Der Angriff

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Es war beunruhigend zu wissen, dass ein feindlicher Drachenjäger hinter mir saß.

Doch Ohnezahn vertraute ihm.

Also vertraue ich ihm auch.

„Wie weit noch?", Wolkenspringer glitt neben uns und nachdenklich rieb sich Eret die Nase:„Uhm... Wir sind da?", sofort stoppten wir unsere Drachen, vor uns lag eine Eiswüste und hinter uns das Meer, kein Dorf, keine Festung, noch nichtmal eine Höhle.
„Hast du uns was zu sagen, Eret?"

„Was? Nein.", er hob bewichtigend seine Hände und misstrauisch schnaubte Wolkenspringer.
„Da! Unterirdisch. Alles ist unterirdisch.", stammelte er verzweifelt und prüfend sah ich mir die Oberfläche erneut an, da surrten plötzlich Pfeile an uns vorbei und kreischend wichen unsere Drachen nach oben aus.

„Eine Falle!", schrie meine Mutter noch, als sie und Wolkenspringer von Eisenketten erfasst und zum Boden gezogen wurden.

„Mutter!", Ohnezahn wich jetzt selber solcher Kette aus und schickte einen Plasmaball gen Boden.
Dann versuchte er auf die Ketten zu zielen:„Stopp! Das sind Drachensichere Ketten!", hielt Eret uns zurück.
Hilflos musste ich mitansehen, wie sich immer mehr Ketten um Wolkenspringer wickelten.

Entkräftet sah meine Mutter mir noch einmal in die Augen.

Fliegt!

Mit Tränen in den Augen lenkte ich Ohnezahn weg.

Ich werde dich da rausholen.

Ich verspreche es.

„Und nun zu dir! Du Lügner, duu-", sobald wir zurück im Drachennest waren, nahm ich mir Eret vor.

„Du hast uns in eine Falle geführt!", wütend schmiss ich einen Fisch nach ihm.

„Nein! Nein... NEIN! LEG DEN TELLER WEG! Hicks, ich schwöre. Drago hat es genauso zu mir gesagt, wie ich es euch gesagt habe. Ich wusste nicht, dass es anscheinend alles eine Lüge ist.", ich hatte ihn in eine Ecke gedrängt und hielt ihm meinen Dolch an den Hals.
„Ja? So ist das? Jetzt schwöre ich dir mal was. Sollte meiner Mutter auch nur irgendetwas passieren. Oder sollte Wolkenspringer als Umhang enden, dann wird dasgleiche mit dir geschehen. Verstanden?"

„Jaa.", krächste er und ich ging zurück.
„Du stehst weder unter dem Schutz von mir oder Ohnezahn, noch vertraue ich dir, wenn es sein muss zwinge ich dich dazu, aber du wirst mir helfen meine Mutter und Wolkenspringer da rauszuholen.", er nickte hastig.

„Schön... Schön. Dann-", ich brach ab und schaute verloren in die Ferne.

Ich muss mich ausrüsten.

Und das kann ich nur an einem Ort.

„Wir fliegen jetzt zurück nach Berk. Du... Du bist auf Berk gestrandet. Verstanden? Ich wollte dich erst aufpäppeln und pflegte dich versteckt im Wald gesund. Du weißt nichts mehr, weder wo du herkommst, noch wo du hinwolltest, nur dein Name ist dir geblieben. Verstanden?", ich sah ihn scharf an und erneut nickte er.

„Aber wieso?", fragte er schließlich leise.
„Weil ich ganze zwei Tage mich nicht Zuhause blicken gelassen habe, deshalb.", antwortete ich kurz.

„Und weil niemand von Ohnezahn weiß, richtig?", führte er meine Gedanken zuende.

„Wenn du mich erpressen will-", drohend baute sich Ohnezahn -auf mein Handzeichen hin- hinter mir auf.
„Neinneinneinnein. Dannweißichnurdassichihnnichterwähnendarf!", er redete so schnell, dass er sich verhaspelte und beruhigt schwang ich mich in den Sattel:„Dann komm, wenn wir uns beeilen, kommen wir noch heute abend an. Gestern sind wir die ganze Nacht durchgeflogen und das von eurem Lager aus."

Forbidden FriendshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt