut mir so leid, Quinn. Ich kann das einfach nicht mehr."

Ich sah Alec tief in die Augen. Versuchte eine Antwort auf eine meiner vielen Fragen zu bekommen, doch alles was ich sah war tiefe Trauer.

"Was... wovon sprichst du?", stammelte ich. Meine Stimme war nun nicht mehr als nur ein Flüstern, denn mehr bekam ich einfach nicht mehr zustande. Er wich meinem Blick sofort aus und schaute zu Boden.

Obwohl sich unsere Körper immer noch nah waren, spürte ich wie wir uns in diesem Moment immer mehr voneinander entfernten. 

"Bitte Alec, sag etwas. Wir können doch darüber reden", versuchte ich weiter auf den Jungen vor mir einzureden, der schön längst jede selbstsichere Seite verloren zu haben schien. 

Nach einer geschlagenen Minute, die sich für mich allerdings wie Stunden angefühlt hat, sprach er so leise, dass ich ihn fast nicht verstand. "Genau das ist das Problem."

Jetzt verstand ich die Welt überhaupt nicht mehr. Erst sagt er, er könne das hier nicht mehr, was auch immer das hier sein mag, und dann meint er wir können nicht darüber sprechen?

Ich versuchte erst gar keine Antwort zu finden. Also zwang ich ihn sanft mich wieder anzuschauen. Ich stellte sofort wieder Augenkontakt her und atmete tief durch.

"Bitte."

Das ist das Einzige was ich heraus brach. Ich spürte wie sich mein Herz weiter und weiter zusammen zog. So einen traurigen und verlorenen Gesichtsausdruck habe ich noch nie gesehen und dass es ausgerechnet bei Alec passiert, brach es mir endgültig. Tränen sammelten sich in meinem Auge, sodass ich sie einfach langsam frei ließ. 

Eigentlich war es mir immer peinlich vor Leuten zu weinen. Doch jetzt? Nein. Mir war es alles andere als peinlich. Was mich ehrlich gesagt selbst verwunderte...

Alec beobachtete eine Träne, die sich langsam über meine rechte Wange zog und schaute mir dann wieder in die Augen. 

"Ich kann das nicht", wiederholte er leise. Wir beide waren nur noch zu einem Flüstern in der Lage. Als er meinen fragenden Gesichtsausdruck sah, fügte er langsam hinzu: "Nicht so."

"Nicht so?", schluchzte ich. 

"Ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Es verwirrt mich vollkommen und ehrlich gesagt habe ich auch Angst davor." 

Ohne ein Wort verstärkte ich den Kontakt zwischen uns, um ihm zu signalisieren: Ich bin hier.

"Das sollte so nicht laufen Quinn. Es sollte doch nur ein Zeitvertreib sein." Seine Stimme war mehr ein Murmeln, so als ob er mit sich selbst spreche. 

"Bitte sag's mir. Es macht mich wahnsinnig", drängte ich ihn nun etwas lauter. "Warum bist du den ganzen Tag so nachdenklich und rückst am Ende nicht mit der Sprache raus? Ich kann leider keine Gedanken lesen, Alec." 

Okay zugegeben war das ziemlich unfair, aber ich wusste mir einfach nicht mehr zu helfen und ließ meiner angestauten Frustration freien Lauf. "Was habe ich falsch gemacht? Was um alles in der Welt, huh?"

"Warum hast du das getan, Quinn?", fragte er plötzlich und seine Stimme war nun alles andere als ein Flüstern. Er wirkte wieder größer und machtvoller. Auf jeden Fall nicht mehr so zerbrechlich wie eben.

Unser Gespräch durchlief das Stadium der Traurigkeit und war nun offiziell beim Streit angekommen.

Vollkommen ratlos sah ich ihn an: "Was habe ich getan?"

"Warum hast du Gefühle in mir geweckt, von denen ich mir bis vor ein paar Wochen noch sicher war, sie nicht einmal zu haben? Warum lässt du zu, dass ich mich in dich verliebe?" Diese Worte schrie er und als er endete war es, als ob eine Last, die er schon zu lang mit sich herum zu tragen hatte, einfach verschwunden. 

Es klangen wie Vorwürfe. Sein Tonfall, die Lautstärke, sein Ausdruck. Einfach alles ließ es wie einer wirken. Aber dann fing mein Gehirn an seine Worte immer mehr zu realisieren und ich fiel in eine Schockstarre. Unfähig mich zu bewegen oder zu sprechen.

Gefühle...

Verlieben...

Als ich immer noch nicht in der Lage war etwas darauf zu erwidern, verstand er mein Schweigen als eine Abfuhr. Er löste sich von mir und ging auf Abstand. Ein paar Schritte von mir entfernt kam er wieder zum stehen und schaute mir nicht einmal in die Augen, als er weiter sprach: "Es tut mir leid."

Alec's Stimme dämpfte sich wieder und er fuhr sich durch die dunklen Haare. So wie er es immer tat. "Es tut mir leid, dass ich unseren Deal nicht eingehalten hab. Glaub mir ich wollte nicht, dass es so läuft."

Seine Stimme brach bei seinen letzten Worten: "Aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen und auch wenn du wahrscheinlich nie wieder etwas mit mir zu tun haben willst-", seine grünen Augen durchbohrten mich wieder, "- ich würde nichts davon rückgängig machen wollen." 

Und mit diesen Worten verschwand er um die nächste Ecke und ich erwachte endlich aus meiner Starre. 

Hallo Freunde! I'm back! xD

Zuerst einmal ganz viel Liebe an alle die bei meinem letzten Beitrag kommentiert haben! Eure lieben Worte haben mir extrem viel bedeutet und mir so viel Motivation wie noch nie geschenkt. Also vielen vielen Dank! ♥

Es war extrem schwierig dieses Kapitel zu schreiben. 1. weil ich solang weg war und wirklich überhaupt nicht geschrieben habe... und 2. weil es ein wichtiger Moment in meiner Geschichte ist und ich unbedingt wollte, dass es bedeutsam wird. 

Deswegen ist mir euer Feedback besonders wichtig! Wie fandet ihr das emotionale Hoch und Tief zwischen Quinn und Alec?

Es werden jetzt auf jeden Fall wieder regelmäßiger Updates kommen, allerdings habe ich trotzdem noch Schule und so weiter, weswegen ihr euch eventuell auf 1-3 Kapitel pro Woche einstellen müsstet. (Drückt mir die Daumen, dass ich das so schaffe!)

Vorausgesetzt natürlich ihr wollt weiter mit mir auf die Reise gehen. ;)

xo Anni

Apartment 108 - never trust a badboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt