Die magischen Amulette

21. Kapitel

Aufatmend verließ ich knapp ein ein halb Stunden später das Turmzimmer und stieg mit dröhnendem Kopf die Wendeltreppe runter.

An sich ist Mystik und Magie eigentlich ein spannendes Fach, aber es hatte irgendwie seinen Reiz verloren, nachdem mich mein neuer Psycho-Lehrer die ganze Doppelstunde tyrannisiert hatte, weil ich zu spät war.  

Da kann man halt nichts machen- es gibt gute und schlechte Lehrer. Dieses Phänomen kennt sicher jeder… Am Fuß der Wendeltreppe entschied ich mich dazu den Weg zu wählen, aus dem ich vorhin mit Luke gekommen bin. Zumindest glaubte ich es sei der richtige Weg. Ich würde mich hier nie auskennen… Einfach anderen Elfen hinterherlaufen und so tun als wüsste man wo es lang geht.

Die Schüler denen ich gefolgt bin verstreuten sich in verschiedene Richtungen und ich hatte wiedermal keine Ahnung wo ich war. Hilfesuchend drehte ich mich im Kreis und entschied mich dann dazu Luke eine Nachricht zu schreiben. Ich suchte seine Nummer aus meinen Kontakten heraus und tippte gerade eine Nachricht, als mir von hinten jemand seine Hand auf meine Schulter legte. „Du brauchst Hilfe?“ Ich schreckte zusammen als ich erkannte das unmittelbar hinter mir Luke stand. Er grinste mich breit an und hielt sein Handy hoch. „Hab deine Nachricht gekriegt.“ „Ich hab noch nichts abgeschickt…“, Ich blickte verblüfft aus mein Handy und musste mich korrigieren. „Abgeschickt. Wie geht das denn? Ich bin mir sicher…“, vollends verwirrt starrte ich auf die Nachricht die nun unter ‚gesendete‘ erschien und kratzte mir am Hinterkopf. Luke lachte leise sein wirklich schönes, wohlklingendes Lachen und meinte „Magic…“

Ich schüttelte mich kurz und steckte dann mein Handy ein. „Ich finde den Weg in den Garten nicht.“, meinte ich dann kleinlaut. Luke lachte wieder und lief schnurstracks in eine Richtung los. Hatte der einen Clown gefrühstückt?

Als ich diese Vermutung anbrachte lachte er nur wieder, was mich wiederrum bestärkte. „Wo wir grade von Frühstück reden… Wie kommts dass ich weder dich noch Clary je gesehen habe?“, setzte ich gleich hinterher, während ich Luke immer noch folgte wie ein braves Hündchen. „Du meinst in der langen Zeit die du schon hier bist -waren es zwei Wochen?- hättest du uns schon Mal über den Weg laufen müssen?“, erwiderte Luke schmunzelnd. „Joa schon“, antwortete ich mit einem Schulterzucken.

„Ach Lizzylein“, meinte Luke und wuschelte mir durch die Haare, „Diese Schule beherbergt über 4.000 Schüler, ich denke es ist unwahrscheinlich, dass du bereits jeden gesehen Schrägstrich getroffen hast.“ „4.000? Aber der Frühstückssaal ist entsprechend ziemlich klein?“, meinte ich verwirrt. „Das ist ja nur einer der Säle.“, antwortete er grinsend. Ich schwieg verblüfft. Luke warf mir einen schiefen Seitenblick zu :„Ach komm du dachtest ernsthaft das hier wäre das einzige Gebäude hier?“, lachte er und führte mich  an ein Fenster. Schnell deutete er mir einen Schritt zurück zu treten und ehe ich ‚Tu dass nicht!‘ sagen konnte, zerbarst die Scheibe vor meiner Nase in hunderte von Scherben, die nach außen hin wegflogen.

Ich sah Luke entgeistert an. „Beruhig dich“, meinte dieser lachend und zog mich an der Hand mit nach draußen. Als wir in der Luft vor dem kaputten Fenster schwebten, setzte dieses sich auf Lukes Wink hin wieder komplett zusammen. Nur ein einzelner Splitter fehlte an der rechten oberen Kante. Ich fuhr mit meinem Zeigefinger erstaunt drüber und schnitt mich prompt. „Autsch.“, erschrocken zog ich meine Hand zurück und fluchte leise.

Luke schnappte sich grinsend meinen Finger und klebte mir ein Pflaster über den Schnitt. „Pass auf Lizzy, ich bin ein Vampir und muss mich schwer unter Kontrolle halten.“ Ich zog lachend meine Hand aus seinem Griff. „Wieso bist du dann hier draußen im Sonnenlicht?“, meinte ich herausfordernd.