Die magischen Amulette

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Nervös wartete eine zierliche Person am Rande eines dunklen Waldes auf etwas. Ein Lebenszeichen, ein Äste knacken oder ähnliches. Aber sie hatte vergessen wo sie war. Im Wald der Toten. Hier gab es keinen Laut, kein Leben, absolut nichts. Die Toten Seelen wachten über den Wald und jeder der ihn betrat sollte auch sterben. So hieß es in der Legende. Doch diese Gestalt, welche umhüllt von einem grauen Mantel, dort stand, meinte es besser zu wissen und so schritt sie zielstrebig und dennoch mit gebückter ängstlicher Haltung durch den Wald bis hin zu einer Lichtung.

Dort wartete bereits jemand auf sie. Mit gesenktem Kopf kniete sich die angsterfüllte Person vor die über ihr heraufragende Statur eines Mannes. „Was gibt es neues?“, fragte diese nun. Seine Stimme war laut und forsch und duldete keinerlei Widerspruch. Mit zitternder Stimme begann die am Boden kauernde Person zu sprechen. Man erkannte an der Stimme, dass es sich um eine Frau handeln musste. Leise und vorsichtig sprach sie, um ja keine der toten schlafenden Seelen zu wecken. Man sollte die dunklen Seelen nicht erzürnen, so hieß es. Aber der Mann kümmerte sich nicht darum, als er mit aufgebrachter Stimme das Flüstern der Frau unterbrach: „Nein! Das kann nicht wahr sein! Sag dass das nicht wahr ist! Du lügst!“ „Es tut mir leid Sir, dass ist das was ich gesehen habe. Ihre Kraft könnte für immer gebrochen werden! Das Kind kann alle Elemente ineinander vereinen, und...“ hörte man die zitternde Stimme antworten. Immer noch sprach sie leise und sah sich wieder und wieder nach allen Seiten um. „Schweig!“ schrie nun der Mann mit wutentbrannter Stimme, „Ich habe genug gehört. Ich bin maßlos enttäuscht von dir, du Nichtsnutz!“ Die dunkle Gestalt des Mannes, die ein wenig im Schatten einer Tanne stand richtete den ausgestreckten Arm auf die am Boden kauernde Person vor ihm. Diese, wohl wissend was auf sie zukam, versuchte verzweifelt sich zu schützen indem sie ihre Hände vor ihr Gesicht hielt. Aber der Frau war nicht mehr zu Helfen. Man sah nur noch einen blendend hellen Lichtblitz und hörte ihren langgezogenen Schrei bevor der Wald wieder im Dunkeln lag. Der Schrei erweckte sofort die Seelen, sodass, wenn noch irgendeine Hoffnung für das Leben der Frau bestand, diese nun endgültig zerstört war. Seelen des Waldes der Toten, nahm jeden sofort mit hinüber in die Totenwelt, der es auch nur wagte den Wald zu betreten. Und selbst vor der Frau machten sie nicht halt.

„Die redet garantiert nicht mehr. Schade um dich, aber du wusstest zu viel, kleines“, murmelte der Mann und packte die Beine der Frau. Was er mit ihr vorhatte war einfach. Er schleppte sie aus dem Wald und legte sie auf einen Stein, der vor den ersten Tannen des Waldes stand. Dann verschwand er in der Dunkelheit. Einen leblosen Körper am Boden zurück lassend. Eine einzelne Träne sah man auf ihrer Wange, die bis eben noch rosig glänzten, doch nun war dort in ihrem Gesicht nichts mehr als Kälte. Die Frau war tot.

Niemand kann sagen warum der Mann so handelte, er hätte sie im Wald lassen können, nie hätte jemand sie gefunden. Niemand betritt den Wald der Toten, da keiner daraus jemals zurückkam. Aber dieser Mann konnte in dem Wald ein und ausgehen. Dennoch, war dieser Mord der schwerwiegendste Fehler seines Lebens, was später noch herausstellen sollte.

Die magischen AmuletteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt