35. Kapitel

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Hey! Es gibt am Ende keine Nachricht von mir, so wie immer. (Mit Grund xD) Deshalb hier ganz kurz: Lasst mir gern eure Meinung zum Kapitel da. Irgendwie bin ich ein bisschen stolz darauf, ohne jetzt eingebildet klingen zu wollen. Deshalb ist mir eure Meinung sehr wichtig! So, jetzt wars das aber auch und mir bleibt nur noch euch viel Spaß zu wünschen! :) - xo Anni 

Alec, Calvin, Ally und ich gaben zugegeben eine wirklich merkwürdige Gruppe junger Erwachsener ab. Wie sollte ich es am besten beschreiben?

Wir vier saßen in der Tube auf dem Weg in Ally's Stadtviertel. Obwohl treffender ist es wohl, wenn ich sage, dass Ally vollkommen fertig auf einer der freien Sitzbänke liegt, sich die Hand vor den Mund hält und versucht sich selbst einzureden, dass ihr nicht kotzübel ist. Während Calvin und ich ihr besorgt gegenüber sitzen und versuchen auf sie einzureden, damit sie auf andere Gedanken kommt. Und Alec... naja, der saß und schräg gegenüber, machte ein konzentriertes Gesicht und ließ mich keine Sekunde aus den Augen.

Also ja, wir sahen zu hundert Prozent absolut seltsam aus. 

"Wir haben es gleich geschafft", ich strich Ally über den Arm, als die Sprechstimme uns verkündete, dass wir bald an unserem Ziel waren. Sie nickte tapfer, bedacht mir nicht gleich auf die Schuhe zu kotzen und stand langsam auf. Calvin hakte sich sofort bei ihr unter und Ally brachte sogar ein kleines Lächeln in seine Richtung zu Stande. 

Ebenfalls lächelnd beobachtete ich die beiden. Wenn es ihr nicht so mies gehen würde, dann würde sie jetzt ziemlich sicher absolut ausrasten, weil Calvin so dicht bei ihr stand. Wie sind sich die zwei überhaupt so nah gekommen ? Ally hatte nie mehr als ein Gestammel und Gestarre ihm gegenüber auf die Reihe bekommen. Hoffentlich konnte sie sich in ein paar Stunden noch an alles erinnern, um mich mit Informationen zu versorgen.

Die Tube hielt quietschend an der Station an und wir verließen anschließend das Bahnhofsgebäude. Draußen schlug uns kalte Luft entgegen, die ich vollkommen begrüßte. Auch Ally schien die frische Luft gut zu tun und wir vier machten uns auf den Weg zu ihrer Wohnung.

"Mein Dad wird mich umbringen", gab sie erschöpft kurz vor der Haustür zu.

"Mit viel Glück schläft er schon und bemerkt gar nicht, dass du kommst", meinte ich schulterzuckend. Sie warf mir diesen Das-glaubst-du-doch-wohl-selbst-nicht-Blick zu und ich gestand mir ein, wie naiv das gerade war. Eltern haben einen sechsten, übernatürlichen Sinn was das anging. Sie stehen munter wie ein Eichhörnchen auf Speed an der Türschwelle, als ob sie riechen könnten, dass ihre Kinder gerade nach Hause kommen.

"Mach dir keine Gedanken, ich bring dich nach oben und achte darauf, dass du gut in deinem Bett ankommst", Calvin lächelte sie an. Und ich musste mir ein Grinsen verkneifen.

"Genau deshalb wird mich mein Dad umbringen. Und dich gleich mit", antwortete Ally, der es auf jeden Fall besser zu gehen schien. "Ich schaffe den letzten Rest schon selbst", lächelte sie und umarmte mich zum Abschied. 

Calvin belohnte sie mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange und murmelte das Wort "Danke". Damit verschwand sie im Gebäude.

"Ähm", räusperte sich Calvin, der plötzlich rot geworden war. Ich biss mir auf die Innenseiten meiner Wangen um nicht wie eine Irre grinsen zu müssen. Irgendwie war das niedlich. "Ich hau dann auch mal ab. War cool euch mal kennen zu lernen." Verlegen kratzte er sich am Kopf und schenkte uns zum Abschied noch ein charmantes Lächeln. 

Und so standen Alec und ich allein in der dunklen Nacht Londons. Die Straße war wie leer gefegt und alles schien zu schlafen. Nur wir nicht.

Alec hatte kein einziges Wort gesprochen seit wir in den Zug gestiegen waren. Immer nur lagen seine Augen auf mir und ich konnte seinen Blick nicht deuten. Manchmal hatte ich mir eine Wärme eingebildet, die von ihm ausgestrahlt wurde. Er wirkte einfach furchtbar nachdenklich und gar nicht so wie... immer. Die vorlaute Badboy Fassade war verschwunden.

Auch in diesem Moment sah er mich schweigend an und mit jeder Sekunde die ich in seine wunderschönen grünen Augen sah, wurde ich immer mehr in seinen Bann gezogen. In ihm steckte noch so viel mehr, als er allen zeigt. Es liegen Gefühle verborgen, die manche gar nicht zu bemerken schienen. Doch ich konnte sehen, dass da so viel mehr verborgen war. 

Ich machte einen Schritt auf ihn zu, sodass ich nur noch wenige Zentimeter von ihm getrennt war. Ihm so nah zu sein fiel mir so leicht. Alec schaffte es einem das Gefühl von Selbstzufriedenheit und Geborgenheit zu geben und genau das liebte ich so sehr.

Wie selbstverständlich legte ich ihm meine Hand an seinen Hals. Er wehrte sich nicht, sondern fokussierte sich nur noch mehr auf mich. Alec's Augen musterten ausgiebig mein Gesicht, als ob er sich jedes Detail einprägen möchte.

Nach ein paar Sekunden, in denen ich seine Nähe genoss, brach er schließlich das Schweigen und flüsterte: "Wie hab ich das hier nur verdient." Ich runzelte die Stirn, immer noch nicht bemüht zu sprechen.

"Du bist so wunderschön, Quinn." Mit diesen Worten schloss ich die Lücke zwischen uns und unsere Lippen verschmolzen ineinander. 

Nein, er war wunderschön. Offensichtlich, wenn man sich ihn so ansah. Die wunderschönen Gesichtszüge, der trainierte Körper, diese unglaublich intensiven Augen und Lippen zum Sterben. Doch das meinte ich nicht. Alec überraschte mich von Tag zu Tag immer mehr, wie liebevoll und fürsorglich er sein konnte. 

Seine Zunge drückte leicht gegen meine Lippen und ich gewährte ihm ohne zu zögern Einlass. Unser Kuss war weder wild, noch besonders Energie raubend, so wie es bis jetzt immer war. Oh nein... dieser hier war anders. Es steckte mehr als nur die Lust auf einander dahinter. Da war so viel mehr. Und ich genoss jede einzelne Sekunde davon. 

 Seine Hände umfassten meine Taille, um mich noch näher an ihn zu ziehen. Selbst ein Blatt hatte keine Chance mehr zwischen unsere Körper zu passen.

Plötzlich unterbrach er den sanften Kuss zwischen uns und schaute mir wieder tief in die Augen. Langsam machte er mir wirklich etwas Angst. Warum war er nur so schrecklich nachdenklich?

"Alec?", fragte ich leise. Irgendwie hatte ich das Gefühl die Stimmung zwischen uns zu zerstören, wenn ich lauter sprach, also hielt ich meine Stimme bedeckt. 

Seine Gesichtszüge wurden melancholisch, beinahe traurig und mich zerriss es beinahe, dass er nicht mit mir sprach. 

"Alec?", fragte ich noch einmal, dieses mal etwas drängender. Ich machte mir plötzlich große Sorgen um ihn. Hatte ich etwas falsch gemacht?

"Es tut mit so leid, Quinn. Ich kann das einfach nicht mehr."

Apartment 108 - never trust a badboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt