Ich erschrak. „ Was? Eine Wahrsagerin?“ Reflexartig griff ich zum Handy und ging auf die Onlineseite der ‚Elfentime’, einer Zeitung. „Tatsächlich!“, murmelte ich tonlos und las den Artikel laut vor, der gleich ganz oben im Display meines Handys erschien.
„
„Hört her: Nadja Stonehench (35 Jahre) ermordet aufgefunden. Am 13.07.2013 wurde die Leiche der Wahrsagerin Nadja Stonehench gefunden. Sie wurde bereits eine Woche vor diesem Fund von ihrer Schwester Kyla Stonehench (37 Jahre) als vermisst gemeldet, bis gestern Abend Spaziergänger über ihre Leiche stolperten. Einer der Augenzeugen, der ungenannt bleiben möchte sagte „Es war furchtbar! Meine Frau meine Tochter und ich sind am Rand des Waldes der Toten spazieren gegangen, als meine erst 4 Jahre alte Tochter nach uns schrie. Sie ist voraus gelaufen und stand als wir bei ihr ankamen vor Miss Stonehenchs Leiche. Diesen Anblick werde ich nie vergessen! Meine Tochter ist völlig verstört!“ Die Spaziergänger riefen Augenblicklich die Polizei. Es steht eindeutig fest, dass dies kein Unfall war. Nadja Stonehench wurde laut Aussage der Ärzte von einem Blitz getötet. Da es allerdings seit Tagen nicht Gewittert hatte muss es eine Elfe mit Element Geist gewesen sein, denn nur sie haben die Fähigkeit Blitze auszusenden. Die Polizei verweigert aber jede Aussage.“
Fassungslos starrte ich auf die Zeilen. Wer war denn so dumm am Rand des Waldes der Toten spazieren zu gehen? „Ka-kanntest du Nadja?“, fragte Alex vorsichtig. „N-Nein, also doch, irgendwie schon, nicht persönlich nur so vom sehen her. Trotzdem!“ erwiderte ich. „Hey, Lizzy du kannst jetzt sicher ein bisschen Ablenkung gebrauchen. Was hältst du davon wenn wir einen kleinen Rundgang machen, ich kann dir alles zeigen! Bitte sag ja!“, Nick sah mich fragend an. Oh mein Gott! Hat er mich grade gefragt, ob...? Naja es war kein Date oder so, aber nur wir beide! Ich schwebte im siebten Himmel. „Oh, ähm, ja klar des wär nett von dir“, meinte ich betont lässig. Ich strahlte innerlich jedoch wie ein Honigkuchenpferd. „Okaaay“, erwiderte Nick langgezogen. „Gehen wir gleich los? Das Essen ist beendet.“ Ich nickte, woraufhin er aufstand und den Essenssaal, der sich schon fast gelehrt hatte, mit mir im Schlepptau verlies. Natürlich nicht ohne das ich noch einen letzten Blick auf die mich breit angrinsende Julie warf.
„Wo willst du anfangen? Ich würd sagen wir gehen erst in den Garten“, beantwortete Nick seine Frage selbst. Da es aber schon dunkel war, brannten im großen Garten von Snowvallie einige Lichter. Es sah richtig romantisch aus und ich ertappte mich bei dem Gedanken, ob Nicks Lippen genauso weich waren, wie sie auch aussahen. „Also, dass hier ist der Rosengarten. Bist du auch so eine Romantikerin wie Amilia?“ meinte er und sah mich fragend an. Ich wurde rot und nickte, wobei ich sehnlichst hoffte, dass man in der Dunkelheit mein Gesicht nicht sehen konnte, das inzwischen glühte. „Na, dann ist das hier der ideale Platz für dich“, mit einer Handbewegung deutete er auf einen Pavillon, der mitten in den Rosen stand. Er ging voraus und ich lief schnell hinterher. „Von hier aus sieht man den Pool, siehst du?“, meinte Nick und nach einem weiteren Nicken meinerseits fragte er, „Soll ich dir den Rest des Gartens auch noch zeigen oder willst du das morgen machen, wenn es hell ist?“ „Ich würd sagen Morgen“, meinte ich und er lächelte. „Okay, dann bring ich dich zu deinem, Julies und Amilias Zimmer. Sonst verläufst du dich noch!“ Ich lächelte ihn an und er nahm meinen Arm und zog mich ins Schulgebäude. Ich folgte Nick einige Flure entlang und Treppen hinauf, bis wir schließlich vor einer Tür anhielten. „Hier ist euer Reich!“, meinte Nick grinsend und fügte hinzu, „Morgen musst du zum Direx dich anmelden, der gibt dir dann auch den Stundenplan. Man sieht sich.“ Bevor er verschwand.
Ich öffnete die Zimmertür und erschrak, als ich eine grinsende Julie im Türrahmen stehen sah. „Und wie wars? Lang wart ihr ja nicht weg. Was habt ihr gemacht? Was hat er gesagt? Habt ihr euch geküsst? Ich will alles wissen!“ plapperte sie drauf los. „Julie beruhig dich mal!“, meinte ich und ließ mich von ihr ins Zimmer ziehen. „Gar nichts war. Wir haben uns ganz normal unterhalten, er hat mir den Rosengarten gezeigt und...“ „Der Rosengarten? Wie romantisch! Und dann?“ „Lass mich halt erzählen. Also, dann haben wir aber uns entschlossen, dass er mir den Rest morgen zeigt.“, meinte ich abschließend. „Rawr!“ kommentierte Amilia, die eben ins Zimmer kam. „Leute, wir müssen jetzt das Licht ausmachen, gleich kommt die Fluraufseherin“, meinte Amilia. „Gute Nacht Leute!“ rief Julie und verschwand in ihrem Zimmer. „Gut Nacht“, sagte ich und Amilia lächelte mich aufmunternd an. „Nacht Lizzy, du musst dir echt keine Sorgen machen, du hast jetzt schon neue Freunde gefunden und alles. Ich bin sicher, dass dich unsere Klasse mag“, meinte sie und verschwand ebenfalls in ihrem Zimmer. Ich ging auf das dritte Schlafzimmer zu und ließ mich auf die weiche Matratze fallen. Ich zog mir schnell noch den Schlafanzug an, ging ins Bad und putzte Zähne, dann ließ ich mich unter die warme Decke gleiten. Ich konnte lange nicht einschlafen, die Sache mit Nadja ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie ist mir ein paarmal auf der Straße begegnet, wir haben nur einmal miteinander gesprochen und sie meinte zu mir:
„Wenn alle fünf vereint sind, dann wird die Kraft die uns für immer zerstören kann gebannt! Du musst aufpassen Kindchen! Niemandem kannst du trauen.“
Oder so ähnlich. Ich dachte eine Weile über ihre Worte nach, die für mich überhaupt keinen Sinn ergaben und fiel darüber in einen Traumlosen Schlaf.
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Die magischen Amulette
FantasyLizzy, die neu an die Elfenakademie 'Snowvallie' kommt, beherrscht ihr Element (Wasser) außergewöhnlich gut und erregt dadurch ziemlich viel Aufmerksamkeit. Das bleibt dem zukünftigen König Devin nicht verborgen, dank einer Prophezeiung sorgt er sic...