Mord

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Gift.

Es war Gift.

Von einem Frosch.

Ich behaupte nicht, dass Alvin auch schon so gestorben wäre, aber Gift.

Ein unfairer Kampf.

Das Gift war so doziert, dass er sofort starb.

Wenigstens hatte er keine Leiden.

Ich kippelte etwas mit dem Stuhl nach hinten und überlegte, nein, mehr gab es nicht zu erzählen. Ich schloss wieder das Notizbüchlein. Regelmäßig schrieb ich hinein.

Meine Gefühle, Ängste und Träume. Darunter auch die Alpträume.

Aber ich hab schon lange nichts mehr geträumt... nur schwarze, gähnende Leere.

Wenn ich einschlief und aufwachte.

Das beunruhigte mich mehr.

Angeblich soll gähnende, schwarze Leere, der sichere Tod bedeuten.

Ich holte ein altes Buch hervor, Traumdeutung.

Manchmal sind Träume klar und nachvollziehbar, doch andere wiederum sind verschlüsselt.

Die anderen Träume waren klar.

Ich stand alleine auf dem Schlachtfeld.

Irgendetwas starrte mich an.

Doch ich konnte es nicht sehen.

Meistens hörte ich dann einen Angriffsschrei und dann... dann wachte ich schweißgebadet auf.

Manchmal träumte ich auch nur, wie ich auf Ohnezahn durch die Lüfte flog, entweder wurde ich von irgendetwas verfolgt oder ich hörte diese Stimmen.

„Hicks?", blitzschnell schob ich den dicken Schinken unter mein Bett und zwang mir ein Lächeln auf:„Hallo Vater."
„Ich habe tolle Neuigkeiten..."

Ich sprang über einen umgeknickten Baumstamm und schlug einen Ast aus meinem Weg.
Heiße Tränen rannten meinen Wangen herunter und ich versuchte verzweifelt den Kloß im Hals herunter zu schlucken.

Ich wusste das es passieren würde.

Aber doch nicht jetzt schon.

Diesmal muss ich fliehen.

Wir.

Zusammen.

Ich kann so nicht leben... es sei denn...

Ich stoppte im Lauf und dachte fieberhaft nach. Langsam aber sicher spinnte sich eine Idee zusammen.
Ich wischte mir rasch die nasse Wange trocken und zog die Nase hoch.

Mein Vater verkündete mir, dass die Tötung des Alptraumes nachgeholt werden sollte, sobald wir natürlich einen Drachen eingefangen hatten und wenn ich verhindern könnte, dass sich Drachen in unserem Umkreis befinden.

Und ich werde ich es verhindern können.

„Hallo Ohnezahn... Ich muss dir etwas erzählen.", rasch erklärte ich ihm meinen Plan und gelangweilt legte er sich hin.

„Bitte etwas mehr Begeisterung mein Freund.", tadelte ich und ließ mich neben ihm plumpsen.

„Wir werden etwas Gutes tun...", er gurrte bloß und mir fielen die Schuppen von den Augen.

Verdammt!

Die täglichen Angriffen...

Es wird anscheinend doch schwieriger als gedacht...

Forbidden FriendshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt