Eret ist noch immer bewusstlos.
Drago ist noch immer tot.
Ohnezahn und ich sind immer noch Verräter.
„Auuu!", ich zog blitzschnell meine Hand zurück, dessen Knöchel blau angeschwollen sind:„Hicks.", behutsam holte sich meine Mutter meine verletzte Hand wieder heran:„Die ist mindestens verstaucht.", erklärte sie, eh sie zu Eret schaute:„Du hast ihm den Kiefer ausgerenkt.", vorwurfsvoll schaute sie mich an:„Wieso hast du derartig reagiert?"
„Ich hatt-", doch Erets Erwachen unterbrach mich, stöhnend rollte er erst den Kopf hin und her, bevor er zögerlich die Augen öffnete. Sein Blick wanderte von der Decke weg zur Wand, von dort zu meiner Mutter und von ihr dann zu mir. Schuldbewusst sah ich weg.
„Du haft einen ganf fön feften Flag.", nuschelte er schließlich und lächelte, überrascht huschte mein Blick zu ihm und ich erwiderte sein Lächeln:„Du hast dafür einen ganz schön harten Kiefer.", ich hob kurz meine verletzte Hand und grinste breiter. „Du kanft wenigfenf richtig fprechen.", grummelte er beleidigt, doch in seinen Augen konnte ich deutlich seinen Schalk sehen.
„Super.", ich verdrehte sarkastisch meine Augen:„Ich kann jetzt nicht mehr richtig kämpfen.", er wollte gerade etwas erwidern, als meine Mutter dazwischen trat:„Schluss jetzt. Schön, dass ihr das alles so locker nehmt, aber ich würde ganz gerne wissen, was ihr eigentlich getrieben habt. Eret, Hicks?"„Ich weif nur, daff Hicf auf dem Faal lief, dann flug er mich ja fon KO.", erzählte Eret.
Sofort wanderten alle Blicke zu mir und beschämt senkte ich den Kopf:„Ich hatte Angst.", antwortete ich schließlich. „Und die habe ich immer noch.", fügte ich hinzu.
„Vor waf? Dem Faal?", verdutzt richtete Eret sich auf:„Was? Nein. Ich-Habt ihr nicht die Stimmen gehört? Oder die Schreie?! Die Schreie müsst ihr gehört haben!", doch beide schüttelten den Kopf.
„Wir haben nichts gehört, Hicks.", sanft sah mich Mutter an.
„Aber... Er-Er hat sie alle getötet! Die Wachen! Alle! Habt ihr euch etwa nicht gewundert, dass die Flure leer waren, unbewacht, verlassen!?"
„Mhh, das schon.", gab sie zu.
„Alle waren in diesem Saal! Tot. Leichnam über Leichnam. Und er war da!"
„Er?"
„Jaa, keine Ahnung. Er-Schon seit Jahren geistert er mir durch den Kopf, bis ich ein Traumpulver von Gothi bekommen habe, aber als ich dort war! Es fing wieder an. Die ganze Zeit war er in meinem Kopf...", ich schüttelte mich und schaudernd sprang ich auf und tigerte durch die Höhle.
„Er hat sie alle umgebracht. Und mich wollte er auch töten. Und Ohnezahn! Weil wir Verräter sind. Ich habe die Wikinger verraten und Ohnezahn die Drachen-"„Hicks. Das ist doch Quatsch. Dann haben Eret und ich ja auch die Wikinger verraten.", unterbrach mich meine Mutter ungelenk.
„Nein! Das ist was anderes."
„Inwiefern ist das anders?", verständnislos schauten die beiden mich an:„Ihr hattet keine andere Wahl.", erklärte ich.
„Wir hätten genauso gut fliehen können. Ich wäre damals zurück nach Berk gekommen und Eret wäre schon längst abgehauen, zurück zu seinen Drachenjägern.", widersprach meine Mutter energisch.„Und trotzdem will er nur mich.", meinte ich gedankenverloren:„Er will den Shlànaighear und dessen Drachen.", murmelte ich.
Warum?
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Forbidden Friendship
Fanfiction~Eine Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern~ „Leichtsinn kann auch Mut bedeuten." Ich bin Hicks. Sohn von Haudrauf dem Stoischen, Oberhaupt von Berk. Ich gehörte noch nie dazu, machte anscheinend alles falsch und anstatt je einen Drachen getöt...