11. Kapitel ~

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Wie fast jeden Morgen saß ich gemütlich auf meiner Terrasse und lauschte den Wellen. Dieses sanfte hin und her war echt beruhigend. Wir waren gestern Abend doch noch angekommen, obwohl ich schon befürchtet hatte, dass wir noch eine Nacht in dem Auto verbringen mussten. Denn als wir aus dem Zoo kamen, war die Straße immer noch gesperrt gewesen. Wir mussten noch zwei Stunden warten, die wir mit Kartenspielen am Strand verbrachten, erst dann wurde die Durchfahrt in gefühlter Zeitlupe wieder geöffnet. Meine Haare waren von dem Salzwasser trocken und zu einem Filznest zusammengewachsen, sodass ich echte Probleme hatte, sie wieder zu entwirren. Mit ungefähr drei Packungen Conditioner hatte es dann doch irgendwie geklappt. Ich hatte mir von da an geschworen, dass ich sie wenn es ging nach jedem Besuch im Meer waschen würde, da ich nicht scharf auf kleine oder größere Vögel war, die meine Haare für ein Hotel hielten. 

Ich hatte meine Augen auf das Meer gerichtet und vergaß dabei fast das Blinzeln, ich war wie hypnotisiert - oder einfach nur müde. Jedenfalls bemerkte ich so nicht, dass sich jemand von hinten an mich heranschlich. Ich bemerkte eine Hand auf meiner Schulter und zuckte heftig zusammen, ungefähr so wie bei dem Tiger, der wie eine Rakete auf uns zugeschossen kam. 

Louis lachte, war ja  klar, an seiner Stelle hätte ich das auch getan. 

"Warum tust du das?", fragte ich mit Empörung.

"Es ist witzig, dir zuzusehen, wie du dich erschrickst, gestern auch." Er grinste immer noch. Aha, gestern fand er das also auch witzig? Ich konnte meine Rolle nicht lange spielen und deswegen musste ich auch grinsen. Er nahm sich den anderen Stuhl und setzte sich neben mich. 

"Wow, der Ausblick ist ja echt Bombe von hier oben. Ich bin hier noch nie gewesen."

"Aber nichts geht über eure Terrasse, erinnerst du dich an den Sonnenuntergang?" 

"Okay, du hast recht." Er lächelte breit. Ich mochte es, wenn er das tat, das stand ihm. 

„Lyla, ich muss dich was fragen", meinte er plötzlich ernst.

"Ja, ich würde gerne hierhin ziehen, wenn du das meinst." 

"Nein, aber keine schlechte Idee." 

"Mein Onkel, also Dads Bruder hat gestern angerufen, er wohnt auf O'ahu und er hat mir von einem Surfwettbewerb erzählt, der ab 16 ist. Hier sind zwar ständig Wettbewerbe und früher habe ich auch an welchen teilgenommen, aber ich bin halt etwas aus der Übung. Mein Onkel bestand aber darauf, er hatte auch schon das Anmeldeformular und er kennt angeblich auch den Veranstalter."

"Ist doch toll, wo ist das Problem?"

"Ich weiß nicht, ob ich gut genug dafür bin", gab er zu.

Ich wartete einige Sekunden, um zu sehen, ob er scherzte, aber als das nicht so schien, musste ich einschreiten. 

"Ich bin zwar kein Spezialist, aber ich hab dich doch surfen gesehen und das war super, man sieht schon von weitem, dass du es drauf hast. Warum zweifelst du überhaupt daran? Also wenn ich so gut wäre..."

"Ich würde einer der Jüngsten sein und gegen Leute aus ganz Amerika antreten." Er zog die Brauen zusammen und dachte nach.

"Selbst wenn, was ist daran so schlimm?Und außerdem wurde das Surfen doch auch auf Hawaii erfunden, oder nicht?" 

"Ja, schon, aber..."

Ich lehnte mich in meinem Sessel nach vorne.

""Kein aber, du gehst dahin, ich werde wie dein Onkel darauf bestehen. Ich komme auch mit, wenn du willst."

Er sah mich an und in seinen Augen blitzte wieder Hoffnung auf.

"Echt? Du würdest mit nach O'ahu kommen?" 

Every Summer has a Story (Louis Tomlinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt