Kapitel 1

481 31 3
                                    

Kapitel 1

Es ist Freitag vor den Winterferien. Mom richtete mir meine Lunch box, die sie wie jeden Morgen auf den Esstisch stellte. Ich ging dann meistens daran vorbei und packte es in meine Tasche ein. Wenn ich es mal vergaß, bestand da kein Problem: Meine Mom war die Schulleiterin.

Mir war das nicht Peinlich, so wie für die meisten Kinder in meinem Umfeld, die von ihren Eltern umgeben waren. Meine Mom war cool. Sehr cool sogar. Sie hatte immer alles unter Kontrolle und es ist gutmöglich, dass sie auch die coolste Schulleiterin der Welt war. Die Schülerinnen und Schüler verehrten sie. Sie war cooler als die Cheerleader Mannschaft und cooler als das ganze Football Team. Ich glaube ich war die Einzige siebzehn Jährige, die so über ihre Mom dachte.

,,Alison steige schon mal in den Wagen!“ rief Mom aus dem Badezimmer, während sie ihre  Zähne putzte. Es war kalt und die Straßen waren verschneit. Der Herbst war wieder einmal zu kurz.

Mom eilte aus dem Haus.

Was konnte man schon über uns großartiges erzählen? Wir waren zwei Mädels, die in einem riesigen Vorstadthaus lebten und uns bestens verstanden. Dad war fast nie zu Hause. Er war nach Neuseeland gezogen, um dort ein Buch zu schreiben. Über die Neuseeländer oder was weiß ich. Solange Mom an meiner Seite war, hatte ich nichts zu befürchten.

Mal ganz abgesehen davon, dass meine Mom beliebt und die Schulleiterin der Schule war, war ich auch nicht ganz unbeliebt. Morgens hing ich mit meinen Freundinnen ab und wir versuchten den Unterricht zu überleben. Mittags war ich essen mit den Cheerleaderin und gegen Nachmittag war ich mit der Theater AG proben. Ein perfektes Schulleben.

Gegen Vier Uhr mittags machten wir uns auf den Weg nach Hause. Mom bestellte was vom Chinesen oder Griechen und wir aßen vor dem Fernseher. Ich mochte mein Leben. Besser konnte ich es mir gar nicht vorstellen. Ich hatte keine nervigen Geschwister. Kein Dad der mir an dauernd vorschrieb was ich nicht durfte. Nur Mom und Ich und unsere verfressene Katze Minka.

Am späten Abend putzten wir uns dann gemeinsam die Zähne und beredeten unsere Pläne für den Samstag uns somit den ersten Ferientag. Es war unglaublich Vorteilhaft, eine Lehrerin als Mom zu haben. Hatte ich Ferien, hatte sie Ferien.

Spellbound- Burning ForestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt