Kapitel 18

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Alec lief mit großen Schritten voraus. Ich konnte kaum mithalten. Ein paar mal wäre ich sogar fast gestolpert, aber ihn schien es wenig zu kümmern. Der Wald war dunkel geworden. Dein Kalamara Berg konnten wir schon sehen. Es war nicht mehr weit.

,,Können wir eine Pause einlegen? Ich kann echt nicht mehr! murmelte ich und lehnte mich an einem Baumstamm. Er drehte sich genervt zu mir.

,,Wir können Liaverde und Hunter nicht alleine lassen über die Nacht. Streng dich an." sagte er gemein wie er immer war. Er lief weiter, ohne nach mir zu schauen. Ich stand auf und begann ihm hinterher zu tappen. Wie sein kleines Hündchen. Nach einer halben Stunde taten mir meine Füße so sehr weh, dass ich einfach eine Pause machen musste. Ich setzte mich auf einem Baumstamm. Alec drehte sich zu mir. Er sah wie schlecht es mir ging und sagte nichts. Er kletterte auf ein Baum und begann irgendwas zu pflücken. Er sprang zu mir und hielt mir eine Handvoll pflanzen hin. Ich konnte nicht genau entziffern, was das war. Es sah in etwa aus wie eine Kastanie , aber kleine grüne Blüten verzierten die Vorderseite. Es roch eigenartig und die Oberfläche war rau.

,,Schlag es gegen den Baumstamm und esse die Frucht." sagte er. ,,Die wird dir Kraft geben." Mir wir war es egal was das ist. Ich hatte Hunger und griff gierig danach. Ich haute es gegen den Baumstamm, bis es auseinander brach. Die Frucht war grün und transparent. Man konnte den Kern in der Mitte sehen.

,,Ich weiß nicht so recht..." murmelte ich. Es sah echt eklig aus.

,,Ess!" sagte Alec genervt. Ich betrachte die Frucht angewidert an.

,,Du versuchst mich doch zu vergiften! In Wahrheit kann man das nicht essen!" sagte ich. Er schüttelte nur den Kopf. Dann kam er auf mich zu ,packte meinen Nacken und öffnete meinen Mund. Dann schob er das schleimige Etwas in meinen Mund. Ich wollte es ausspucken, doch er hielt mir meinen Mund zu.

,,Kau!" rief er und bewegte meine Kiefer auf und ab. Ich begann die Frucht zu kauen. Anfangs fühlte es sich widerlich an. Als hatte ich eine Schnecke im Mund, aber in nachhinein fand eine Explosion in meinem Mund statt. Eine Geschmacksexplosion. Es schmeckte nach Wassermelone, aber noch viel süßer, fast wie Honig. Ich schluckte die Masse und spuckte den Kern aus.

,,Was war das?!"

,,Kipoki" sagte er.

,,Oh mein Gott! Das war so köstlich! Ich kann es kaum beschreiben! Wo kann man das kaufen? Ich will mehr!"

,,Das kann man nicht kaufen. Die Dryaden bauen das an. Dann verteilen Vögel diese auf den Baumkronen. Das ist unser Energielieferant. Liaverde baut sie auch an."  Ich war immer noch fasziniert von dem Geschmack, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte. Wir liefen weiter und ich schaute auf die Baumkronen, ob  noch mehr Kipokis  wachsten.

,,Hör auf zu schauen! Oreaden essen sie auch gerne. Um so näher wir uns Kalamar annähern, um so weniger wirst du Kipokis sehen." Ich schmollte. Dann fielen mir Neros Worte wieder ein. Das Oreaden fleischfressende Ungeheuer waren.

,,Nein. Sind sie nicht." sagte Alec. Ich erschreckte. Schon wieder!

,,Woher weißt du was ich denke?" Er grinste.

,,Die Bäume flüstern mir deine Gedanken."  Ich blieb stehen.

,,Jetzt wirklich?" Er nickte.

,,Die Wurzeln, Die Äste, Die Blätter... alles sind Verbindungen zu meinen Gedanken." Ich drehte mich zu einem Baum

,,Halt gefälligst die Klappe!" schrie ich den Baum und Alec musste lachen. Ich habe ihn wirklich zum lachen gebracht. Ich starrte ihn an. Wie süß er war. Seine scharfen Eckzähnen machten mir bisschen Angst, aber er war sehr niedlich.

Spellbound- Burning ForestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt