Müde drehte ich mich auf die andere Seite, nicht gewillt schon so früh aufzustehen. Da half weder die beklemmende Leere neben mir noch das Geräusch der Kaffeemaschine aus der Küche. Nicht mal ein „Zayn verdammt, komm aus den Federn!“.
Vier Tage war es her, seit ich wieder bei Liam war. Ich hatte ihm alles erzählt, von meinem Zwischenfall in der Kneipe (was er mir nach zwei Tagen schlussendlich verziehen hatte, mit der Forderung mich nicht mehr allein zu betrinken) bis zu dem Begräbnis. Es war entgegen meiner Befürchtungen sehr befreiend gewesen, vielleicht sollte ich mich öfter aussprechen, dieser Gedanke war mir schon bei Cora gekommen, aber wenn Liam einem zuhörte, konnte man gar nicht anders.
Er hatte nur dagesessen, genickt und mich mit seinen Zartbitterschokoladenfarbenen Augen verständnisvoll angesehen und auf einmal hatte ich das Gefühl, er wüsste genau wovon ich sprach. Geweint hatte ich auch , nicht viel aber dennoch ein bisschen, aber er hatte mich nur in den Arm genommen und immer wieder gesagt das alles gut sei und es eben passiere im Leben. Eigentlich sau dumme Sätze, aber sie hatten mich wirklich getröstet, oder waren es seine Arme gewesen? Egal ich hatte mich jedenfalls beruhigt.
„Ich will es nicht tun müssen Zayno, aber du lässt mir keine andere Wahl!“
Etwas nasses und kaltes platschte zu meinem Schrecken auf meine warme Haut und ich schnappte entsetzt, schoss hoch und fing im nächsten Moment an zu bibbern. Liam grinste mich an. „Klappt doch,“ meinte er selbstgefällig. Ich funkelte ihn an und suchte nach etwas, dass ich nach ihm werfen konnte, aber mein Kissen war bei meinen abrupten Bewegungen zu Boden gerutscht.
„Nur zu deiner Info, einen Liam Payne lässt man nicht warten.“
Ich schnaubte nur ungläubig und wickelte ,immer noch schlotternd, die Decke um mich. „Aber mal ehrlich, man sollte doch erwarten, dass du versuchst deinen Schnitzer wieder gut zu machen,“ sagte Liam nun ernsthaft, vielleicht etwas traurig.
„Mit frühem Aufstehen?“ Verärgert schwang ich die Beine aus dem Bett. Ich war bereit alles dafür zu geben, wenn Liam nicht mehr sauer auf mich war, aber frühes Aufstehen hasste ich dennoch. Liam grinste wieder. „Womit sonst? Kommst du jetzt, oder was?“
Ich gähnte und schälte mich aus der Bettdecke, die ich aus dem Bett mitgenommen hatte. Dann trat ich dicht vor meinen Freund. „Ehrlich willst du nicht mit mir frühstücken? Wo ich es auch noch extra gemacht ha-„ Ich hielt ihm den Mund zu.
„Halt die Klappe und küss mich endlich!“
Und das tat er dann auch, zur Genüge.
DU LIEST GERADE
Liebe auf Umweg ||Ziam Mayne
FanfictionZayn glaubt nicht an Liebe und schon gar nicht an Beziehungen. Im Gegensatz zu Liam. Cover by KingBizzle4