Als wir den Club betraten, war er bereits relativ voll, sodass wir Mühe hatten bis zur Bar zu gelangen.
"Vier Bier!", schrie Lara gegen die laute Musik an.
Shawn schüttelte den Kopf.
"Für mich nichts alkoholisches", meinte er und Lara orderte ein alkoholfreies Bier.
Celine sah mich fragend an:"Trinkt er nichts?"
Ich zuckte mit den Schulter.
Nachdem wir angestoßen hatten begannen wir ein bisschen zu tanzen.
Es war so unglaublich warm im Club, weswegen ich völlig durchgeschwitzt aufs Klo verschwand.
"Shawn, ich komm gleich wieder!", schrie ich, damit er mich verstand.
"Soll ich nicht lieber mitkommen? Hier sind mir zu viele komischen Typen!", meinte er und sah sich um.
"Ne ich kann schon auf mich selbst aufpassen!", ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Er nickte darauf und ging zum Tresen, wo noch unsere Getränke standen.
In den Toiletten blendete mich das grelle Neonlicht, sodass ich kaum was sehen konnte, fand letztlich aber doch das Klo. Als ich mir die Hände gewaschen hatte und die Toilette verlassen wollte, rempelte mich plötzlich ein Typ an.
Ich wollte gerade was sagen, als er mich bereits erkannt hatte.
"Lisa!",ich sah die lockeren schwarzen Haaren und die tiefbraunen Augen.
"Finn?"
"Was machst du denn hier?", fragte er und lächelte. Er sah nicht sonderlich gut aus, tiefe Augenringe zeichneten sein Gesicht und Er stank furchtbar nach Rauch und Alkohol. Aber irgendwie freute ich mich ihn zu sehen.
"Ich bin bei meiner Mutter für ein paar Monate, aber was machst du in Deutschland?"
"Ich hab ein Job Angebot bekommen, ich arbeite bei 'nem Management die haben ihren Sitz in New York und mich hier nach Deutschland versetzt. Ich mein', was hält mich in Amerika?"
"Freut mich, dass es dir gut geht!", ich lächelte.
"Wie läuft's bei dir und Shawn? Hab ihn ab und zu mal im Fernsehen gesehen, scheint ganz erfolgreich zu sein."
Mich wunderte diese Frage ein wenig, dennoch freute ich mich, dass er sich nach ihm erkundigte. Vielleicht war er ja über die ganze Sache hinweg.
"Alles super, er ist auch mit nach Deutschland, wir nehmen uns ne kleine Auszeit von dem ganzen Stress zu Hause."
Dann sah er durch den Raum, sein Blick blieb an etwas hängen.
"War schön doch mal wiederzusehen! Vielleicht trifft man sich ja nochmal irgendwann!", er lächelte, umarmte mich und verschwand dann, bevor ich nochmal etwas sagen konnte.
Komische Begegnung. Vielleicht wollte er Shawn nicht begegnen?
Ich lief zurück zu dem Tresen, an dem ich Shawn zurück gelassen hatte.
Doch hier standen nur Celine und Lara.
"Wo ist Shawn?", fragte ich.
Die beiden zuckten mit den Achseln.
"Wir dachten er wäre bei dir?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Ich war nur kurz auf dem Klo."
Ich versuchte ihn anzurufen, keiner ging dran.
Leicht panisch fing ich an den Raum nach ihm abzusuchen.
Keine Spur.
"Vielleicht ist er kurz rausgegangen", versuchte Lara mich zu beruhigen.
"Vielleicht. Ich geh ihm mal suchen! Falls er wieder hierher kommt dann ruft mich an.
Sie nickten beide.
Ich drängte mich an den Rand der Menschenmenge, die alle wild tanzend feierten. Ich durchsuchte den Raum mit meinen Augen, plötzlich blieb mein Blick an einer leichtbekleideten, blonden Frau hängen, die wildknutschend auf dem Schoß eines Typen saß. Instinktiv ging ich direkt auf diese beiden zu."Shawn!?"
Tatsächlich hing er auf einem Stuhl, und ließ sich von dieser Schlampe abknutschen. Als die beiden mich bemerkten, lösten sie sich voneinander.
"Was will die denn?", fragte das Mädchen, die ich auf unser Alter schätzen würde.
"Lisa?", Shawn hatte Mühe seine Augen aufzuhalten. Er wirkte nicht sonderlich nüchtern auf mich.
"Willst du mir das mal erklären?", ich merkte wie meine Stimme immer leiser wurde und mir Tränen in die Augen stiegen.
"Ist doch alles in bester Ordnung, reg dich ab! Wir machen hier ein bisschen Party!", lallte er vor sich hin und wollte meine Hand nehmen, die ich ihm im gleichen Moment wieder entriss.
Entgeistert sah ich abwechselnd zu Shawn, der völlig besoffen auf dem Stuhl hing, und zu dem blonden Flittchen. Ich wusste nicht was ich tun sollte.
Dann drehte ich mich um und verließ den Club. Rannte so schnell ich konnte. Einfach geradeaus. Ohne Ziel im Hinterkopf, bis ich dank meiner miesen Kondition eine Pause machen musste.
Ich heulte, alles strömte aus mir heraus. Wie konnte er nur? Ich war ja nicht mal 10 Minuten weg gewesen, zack bumm, sternhagelvoll!
Alles um mich herum verschwamm, sodass ich mich hinsetzen musste.
Plötzlich kam ein Typ, der fragte ob alles in Ordnung sei. Ich verneinte und rieb mir die Augen.
"Kann ich dir was helfen?"
Ich erkannte plötzlich seine Stimme und sah auf.
"Finn?"
"Lisa, ich hab dich garnicht erkannt. Was zur Hölle ist denn passiert? Wo ist Shawn?", er kniete sich zu mir.
"Lange Geschich...", brachte ich nur herraus, da musste ich schon wieder anfangen zu heulen, sodass ich fast keine Luft mehr bekam.
Finn nahm mich in den Arm.
"Soll ich dich heimfahren?"
Ich nickte.
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Something Big
FanfictionAlle Handlungen und auch teilweise die Figuren sind von mir frei erfunden. Lasst mir gerne Feedback da!:) Lisa erinnert sich an ihre Schulzeit zurück, an ihren Seelenverwandten Shawn. Schon länger hat sie nichts mehr von ihm gehört, doch dann woll...