12. Kapitel

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Nick hob  eine Hand. Ganz langsam, wie als wäre er eine Marionette und kam damit ganz nah an mein Gesicht. Ich zuckte kurz zurück, doch er strich mir nur eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er sich meinem Gesicht annäherte. Mein Herz raste. Hatte er vor, was ich dachte? Er kam mir immer näher und dann,...

schlug er mich. Ja, richtig gelesen. Seine flache Handfläche landete auf meiner Wange und ich schrie laut auf. Es schmerzte so sehr das mir Tränen in die Augen stiegen. Und das obwohl ich mit körperlichem Schmerz sehr gut umgehen konnte. Erschrocken wich ich vor Nick zurück und japste nach Luft schnappend: „Warum hast du das gemacht?“. Er antwortete nicht, sondern trat wieder Näher. Aus Angst er könne mich wieder schlagen wich weiter zurück.

Das war eine ziemlich dumme Idee, da er mich jetzt immer weiter zurück drängte, allein indem er auf mich zu ging und ich so schlussendlich mit dem Rücken gegen eine Mauer stieß. Wie konnte das denn sein? Innerlich verfluchte ich mich selbst. Der Garten war so riesengroß und ich blöde Kuh musste unbedingt von den anderen so weit wegrennen, dass ich am andere Ende des Gartens war?! Denn Mauern, gab es nur um den Garten herum, als Abgrenzung. Mehr Zeit um mich selbst zu beschimpfen blieb mir aber nicht, da Nick erneut zuschlug.

Diesmal traf seine Faust meinen Magen und ich ächzte. Als er mir erneut eine Ohrfeige geben wollte, duckte ich mich unter ihm hinweg und versucht los zu rennen. Nur weg von diesem Wahnsinnigen! Doch er machte mir einen Strich durch die Rechnung, indem er meine Haare packte und meinen Kopf mit voller Kraft nach hinten zog. Erneut schossen mir Tränen in die Augen. Er drückte mich wieder gegen die kalte Mauer und griff in seine Hosentasche. Daraus holte er einen blitzenden Dolch. Was zum Teufel? Wer trug bitte einen Dolch, ungeschützt, mit sich in der Hosentasche herum?? Und seit wann war der da? Das hätte man doch als Abdruck gesehen, dass Nick etwas in der Hosentasche hatte. Ich zitterte und wollte schreien, als er mit dem Dolch in die Nähe meines Gesichtes kam. Er gab mir aber deutlich zu verstehen, dass ich gefälligst die Klappe halten sollte.

‚Warum hilft mir denn keiner?’, fragte ich mich innerlich. ‚Weil du Idiot in den abgelegensten Teil des Garten rennen musstest!’, schrie ich mich in Gedanken an. JA, das hilft mir jetzt sicher weiter. Ich schloss die Augen und hoffte, dass ich damit erstens meine Gedanken vertreiben konnte und zweitens, dass Nick wie durch ein Wunder verschwand.

Als ich meine Augen wieder einen Spalt breit öffnete, musste ich erkennen, dass in dieser Welt, voller fliegender Elfen und Pferden, welche außerdem von Meerjungfrauen und Trollen bevölkert wird, es absolut keine Wunder gab!! Nick war immer noch an der selben Stelle, im Gegensatz zu dem Dolch, welcher sich jetzt auf meine Lippen zubewegte. „Du bist viel zu neugierig!“, knurrte Nick mit tiefer Stimme und setzte den Dolch an meinem Mundwinkel an. Reflexartig und voller Angst, gemischt mit Dummheit, riss ich meinen Kopf zur Seite. Sofort durchzog ein scharfer Schmerz meine Wange, da, wo der Dolch in mein Fleisch schnitt. Blut rann mir das Kinn hinunter und ich schmeckte auch welches in meinem Mund. Das letzte was ich sah, war Nicks gemeines Grinsen, bevor ich einen Schlag auf den Kopf erhielt und mir schwarz vor den Augen wurde.

 

Die magischen AmuletteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt