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Zayn's PoV

Überraschenderweise trafen wir bei Macces auf die Anderen, die ebenfalls verschlafen hatten. Harry und Louis fütterten sich gerade mit Pommes und Niall war heftig am Tippen. „Mit wem schreibst du denn?", wollte Liam wissen, als ich mit unserer Bestellung an den Tisch kam. „Mit May", sagte Niall. „Wer zum Teufel ist May?" „Huh was? Ach so, das Mädchen in das ich gestern reingelaufen bin", erklärte er und klaute sich nebenbei eine Pommes von den zwei Turteltauben neben ihm.

„Ich würde dich ja zu gern auch füttern, aber das ist bei 'nem Schinken-Käse-Toast echt schwierig", teilte ich Liam mit. Der winkte ab. „Macht nichts, ich esse eh lieber selbst."

„Ihr seid doch nur neidisch, weil's bei euch nicht geklappt hat", meldete sich Louis zu Wort. Was sollte das denn heißen? „Wie kommst du darauf, dass es bei uns nicht geklappt hat?", wollte ich scharf wissen. Wer wollte schon den beiden nachstehen? Gekonnt ignorierte ich Liams warnenden Blick.

„Euch sehe ich jedenfalls nicht rumknutschen", rechtfertigte sich Louis und  nahm einen Schluck Kaffe. Bevor ich jetzt gleich weitermache, möchte ich noch anmerken, dass Pommes und Kaffe eine recht befremdliche Mischung ergeben. Und dann platzte mir der Kragen, es war gar nicht beabsichtigt. „Nur weil wir nicht die ganze Zeit aneinanderkleben, wie zwei Schnecken, heißt das nicht, dass wir keine Beziehung hinbekommen", schnappte ich aufgebracht. Schwups und schon war es heraus.

Warum ich so reagierte? Lag wohl an dem Mangel an heißem Wasser heute Morgen oder daran, dass ich innerlich schon eine Ewigkeit hatte loswerden wollen. Louis starrte mich an, als hätte ich gerade behauptet der Mond sei viereckig. „Also ihr...habt was?"

Liam biss sich auf die Lippe, Niall bekam überhaupt nichts mit und Harry sah taktvoll aus dem Fenster. „Problem damit?", grollte ich. Vehement schüttelte Louis den Kopf. „Aber ihr hättet was sagen müssen! Ihr könnt uns doch so was nicht so lange vorenthalten", rief er grinsend aus. Liam blickte ihn kalt an. „Halt einfach die Klappe, Louis. Ist ja nicht so, als wärt ihr gleich mit der Sprache herausgerückt." Damit stand er auf und ging davon.

„Kann ich seinen Toast haben?", fragte Niall, der verdutzt von seinem Handy aufgesehen hatte und offenbar überhaupt nicht mitbekommen hatte, was vorgefallen war. „Ja und meinen auch", knurrte ich und verließ ebenfalls den Tisch.

Na klasse, das hatte ich ja wunderbar hingekriegt. Oh Mann, ich könnte kotzen. Ich war sauer auf mich selbst, enttäuscht von mir selbst. Was sollte ich ihm sagen? Konnte ich mich dafür überhaupt entschuldigen? So wirklich leid tat es mir nicht, ich war eher sauer, weil ich ihn damit so verletzt hatte. Suchen blickte ich mich nach ihm um.

Draußen vor der Glastür stand er. Zögernd ging ich zu ihm, nicht wissend was ich sagen könnte. Er war mit dem Rücken zu mir gewandt.  „Geh weg." Seine Stimme klang kalt und ablehnend und ich fühlte mich, wie der schrecklichste Mensch auf Erden.

Ich biss mir auf die Unterlippe, rührte mich jedoch keinen Zentimeter.

„Li...ich hätte dich vorwarnen sollen, ich-" „Halt die Fresse und geh!" Und dennoch blieb ich noch immer. „Ich weiß, dass es falsch von mir war, okay? Gott Li, ich hab einfach die Nerven verloren." Jetzt sah er mich endlich an und in seinen wundervollen Schokoladenaugen lag so viel Schmerz.  Alles was ich wollte war, ihn zu umarmen und ihm zu sagen, dass alles gut war.

„Wie soll ich dir denn vertrauen, wenn du so schnell die Nerven verlierst? Was soll ich denn tun, wenn du einfach herumbrüllst? Ich bin auch nur ein verdammter Mensch, Zayn. Und ich hatte ehrlich gedacht, du würdest mir einmal einen Gefallen tun. Ich dachte wirklich, dass du mich magst, aber das gerade..."

Liebe auf Umweg ||Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt