15

2.1K 134 17
                                    

,,Und, wie steht es so mit euren weiteren Plänen?", fragte Clara und schlug die Beine übereinander. „An oberster Stelle steht nach der Tour natürlich das zweite Album," antwortete Harry. „Ansonsten mal sehen, eventuell kriegen wir eine Show, aber das bleibt abzuwarten."

Ich hatte keine wirkliche Lust, mich in so einer dummen Trash-Show im Kids TV zum Affen zu machen. Ich hatte gern Spaß mit meinen Kumpels und herumalbern war eine meiner nicht wenigen Spezialitäten, aber nach Drehbuch und dann so oft, bis es so war, wie es sich ein Hirni namens Regisseur vorstellte? Nein ganz sicher nicht.

Ich fand iCarly zwar schon genial, aber ich nicht vor Schauspielerei ebenfalls zu meinem Beruf zu machen. Das gab es schon so oft und es wirkte so billig, wie diese Sache mit Emily Osment, die nach Hannah Montana wohl noch irgendwie hatte Geld scheffeln müssen und angefangen hatte zu singen (und das ziemlich grausam).

„Viele Fans vermissen die Larry-Stylinson Momente, ist etwas zwischen euch passiert?" Claras Aufmerksamkeit richtete sich auf Harry und Louis, die nebeneinander saßen. Man könnte echt meinen, die Fans erwarteten öffentliches Knutschen von den beiden. Seit sie ,zusammen' waren gab es mehr als genug Larry-Stylinson-Kuschel-Hab-dich-lieb-Momente.

Auch Louis wirkte perplex, fing sich jedoch schnell wieder. Brüderlich legte er einen Arm um den Lockenkopf und zog ihn an sich. „Es ist nichts passiert, wir sind weiterhin beste Freunde und...ja wir hatten keinen Streit, oder so."

Harry strahlte Louis an, als wäre er der Messias persönlich und mein Blick wanderte unwillkürlich zu Liam der...oh mich schon etwas länger zu mustern schien. Ich grinste ihn an und ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. Nanu? Woran denken wir denn gerade Mr. Payne?

Ich nickte leicht zu Clara hinüber und verdrehte die Augen. Er schmunzelte und neigte den Kopf in Zustimmung. Niall neben mir beugte sich zu mir und flüsterte mir: „Immer dieselben Fragen" ins Ohr. „Und auch noch so unlogisch," wisperte ich zurück. Wir beide grinsten uns in vollkommenem Einverständnis zu und ich fragte mich unwillkürlich, wie Niall sich wohl fühlte. Harry hatte Louis, Liam hatte mich, Niall hatte...Vielleicht sollte ich ihn -wie unsere Fans- mit unserem Drummer Josh verkuppeln, obwohl es nicht mal klar war ob Niall schwul oder hetero war.

Ansonsten gab es sicher genügend hübsche Mädchen, die Niall nur zu gerne haben wollten.

„Was gibt es denn da zu tuscheln?", fragte Clara mit einem aufreizenden Augenaufschlag in Nialls Richtung. Okay, es gab auch genügend dumme Tussen, die Niall nur zu gerne haben wollten. Schon als Clara aufgetaucht war, war sie mir unsympathisch gewesen. Mit ihrem viel zu engen, trägerlosen Kleid, dass durch Mangel an ähm Oberweite ständig herunterzurutschen drohte. Dass es das noch nicht getan hatte kam einem Wunder gleich, oder einer Menge Klebeband.

Sie benahm sich affektiert und tat so, als gehöre sie praktisch zu uns und würde mit uns ein kleines Pläuschchen halten. Nichts gegen diese Vorgehensweise, wenn sie nicht so offensichtlich der Meinung gewesen wäre, wir alle würden sie anhimmeln und als das geilste Girl, dass je mit uns gesprochen hat feiern.

Die Fragen, die sie stellte, waren ziemlich dämlich oder abgenudelt (okay für einige davon konnte sie nichts) und ihr Humor schien sich irgendwo verkrochen zu haben, sollte sie denn welchen besitzen. Meiner Meinung nach, waren Reporter die kein Smalltalk führen konnten einfach ungeeignet für den Job. Sie sollten sie hinter einen Schreibtisch klemmen und später ihre Berichte nach Rechtschreibfehlern untersuchen.

Niall schluckte laut hörbar und Clara lächelte zufrieden, voll und ganz der Überzeugung er sein einfach nur so überwältigt von ihrer Aufmerksamkeit, die sie ganz allein ihm zukommen ließ. Nein, wie gnädig von ihr! Beinahe hätte ich mich auf ihre Schuhe übergeben. Aber ich hielt mich zurück.

„Och nichts..wir...also wir haben," fing Niall an ohne zu wissen, was er eigentlich sagen wollte. „..Uns über das Konzert heute Abend unterhalten," schaltete ich mich ein. Liam warf mir einen gerade-nochmal-gut-gegangen- und Niall mir einen dankbaren Blick zu.

Clara grinste überheblich. „Ich verstehe das euch das beschäftigt, aber gerade im Augenblick führt ihr ein Interview mit mir, ich bin sicher das könnt ihr auf später verschieben." Wie unbewusst leckte sie sich über die Lippen und zwinkerte Niall zu.

Harry Und Louis brachen in Gelächter aus. Liam spannte sich an, er wollte dass das hier gut lief, konnte er vergessen. Unglaublicherweise beschloss Clara nicht darauf einzugehen und wandte sich nun an Liam. „Wie ist es so auf die ganze >Horde< hier aufzupassen?" Sogar eine halbwegs interessante Frage, dass sie das mal hinbekommen würde!

Liam schien einen Augenblick lang zu überlegen. „Ziemlich anstrengend, Jeder von ihnen ist anders und braucht auch was Anderes. Es ist nicht immer einfach sich mit Jedem zu beschäftigen, aber Gott sei dank sind ja drei von ihnen schon groß (böser Blick zu Louis) und darum ist das nicht nötig. Aber meistens sind sie so durchgeknallt, dass es schon mitreißend ist." Er lächelt Clara so nett an, dass man meinen könnte er mag sie.

Sie lächelte zurück, warf Niall jedoch einen verschwörerischen Blick zu. Dieser räusperte sich und schaute weg. Es war beinahe lustig, wie sie ihn anflirtete und er versuchte es zu ignorieren. Aber zum Lachen war mir nicht zumute. Die Art, wie Liam gerade gelächelt hatte...man verdammt, mag es krank klingen, aber er was MEINS!

„Oh Liam, ich sehe da einen Knutschfleck...gibt es da etwas, was wir nicht wissen? Immerhin ist deine Trennung von Danielle immer noch in aller Munde!" Oh je, daran hatte ich gestern nicht wirklich gedacht...also schon, aber nicht so direkt.

Liam fasste sich an die Stelle und ein kleines Grinsen erschein in seinen Mundwinkeln. „Die Trennung von Danielle ist mir nicht leicht gefallen, aber es war richtig so. Tatsächlich gibt es da auch Jemanden in meinen Leben, der vielleicht ihren Platz einnehmen könnte," sagte er und ganz kurz streiften seine wundervollen Augen mich.

Clara kicherte. „Uhh wer ist es denn?" Liam zog eine Augenbraue hoch. „Das bleibt erstmal ein Geheimnis." Er lächelte versonnen vor sich hin. Clara zog eine Schnute. „Ooooch komm schon Liam, das bleibt unter uns." Sagte die Reporterin die alles für ein Interview mitschnit. Oh Gott die Frau war so doof!

Liam schüttelte nur den Kopf, nicht bereit auf diesen kindlichen Streit einzugehen. Hoffnungsvoll wandte sie sich an uns. „Was ist mit euch Jungs, ihr müsst es doch wissen. Zayno, du bist sein bester Freund." Ja und das bestimmt nicht, weil er mich Zayno nannte.
Ich machte gute Miene zum bösen Spiel. „Tja, ich habe leider keine Ahnung, aber er kommt in letzter Zeit seeehr viel später nach Hause."

Ich grinste Liam an, der mich mit einem Musste-das-sein Gesicht rekommentierte. Ja, das musste es. Clara stürzte sich sofort auf mich. „Kannst du da genauer ins Detail gehen?" Ich schüttelte den Kopf. „Nope, mehr weiß ich leider auch nicht."

Was der Wahrheit über den Rest legte ich geflissentlich den Schleier des Vergessens, nee Blödsinn wie könnte ich denn die Nächte vergessen? Aber ich sprach nicht darüber, außer Liam ging das keinen was an. Clara seufzte schwer. „Naaa guut," maulte sie, dann war ihre Fassung wieder da und sie setzte sich neben Niall. Eigentlich rückte sie ihm praktisch auf den Leib und er lehnte sich von ihr weg. Wenn ich nur einen Fotoapparat hätte.

„Aaalsoo Niall wir hören ja viel von deiner Vorliebe für's Essen. Was hast du lieber: Mädchen oder Essen?" Was für eine dämliche Frage, jeder könnte sie beantworten. „Mädchen," sagte Niall und wurde rot. Der Arme hat's echt nicht leicht.

„Interessant," gurrte Clara. Sie schob ihm etwas in die Hosentasche, dann stand sie auf. „Das war's dann auch schon One Direction, wirklich schade. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder." Wenn das passierte würde ich Paul eine knallen, geschworen.

Nach der wirklich fröhlichen Verabschiedung eilte Liam zu Niall und re3dete auf ihn ein. Harry Und Louis begannen zu knutschen und ich fingerte mein Handy aus der Tasche und ging bei Twitter on. Mein Tweety: „Oh God, that was the most horrible interview ever I swear! But Life is going on"

Liebe auf Umweg ||Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt