23

1.6K 97 6
                                    

Niall’s PoV

„Du bist hier?“ Ich strahlte übers ganze Gesicht. Am Ende der Leitung konnte ich May lachen hören. „Ja, ich habe hier eine Anstellung gekriegt, erstmal nur Küchenhilfe zur Probe, aber wenn ich mich gut anstelle, dann lassen sie mich hoffentlich auch mal an den Herd.“ Man konnte die Begeisterung in ihrer Stimme deutlich hören. Ich lächelte in mich hinein, konnte mir ihre leuchtenden Augen deutlich vorstellen.

„Das heißt wir können uns morgen treffen?“ Ein kurzes Zögern folgte. „Naja, meine kleine Schwester müsste mit Niall, ich kann sie nicht allein lassen und mein Bruder ist mit seinem Freund aus.“ Ihr Bruder war schwul? „Ist okay, ich mag Kinder,“ antwortete ich.

„Das wirst du wahrscheinlich morgen bereuen, sie ist ein riesiger One Direction Fan,“ meinte May, aber man hörte an ihrem liebevollen Ton, dass sie ihre Schwester mehr als gern hatte. „Ich bin’s gewohnt,“ stellte ich klar in Gedanken an kreischende Massen und Mädchen die einem hinterher rannten, da wäre ein einziges kleines Mädchen wohl aushaltbar. „Danke, dann sehen wir uns morgen im Hyde Park? Ich hab Trish versprochen mit ihr hinzugehen.“

„Super, klar bin ich da, solange es nicht anfängt zu schütten.“ Sie lachte erneut. „Wenn dem so ist rufe ich dich an, okay?“ „Okay, aber nicht vergessen.“ Ich wusste, ich sollte auflegen, aber May machte es mir echt schwer, außerdem liebte ich ihre Stimme, sogar durchs Telefon. „Naja, du ich muss Schluss machen, mein Bruder ruft gleich an.“ „Oh okay,“ sagte ich etwas enttäuscht.

„Bist du traurig?“ Konnte sie Gedanken lesen. „Ja, ich bin Jedi-Ritter, schon vergessen?“, kicherte sie. Uups, da hatte ich wohl laut gedacht. „Ist mir kurz entfallen, naja ich will dich nicht aufhalten, bis morgen.“ „Ja, tschüss ich freu mich schon.“

Dann wurde die Verbindung unterbrochen. Etwas schwermütig starrte ich auf mein Handy. Morgen, ging es durch meinen Kopf, wie ein Credo. Morgen, morgen, morgen. 

Louis PoV

Unbehaglich zappelte ich vor Eleanors Haustür herum, mir war überhaupt nicht wohl in meiner Haut. Ich stehe das jetzt durch, ermahnte ich mich selbst und biss die Zähne zusammen. Für die Liebe, für das Leben, für Harry. Letzteres schien der wichtigste Punkt, also wiederholte ich ihn still in meinem Kopf immer wieder: für Harry.

Tief Luft holend klopfte ich, meine Hand zitterte dabei so stark, als hätte sie ein eigenes Leben. Vielleicht war sie ja gar nicht da, aber das Schicksaal meinte es wohl nicht gut mit mir. Die Tür öffnete sich und eine überraschte Eleanor strahlte mich an. Ihr Lächeln und die offensichtliche Freude brachen mir fast das Herz. Für Harry, schoss es mir wieder durch den Kopf.

„Hey Lou, das ist aber eine Überraschung komm doch rein,“ begrüßte El mich ausgelassen und trat einen Schritt beiseite. Oh Gott, das wird noch schwerer als deine Audition Tomlinson. Ich biss mir auf die Unterlippe und ließ mich auf das Sofa sinken. Sofort kamen mir zahlreiche Erinnerungen in den Sinn wo wir einfach hier saßen und geredet haben oder geknutscht, bevor ich mit Harry zusammenkam. 

„Möchtest du was trinken?“ Sie sah mich erwartungsvoll an und am liebsten hätte ich einen Kaffee genommen, nur so zur Beruhigung, aber ich schüttelte den Kopf. Nicht länger bleiben als nötig. „El…wir müssen reden,“ brachte ich mühevoll hervor. Meine Kehle schien ausgetrocknet, die Zunge klebte an meinem Gaumen. Verwirrt setzte sie sich neben mich und strich sich nervös die Haare aus dem Gesicht.

„Kommt jetzt das, was ich befürchte?“ 

Ich seufzte. Für Harry. „Ich glaube schon. Weißt du ich…ich habe jemand anderen gefunden und es…ach mann es tut mir so wahnsinnig Leid El, wirklich.“

Liebe auf Umweg ||Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt