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,,Weißt du, ich bin zwar echt kein Experte, aber die Wolke da sieht aus wie Harry", meinte ich und deutete mit dem Finger auf die beschriebene Himmelserscheinung. Wir lagen im weichen Gras und starrten in den Himmel, als gäbe es da Gott-weiß-was zu sehen. Liam lachte. „Stimmt, aber sie ist deutlich hässlicher." „Das kommt drauf an", ich neigte den Kopf nach rechts. „So sieht es eher wie ein Schaf mit Hasenzähnen aus." Ich neigte den Kopf nach links. „So ist es eher ein ... ein Esel mit Locken", ich sah Liam an. „Was davon ist schmeichelhafter?"

„Nichts, schätze ich mal", gab er zu und drückte unsere ineinander verschränkten Hände. Ich seufzte, binnen der letzten Stunde hatte sich eine Frage in meinem Kopf gebildet, nur wusste ich noch nicht genau, wie ich sie stellen sollte.

„Liam ... warum willst du's geheim halten? Uns?" Der Angesprochene runzelte die Stirn. „Du hast dich bis jetzt nie darüber beschwert." „Ja und es war auch keine Beschwerde, nur eine Frage", sagte ich.

„Ich ... eigentlich ist es schwer zu beschreiben. Erst mal ist da natürlich diese Angst, dass man uns nicht annimmt. Aber eigentlich ist das Unsinn, es gibt Millionen von Fans die zu uns stehen, Himmel einige von ihnen wollen uns sogar zusammen haben. Es ist eher dann der Zwang, verliebt zu sein, verstehst du? So was wie bei Harry und Louis, bloß noch verstärkt. Sie werden einen Tag lang nicht zusammen gesehen und schon denken alle, sie haben Streit oder ähnliches. Ich will keinen Zwang in unserer Beziehung, das soll alles freiwillig kommen. Außerdem", er grinste mich schelmisch an. „Habe ich nicht vor, dich mit der Öffentlichkeit zu teilen."

Bei diesen Worten musste ich zurückgrinsen. „Na was für ein Glück, dass ich die Öffentlichkeit gar nicht haben will. Obwohl ich sie gewiss alle haben könnte." Versonnen starrte ich wieder in den Himmeln. Liam versetzte mir einen leichten Hieb in der Magengegend.

„Was? Man soll nicht lügen." Und wer könnte schon MIR widerstehen? Nicht mal Liam hatte das gekonnt. „Ich frage mich echt, was ich mit dir will", meinte Liam leicht verstimmt. „Also, ich weiß zumindest, was ich von dir will", schnurrte ich ihm ins Ohr und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss.

„Und das ist nicht unbedingt Händchen halten", murmelte ich gegen seine Lippen. Meine Zunge strich verlangend über seine Unterlippe und er fackelte nicht lange sondern öffnete seinen Mund, ließ unsere Zungen miteinander spielen. Meine Hände fanden wie von selbst ihren Weg unter sein T-Shirt und ich konnte spüren, wie er unter meine Berührung erschauerte.

„Zayn, nicht", murmelte er in unseren Kuss. Wieso nicht, verdammt? Wir hatten schon seit zwei Wochen nicht mehr anständig rumgemacht. Ich war auf Entzug! Sanft stieß Liam mich von sich und richtete sich auf. Oh Mann, allein schon wie er aussah, ließ mich glatt vergessen, was er eben gesagt hatte. Seine Haare waren wundervoll verstrubbelt, seine Lippen leicht gerötet und sein Blick hatte eindeutig etwas leicht Glasiges. So schaute Harry immer, wenn nach einer Pause bei den Proben mit Louis zusammen wiederkam. Nicht, dass ich da jetzt Hintergedanken hätte.

Frustriert schlug ich auf das Gras unter mir, als könnte es etwas dafür. „Wir müssen gleich zurück, deshalb", beantwortete Liam meine unausgesprochene Frage. Verflucht sei die Zeit!

****
Liams PoV

Summend stand ich am Herd. Unsere Suite hatte auch eine Küche, allerdings benutzen wir sie sehr selten, schließlich gab es hier (unlogischerweise) auch Frühstück. Na ja, das hatten wir heute wohl verpennt und da der Auftritt erst heute Abend war, und davor nichts anstand, machte ich also Essen. Nach der Unterbrechung meinerseits gestern Nachmittag, hatte Zayn es wohl als seine Pflicht angesehen, mir die Nacht zur Hölle zu machen.

Zu einer sehr heißen, von Stöhnen und Keuchen durchtränkten Hölle. Es war ja nicht so, dass ich ihn nicht auch gewollt hatte, aber im Gegensatz zu Zayn war ich wohl nicht nur Schwanzgesteuert, sondern hatte auch noch so etwas wie Anstand im Hirn. Und alle Alarmglocken schrillten, bei dem Gedanken es im Wald zu tun. Im Wald! Ach egal, ich sollte einfach nicht mehr daran denken, sonst bekam ich noch Gewissensbisse.

Gewissenbisse für's Vernünftig-sein. Zayn hatte eindeutig einen schlechten Einfluss auf mich. Besagter kam auch just in diesem Augenblick völlig verschlafen und nur mit einer Jeans bekleidet aus dem Schlafzimmer. „Morgen", grüßte ich und winkte ihm mit dem Pfannenwender zu. Verdutzt sah Zayn mich an, als wäre ich gerade aus dem Nichts aufgetaucht. „Moin", nuschelte er offenkundig verwirrt und verschwand im Bad. Ich grinste. Ein echter Morgenmuffel, wie's geschrieben steht.

„Was machst du denn da?", raunte mir eine Stimme ins Ohr und zwei Arme schlossen sich von hinten um meinen Bauch. „Frühstück , was denn sonst?", sagte ich und ignorierte die Hitzeschübe, die mir durch seine Berührung den Rücken hinunter wallten. „Du kannst kochen?" Verlegen kratzte ich mich an der Nase. „Naja ein wenig, wir haben das Frühstück verpasst."

Er lachte kurz auf. „Woran das wohl liegt?" Ich zuckte nur die Achseln und konzentrierte mich wieder auf die Pancakes. „Ich dachte eigentlich, du wolltest ins Bad", meinte ich. „Wollte ich auch, kommst du mit?" Das konnte er doch nicht ernst meinen? „Wozu? Kannst du dich nicht selbst abtrocknen?", versuchte ich meine Verlegenheit zu überspielen.

„Wozu wohl? Natürlich um dich-" „Ich will es gar nicht wissen", unterbrach ich ihn und wurde rot. Es war mir einfach unangenehm, darüber zu sprechen und Zayn nutzte das nur zu gerne aus. „Ooch soll ich lieber von Bienchen und Blümchen reden?" Haha sehr witzig, manchmal könnte ich meinem Freund auch echt eine knallen.

„Am besten ist, du redest gar nicht darüber", sagte ich mit Nachdruck. Verärgert warf ich den Pfannenwender hin. „Kommst du mit?" „Ins Badezimmer?" „Nein, zu MacDonalds oder so." „Weswegen?" „Na ja, wegen dir sind die Pancakes angebrannt, also darfst du auch bezahlen." Ich grinste ihn an. Er stöhnte, nickte aber. „Na gut, gib mir zwei Minuten, bis ich halbwegs anständig aussehe." Das konnte dauern.

Liebe auf Umweg ||Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt