Ich erschrak leicht, als mich plötzlich jemand antippte. „Hallo Lyla."
Ich drehte mich um und sah direkt in zwei braune Augen, es waren Mums Augen.
„Grandma", stieß ich überrascht aus fiel ihr etwas unbeholfen um die Arme. Es war seltsam und schön zugleich, sie wiederzusehen, denn an das letzte Mal konnte ich mich schon gar nicht mehr erinnern. Nach einer langen Umarmung fasste sie mich sanft an den Schultern und schaute mir ins Gesicht."Du bist ganz schön groß geworden", sagte sie und lächelte. Ich schmunzelte, das sagte doch eigentlich jede Grandma, oder?
„Ich freu mich echt total hier zu sein, es ist sehr..."
„Magisch", vervollständigte Grandma meinen Satz. "Oh ja und das war noch nicht mal alles, hier gibt es viel zu entdecken", lächelte sie.
Nach einiger Zeit, in der wir uns noch etwas erzählten, folgte ich ihr zu einem Steg. Vermutlich sollte uns hier ein Boot oder so abholen.„Unser Taxi sollte jeden Moment kommen", zwinkerte sie mir zu.
Während wir warteten, sah ich sie an. Sie hatte schönes silbriges Haar, das von natur aus gelockt war und ihr bis zum Kinn reichte. Sie war schon um die 70 Jahre alt, dafür sah sie aber noch sehr fit und vital aus. Lag vermutlich an der frischen Luft und der Natur, ich konnte mir vorstellen, dass sie Leute hier den ganzen Tag draußen waren.
Ich bewunderte gerade den naheliegenden Vulkan, als plötzlich aus der Ferne ein Boot auf uns zukam. Grandma lächelte und winkte demjenigen, der dort drin saß zu. Das war also unser Taxi, naja, Grandpa konnte es ja nicht sein, er war leider schon tot. Nach einiger Zeit konnte ich eine Silhouette erkennen, die in der Mitte saß. Und noch ein paar Minuten später kam das Boot bei uns an, ich lugte neugierig hinein, um zu sehen, wer die Person war.
Ich erkannte, dass unser Chauffeur ein Junge ungefähr in meinem Alter war. Er hatte bräunliche Haare, die etwas länger als die Haare der Jungs aus meiner Schule waren und seine Haut war so sonnengebrannt, wie man es anders auch nicht haben konnte, wenn man an einem Ort wie diesem lebte. Als er Grandma sah, lächelte er. Es war ein schönes Lächeln, stellte ich fest obwohl ich ihn noch gar nicht kannte. Grandma kam auf ihn zu und begrüßte ihn mit einer kurzen Umarmung. Dann kam der Junge von dem Boot heraus, zu uns auf den Steg.„Darf ich vorstellen? Das ist Louis. Louis, das ist Lyla, meine Enkelin", sagte Grandma mit einer Spur Stolz in ihrer Stimme.
„Hi Lyla, ich hab schon viel von dir gehört, Willkommen auf der Insel", sagte er freundlich.
„Hey", sagte auch ich und gab ihm die Hand.
„Du musst wissen, dass er sozusagen mein Nachbar ist und nicht nur er, sondern auch seine Eltern sehr nett sind", sagte Grandma. Louis zuckte mit den Schultern, als wüsste er davon nichts.
„Na dann, wollen wir mal losfahren?", fragte Grandma.
„Na klar steigt ruhig ein", antwortete Louis. Er nahm wie automatisch meine Reisetasche und stellte sie mit einem Ruck ins Boot.
Grandma stieg mit seiner Hilfe als erstes ein, dann reichte er mir auch seine Hand um mir ins wankende Boot zu helfen. Als ich einen Fuß auf das Holz stellte, wackelte das Boot noch mehr und ich stolperte unbeholfen auf den Sitz neben Grandma. Louis setzte sich gegenüber von uns und startete den Motor wieder. Zum Glück war es eine sehr entspannte Fahrt und da es schon später Nachmittag war, hatte der Himmel eine schöne, rötliche Farbe angenommen. Das Boot wiegte sich leicht bei jeder Welle und ich lehnte mich zurück, sah in den wolkenlosen Himmel und beobachtete die perfekten Farbverläufe.
Als das Boot einige Zeit später am Ufer ankam, machte es einen leichten Ruck und wir landeten sozusagen im Sand. Er war nicht weiß, aber trotzdem sehr hell und wunderbar fein.
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Every Summer has a Story (Louis Tomlinson)
General FictionHawaii - 137 Inseln, sieben davon bewohnt. Rund 3700 Kilometer vom Festland entfernt, macht Lyla Urlaub bei ihrer Grandma. Sie lernt Surfen, übernachtet in Zelten und genießt endlich mal das Leben. Auch Louis, der irgendwie immer dabei ist, schlie...