Wiedersehen #24

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Eine Woche später wurde ich mach Toronto verlegt.
Mir ging es schon wesentlich besser, trotzdem war ich noch ziemlich angeschlagen.
Shawn besuchte mich täglich, genau wie mein Vater. Auch meine Mutter war für ein paar Tage nach Kanada gereist.
Mittags lag ich ruhig im Bett, Shawn lag neben mir und hielt meine Hand.
"Was ist eigentlich mit deiner Tour?", fragte ich, während wir beide die Decke anstarrten.
"Ich hab im Oktober noch ein paar Shows im Kanada, die Staatentour hab ich abgesagt. Gesundheit geht vor."
Ich lächelte zu ihm rüber.
Plötzlich klopfte es an der Tür.
Shawn setzte sich sofort auf, als Finn den Raum betrat.
Shawn sah zu mir.
Finn kam näher.
"Ich wollte mal mit Lisa reden, also unter vier Augen, wenn das ok ist?", er sah zu Shawn, Shawn sah zu mir.
"Schon okay!", sagte ich und nickte Shawn zu, der mir einen Kuss auf die Wange gab und schweigend den Raum verließ.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, setzte Finn sich mit einem Stuhl an mein Bett.
"Wie geht's dir so?", fragte er.
"Ja den Umständen entsprechend gut. Aber du bist mir eine Erklärung schuldig. Wo zur Hölle warst du? Und was bitte ist in dich gefahren?"
Bedrückt sah er zu Boden.
"Naja...", er erzählte mir, dass was ich mir schon vorher gedacht hatte.
Dass er in mich verliebt war und als ich dann mit Shawn zusammen war, seine Sicherungen durchgebrannt sind. Er wollte gar nicht zu schlagen, und so weiter.
"Wo bist du dann hingefahren?"
"Zum Flughafen. Ich wollte einfach nur noch weg. Ich hab mir ein Taxi genommen, hatte aber nicht mehr genug Geld, weshalb ich dem Taxifahrer gesagt hab er soll sich das von Shawn holen und bin weggerannt!", ich musste etwas grinsen.
Er lächelte auch kurz, sah dann aber wieder peinlich berührt auf meine Beine.
"Ich wollte das mit dem Unfall nicht, wirklich!", er klang schon fast weinerlich.
Ich nahm seine Hand.
"Wieso denken eigentlich alle immer, dass sie was dafür können, was ihnen im Leben widerfährt? Es war ein Unfall, verdammt nochmal! Es war einfach Schicksal, vielleicht auch Karma, dass dieses Auto in uns hineingebrettert ist. Was hätten wir schon machen können?", ich wurde jetzt etwas lauter, aber blieb trotzdem in einem aufmunternden Ton.
"Ich hab deine positive Art vermisst!", er grinste.
Ein kurzes Schweigen machte sich im Raum breit, bis ich wieder zum Reden ansetzte.
"Und wie geht es jetzt weiter?"
"Ich weiß es nicht, auf der einen Seite freue ich mich für Shawn und dich, aber auf der anderen Seite sind da trotzdem auch noch Gefühle für dich. Ich schätze ich werde erstmal ein bisschen Zeit für mich verbringen. Selbst die Tour durch die Staaten weiter machen um ein paar Leute kennen zu lernen. Vielleicht werde ich mir ja dadurch über meine Gefühl klarer!"
Ich nickte. Natürlich war ich traurig, aber vielleicht war Abstand erstmal das beste für uns. Damit sich alle in der neuen Situation zurecht finden konnten.
Er gab mir einen Kuss auf die Hand und verließ dann den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen oder etwas zu mir zu sagen.
Plötzlich merkte ich, wie mir eine Träne über die Wange lief. Ich war wirklich nicht nah am Wasser gebaut, aber Abschiede fielen mir immer schwer.
Kurz darauf kam Shawn wieder ins Zimmer.
"Alles ok? Was hat er zu dir gesagt?", fragte er und als er mich sah, nahm er mich in den Arm und sagte gar nichts mehr.

Something BigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt