Every Summer has a Story (Louis Tomlinson)

27. Kapitel ~

"Und, was hast du so zu Weihnachten bekommen?"

"Eine Zehnerkarte fürs Kino, einen superweichen Wintermantel und CDs, ganz viele sogar."

"CDs? Cool, welche denn?"

"Eine Sekunde." Ich drehte mich mit meinem Schreibtischstuhl herum und griff in meinem Regal nach dem Stapel mit den neuen Alben.

"Also", fing ich an aufzuzählen, "Lana Del Rey, ich liebe ihre Stimme total, dann Beyoncé, Paloma Faith, Nickelback und James Bay." Ich hielt jede Hülle nacheinander in die Kamera, sodass er sie gut sehen konnte.

"Wie sieht's bei dir aus?", fragte ich.

Er lächelte verlegen. "Ein neues Handy, mein altes ist ins Meer gefallen."

"Ins Meer gefallen? Erzähl." Ich dachte erst er scherzte, aber es sah nicht so aus, als ob es ein Witz sein sollte.

"Ich war surfen und hatte dann irgendwie mein Handy noch in der Hosentasche, wie auch immer, jedenfalls hätte es sich nicht mehr gelohnt, danach zu suchen. Es muss jetzt irgendwo am Meeresgrund liegen."

Mit etwas Fantasie konnte ich mir recht gut vorstellen, wie das ganze von statten lief. Ich probierte es erst gar nicht, mir ein Lachen zu verkneifen.

"Was machst du gerade so, außer mit mir zu reden?"

Er raschelte mit einer Verpackung, aber ich konnte es nicht sehen, weil es unterhalb der Kamera war. Louis schaute wieder hoch und steckte sich ein Kaugummi in den Mund.

"Dir ein Kaugummi anbieten", meinte er und hielt ein frisches in die Kamera.

"Danke, echt nett von dir." Ich grinste ihn an.

Aus irgendeinem Grund überkam mich plötzlich der Ernst, jedenfalls bekam ich wieder Sehnsucht nach Hawaii. Das hatte ich so ungefähr... jeden Tag.

"Ich wünschte, ich könnte jetzt bei euch sein", seufzte ich.

"Glaub mir, das tue ich auch, aber hey, weißt du was mir gerade einfällt?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Wir haben nur noch ein paar Monate Schule, danach haben wir es geschafft!"

Ja, das war wirklich ein Grund zum Feiern, ich konnte es kaum erwarten. Schon aus dem Grund, weil ich in den Ferien wieder zu Louis und Grandma kommen würde. Der Gedanke daran zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht.

"Lyla?", fragte Louis. An der Tonlage erkannte ich, dass er mir etwas wichtiges sagen wollte.

"Ist alles okay?"

Er fing an zu grinsen. "Ich wollte nur sagen, dass ich gerade meinen Führerschein mache." Der Tonfall seiner Stimme verriet mir, dass er sich wahnsinnig freute.

"Wie cool ist das denn?" Ich stellte mir ihn schon vor, wie er mit dem Pick-Up von seinem Vater durch die Gegend fuhr und ein Surfboard auf dem Dach befestigt hatte. Was mich anging, hatte ich meine Chance schon mit 16 verpasst. Natürlich konnte ich meinen Führerschein auch jetzt noch machen, aber mit jedem Monat der verging, verlor ich auch die Lust dazu. Ich wusste selber nicht, wieso ich da nicht so wie alle anderen war und förmlich darauf brannte. Wahrscheinlich hatte ich einfach nur Schiss, das würde ja zu mir passen.

Im Laufe unseres Videochats erklärte ich ihm noch ausführlich die wohlmöglich schönste Zeit in New York - Weihnachten. Denn das, musste ich zugeben, konnte so schnell nichts toppen. Zwar hatten wir wie die Jahre davor auch in diesem keinen Schnee, aber an der Romantik fehlte es trotzdem nicht. Wenn man mal den Shoppingwahn, die nervigen Weihnachtsmänner an jeder Ecke und die kitschigen Lieder in Einkaufszentren ignorierte, war das wirklich jedes Jahr wunderschön. Der Geruch von Gebäck aus jedem zweiten Geschäft, die vielen Tannenbäume und die geschmückten Straßen, um nur ein paar Beispiele zu geben.