Rose mit Dornen

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Ich stehe früh auf und gehe ins Haupthaus, da dort mein Frühstück wartet. Und da Rose dort sein wird, gehe ich nur zu gern zu dem riesigen Holzhaus hinüber. Die Tür steht einladen offen und ich komme direkt in ein schönes, riesiges Wohnzimmer. Gemütliche Korbmöbel laden zum Verweilen ein und auf einer, nur um zwei Stufen, erhöhten weiteren Ebene steht ein riesiger Esstisch, an dem für drei gedeckt ist. Dahinter, in der Küche, steht Rose und rührt in einer Pfanne.

Clayton betritt den Raum und nickt mir zu, nicht unfreundlich, aber auch nicht sehr wohlwollend.

„Rose, bekomme ich sie heute?"

Sie dreht sich um, sieht mich, nickt mir kurz zu und schenkt Clayton dann ein Lächeln.

„Ja, Pancakes sind in Arbeit. Hör auf zu nerven, Nat."

Er bittet mich Platz zu nehmen und ich schenke mir aus der Kanne, die schon auf dem reich gedeckten Tisch steht, Kaffee ein.

Rose stellt einen Teller mit Pancakes auf den Tisch, nimmt sich ein Glas Saft und trinkt es im Stehen.

„Rose, Frühstück!" fordert Nathan sie auf und sofort wird er mir sympathischer.

Sie ist zu dünn. Zu angegriffen. Sie hat keine Reserven. Doch Rose Augen bekommen einen harten Glanz.

„Nein, ich habe keinen Hunger."

Er nickt, fast resignierend.

„Fährst du gleich?"

Sie schüttelt den Kopf.

„Georgina ist heute mit Elisa unterwegs, wir haben uns für nächstes Wochenende verabredet. Ich helfe Euch."

Clayton steht auf, tritt zu Rose und sieht mich kurz an.

„Entschuldigen Sie uns, Mr. Grey."

Dann packt er sie am Arm und zieht sie mit sich. Ich muss all meine Selbstbeherrschung aufbringen, ihnen nicht zu folgen. Aber es ist auch gar nicht nötig, denn die Terrassentür zum Garten hinter dem Haus steht offen und ich kann hören, um was es geht.

„Du wirst heute nicht arbeiten, Rose. Selbst ein Blinder kann sehen, dass du Ruhe brauchst. Wenn du mithilfst, werde ich fuchsteufelswild. Du bleibst hier und legst mal einen Tag Pause ein. Was immer du in Perth tust, was immer du mit diesem Arschloch", er meint mich, da bin ich sicher und ich grinse, weil er nicht mag, dass sie mir irgendetwas tut, „machst, hier bist du unter meinem Schutz. Also, bewegst du deinen Hintern auch nur in die Nähe von Arbeit, sage ich es Georgia. Alles."

Sie antwortet nichts. Nickt sie? Verneint sie? Clayton kommt zurück und hat eine puterrote Gesichtsfarbe, doch Rose erscheint nicht mehr. Wo ist sie hin?

„Wo ist Rose?" frage ich und er wirft mir einen kalten Blick zu.

„So wie ich sie kenne, irgendetwas Dummes tun. Wie jeden Tag, seit Sie in Australien sind. Wann fliegen Sie wieder nach Hause?"

Ich sehe ihn neugierig an, er mag mich nicht besonders.

„Spielt das eine Rolle? In knapp vier Wochen sollte Samuel wieder auf dem Damm sein."

Er nickt und starrt grimmig in seinen Kaffee.

„Rose hält das keine vier Wochen mehr durch, Grey. Sie haben ein Pulverfass angezündet, und ich fürchte, Sie zerstören sie damit."

Er sieht mich an und es kostet mich einige Kraft, den Blick ungerührt zu erwidern. Er weiß mehr als ich und hat nicht das Recht, mir Vorwürfe zu machen. Er hat sie vor mir versteckt, er weiß, was mit ihr passiert ist und kann sie offensichtlich besser kontrollieren als ich. Das nagt an mir. Ich bin ihr Dom, aber auf ihn hört sie.

50 Shades of IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt