Forbidden Friendship

935 56 0
                                    

Es lässt mich nicht mehr los.

Ich muss jedes mal daran denken.

So vertraut aber doch fremd.

Das ist verboten.

Ich verrate damit meinen Stamm, mein Volk... meinen Vater.

Ich verrate mich selbst.

Aber es ist etwas passiert.

Ich habe es gespürt.

Haben die Götter ihn mir geschickt?

Dann müssen sie mich wahrhaftig hassen.

Sie wissen doch, dass wir sie jagen.

Abschlachten.

Ihr Blut befleckt unsere Hände.

Unser ganzes Dorf.

Und jeden Abend wird es mehr.

Blut.

Aber vielleicht ist es falsch.

Ich habe noch nie getötet.

Hat das was zu bedeuten?

Vielleicht.

Frieden.

Das wäre schön.

Einfach abends mit dem Gewissen einschlafen, dass einem das Haus über den Kopf nicht abfackelt.

Oder dass man am nächsten Tag Vieh vermisst.

Oder gar seinen Gatten.

Oder Gattin.

Wieso greifen uns eigentlich die Drachen an?

Wer hat mit diesem grausamen Krieg angefangen?

Wir?

Oder sie?

War es Odin selbst?

Oder haben die Drachen keine andere Wahl?

Irgendetwas muss doch der Grund dafür sein.

Dieser Krieg dauert schon viel zu lange.

Viel zu viele Verluste... beiderseits.

Verluste, die unnötig sind.

Und jeden Tag werden es mehr.

Aber der Nachtschatten ist anders.

Er hat mich verschont....

Nein, er tötet nicht.

So wie ich.

Ich habe einen Hicks in der Drachenwelt entdeckt.

Dabei gilt der Nachtschatten als der gefährlichste Drache.

Schnell, tödlich, Spross von Gevatter Tod.

Und trotzdem schickte er mich nicht nach Walhalla.

Bin ich auch gefährlich?

Kann ich gefährlich werden?

Und schnell?

Das kann man antrainieren.

Und mein Vater ist quasi Gevatter Tod von den Drachen.

Mehr Gemeinsamkeiten.

Er hat auch grüne Augen.

Und kann zeichnen.

Er geht anders vor.

Er benutzt nicht seine rasiermesserscharfen Zähne oder seine Feuerkraft.

Nein, er handelt mit dem Verstand.

Mit dem Kopf.

Und er hört auf sein Herz.

Das habe ich auch.

Sonst würde er nicht mehr unter uns weilen.

Aber da war noch was anderes.

Schwer zu beschreiben.

Ich sah in seine Augen und sah mich selbst.

Ich sah Angst, Unsicherheit und Neugier.

Aber auch Entschlossenheit.

Bin ich entschlossen?

Nein.

Aber jetzt.

Ich bin entschlossen diesem Krieg ein Ende zu setzen.

Auch wenn es Opfer verlangt.

Auch wenn es mich selbst verrät.

Die Wikinger.

Aber vielleicht bin ich auch keiner.

Dann verrate ich niemanden.

Aber eins steht fest, für das, was ich vorhabe, bin ich des Todes verurteilt.

Aber ich habe keine Angst.

Ich werde diese Freundschaft mit offenen Armen empfangen.

Auch wenn es eine verbotene Freundschaft ist.

~ Forbidden Friendship ~

Forbidden FriendshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt