Die magischen Amulette

10. Kapitel

„Uhoh, das gibt sicher eine kleine Brandblase.“, meinte Amilia, die grade ebenfalls dazukam. Julie jedoch nickte tapfer und meinte: „Es geht schon wieder keine Sorge, dass war hauptsächlich der Schreck. Danke für die Hilfe Lizzy.“ „Ach kein Problem.“, erwiderte ich grinsend. „Leute wir sollten uns beeilen, sonst kommen wir zu spät zum Unterricht!“, meldete sich nun Alex. Wir sahen uns erschrocken an und sprangen auf. Ich merkte wie all diejenigen, die noch in der Mensa waren uns komisch ansahen und begriff, dass ich wohl zu offensichtlich mein Element Wasser angewendet hatte. Ich ignorierte es und rannte den anderen nach, die schon losgegangen sind, in Richtung Klassenraum. Alex, der noch kurz stehen geblieben war, lächelte mich an und deutete auf den gang wo unser Klassenzimmer war. „Da entlang.“, sagte er. Alex, dass war mir aufgefallen, redete sehr wenig. Aber, wie sagt man so schön: stille Wasser sind tief! Doch ich hatte keine Zeit mehr über ihn nach zu denken, weil wir eben das Klassenzimmer erreichten und, noch vor der Lehrerin, reingingen.

In der Klasse saßen ungefähr 60 Schüler und Schülerinnen. Man sah sofort die Cliqueneinteilung. Einmal die Nerds, einmal  die Zicken, alias Xenias Fanclub und dann noch die normalen. Mich immer noch nach einem Platz umsehend, merkte ich plötzlich, dass alle still wurden und mir fiel auf, dass ich die einzige war die noch stand. Ohne mich um drehen zu müssen, wusste ich dass die Lehrerin den Raum betreten hatte. Und tatsächlich. Eine freundliche Stimme rief mir zu, ich solle bitte nach vorne kommen. „Mädchen und Jungs!“, meinte die Frau, nachdem ich ihrer Aufforderung folgte, „Dass hier ist eure neue Mitschülerin Miss Moonlight. Stellen Sie sich doch bitte kurz vor.“, meinte sie lächelnd. Die letzten Worte an mich gewandt. „Ja also, ich heiße Lizzy und bin sechzehn Jahre alt, komme aus Sheltonvillage und bin bis jetzt aufs Sheltoncollage gegangen.“ Nach einem nicken von der Lehrerin, Miss Fenton hieß sie, setzte ich mich neben Amilia und Nick und sie fuhr fort. „Gut, danke Lizzy. Ich denke diese ganzen Kennenlernspiele können wir uns sparen weil ihr euch ja noch alle aus der Unterstufe kennt. Also, willkommen in der 10. Klasse. Ab diesem Jahr dürft ihr zum Schuljahr gehen. Der Ball findet erst später statt, aber euch Jungs darf ich raten, sucht euch lieber eine Partnerin! Außerdem müsst ihr euch alle in den Fächern ganz besonders anstrengen. Ihr werdet nicht wie letztes Jahr in mehrere Klassen unterteilt, sondern in zwei Gruppen, je dreißig Schüler die gemeinsam unterrichtet werden. Natürlich bis auf die Elementstunden. Da gibt es dann fünf Gruppen. Hier sind eure Stundenpläne.“ Miss Fenton beendete ihre Ansprache und teilte Zettel aus, auf denen der Stundenplan draufstand. Diese Stunde war Geschichte dran und danach kam eine Doppelstunde Elemente. Miss Fenton, die gleichzeitig unsere Geschichts als auch Klassenlehrerin war, hatte noch organisatorische Dinge zu klären. Sie redete über Sachen wie Elternabende, Schulaufgaben und Schulschwänzen.
Als die Schule um war, scharten sich viele aus der Klasse um mich und überhäuften mich mit fragen. „Woher kommst du?“ „Was sind deine Hobbys?“ „Welches Element hast du?“. Höflich beantwortete ich alle Fragen, ehe ich nach Amilia Ausschau hielt.  Als ich sie nicht fand, wandte ich mich an ein Mädchen mit pink gefärbten Haaren. „Kannst du mir vielleicht sagen, wo der Raum für den Elementkurs Wasser ist?“ „Nein, kann ich nicht. Was bildest du dir eigentlich ein im Mittelpunkt stehen zu wollen?“, meinte sie schnippisch und ließ eine Kaugummiblase vor meiner Nase platzen. Ich sah sie verwundert an, doch sie drehte sich nur auf dem Absatz um und stolzierte davon.
Glücklicherweise kam Amilia gerade auf mich zu. “Sorry Lizzy, dass ich plötzlich weg war, aber Mister Sanders wollte was mit mir besprechen!“, sagte sie und hackte sich bei mir unter. Ich fragte sie nach meinem Klassenzimmer und sie zeigte mir den Weg und verschwand dann in einem anderen Zimmer.
Der Raum den ich betrat, war sehr groß und eine Wand war komplett aus Glas. Es standen weder Stühle noch Tische hier drin, es lagen nur einige Polster auf dem Boden verteilt, auf denen bereits einige Schüler saßen.