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Ich platze fast.
Das konnte doch alles nicht war sein.
Kaum ein paar Tage in Deutschland und dann sowas.
Plötzlich klingelte es an der Tür.
Zu meiner Verwunderung war es Finn.
"Hey Lisa, wie geht's dir?", er umarmte mich.
"Ja keine Ahnung, passt schon, denke ich...," ich versuchte zu lächeln.
"Schon was neues von Shawn?", fragte er während er meiner Mutter die Hand reichte.
Ich schüttelte den Kopf.
"Magst du was trinken Finn?", fragte meine Mutter eifrig und stellte die Kaffeemaschine an.
"Gerne!", erwiderte er.
"Was hast du jetzt vor?, fragte Laura und lehnte sich auf den Esstisch.
"Ich muss ihn suchen!", meinte ich, sprang auf und wollte mir gerade meine Schuhe anziehen, als meine Mutter sich mir in den Weg stellte.
"Du gehst nirgendwo hin!"
"Was? Wieso? Mir geht's super, außerdem bin ich alt genug."
Ich versuchte an ihr vorbei zu kommen.
"Ich geh mit ihr!", meinte Finn.
Ich sah dankbar zu ihm, dann erwartungsvoll zu meiner Mutter.
Diese nickte zustimmend, auch wenn es ihr nicht passte, dass ich schon  wieder auf Axe war nach der vergangenen Nacht.
"Ich komme auch mit", rief Laura, die sich bereits eine Jacke anzog.
"Von mir aus, dann aber los!", hetzte ich.
Wir sprangen alle drei in Finns Auto, der uns zu aller erst zum Club fuhr, an dem sich gestern Abend alles zugetragen hatte.
Dort angekommen war natürlich alles dicht.
Ich versuchte durch die dunklen Scheiben was zu erkennen, was nicht klappte.
"Lisa!", Laura tippte mich an, ich drehte mich und sah einen Mann, Barkeeper schätze ich,da er ein Shirt mit dem Namen des Clubs trug, der gerade ein paar Flaschen aus seinem Kofferraum räumte.
"Entschuldigen Sie, gestern war so ein junger Mann bei Ihnen, der hat sich ziemlich die Kante gegeben."
Der Typ lachte nur.
"Ja der war bei uns. Das war doch dieser Shawn Mendes oder? Hab's heute morgen im Internet gelesen. Blöde Sache, aber der war echt Hacke", grinste er nur und räumte dann weiter die Flaschen aus.
"Sie wissen nicht zufällig wohin oder mit wem er gegangen ist?", ich hoffte auf eine wenigstens etwas hilfreiche Antwort.
"Pff! Keine Ahnung. Kann ich Ihnen nicht sagen! Kennen Sie den persönlich?"
"Ok trotzdem danke!", ich winkte ab ohne auf seine Fragen einzugehen und ging dann zu Finns Auto.
"Und? Hast du was rausbekommen?", fragte er.
Ich schüttelte den Kopf.
"Was muss er auch so 'ne scheiße machen. Ganz ehrlich!"
"Und jetzt?", Laura sah mich mit großen Augen an.
Ich überlegte.
"Ruf ihn doch mal an!", schlug Finn vor.
Natürlich! Daran hatte ich noch garnicht gedacht.
Ich zückte mein Handy und rief ihn an.
Es klingelte ein paar mal, doch keiner nahm ab.
"Mh...", schnaufte Laura.
"Wahrscheinlich hockt er irgendwo, chillt sich einen ab und lacht sich kaputt, dass niemand ihn findet!", Finns Ton wurde ziemlich komisch.
"Ey, was ist denn jetzt los?", ich wurde ebenfalls etwas lauter.
"Hört auf damit, davon finden wir ihn auch nicht!", unterbrach uns Laura.
"Was sollen wir jetzt machen?", langsam würde ich immer verzweifelter, weil mir die Ideen ausgingen.
"Vielleicht können wir das Handy irgendwie orten?", schlug Laura vor.
"Ja klar! Alex!"
Shawn's Computerverrückter Cousin, konnte uns dabei sicher helfen.
Sofort wählte ich seine Nummer und hatte ihn kurz darauf am Apparat.
"Alex! Du bist unsere letzte Rettung. Du musst Shawns Handy orten. Kriegst du das hin? Frag lieber nicht!"
"Eh, ja klar, hab's schon gesehen...
Gib mir ne Minute."
Er tippte kurz.
"Hab's! Ich schick dir seinen Standort auf dein Handy."
"Super, tausend dank! Du bist der beste!"

"Wo zur Hölle bin ich hier? Und wer bist du?", er hielt sich den Kopf und kniff die Augen vor Schmerz leicht zusammen.
"Erinnerst du dich garnicht mehr an mich?", sie lachte und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Shawn wollte aufstehen und versuchte zu gehen, doch schnell merkte er, dass er kaum laufen konnte und fiel wieder rückwärts auf die Couch.
"Stop, stop, stop! Wo willst du denn hin?"
Plötzlich spürte er etwas kaltes auf seiner Schläfe.
Eine Pistole.
Er schluckte.
"Wir spielen hier nach meinen Regeln! Alles klar?", sie sah ziemlich ernst aus, trotz allem erinnerte Shawn sich an nichts mehr. Weder wo er war, noch was passiert war oder wer diese Frau war.
Er nickte stumm.
Sie nahm die Knarre von seinem Kopf und holte einen Zettel und Stift.
Legte es vor ihm auf dem Tisch.
"Was soll ich damit?", Shawn klang relativ unbeeindruckt.
"Schreib was ich dir sage!"
Er nahm den Stift und begann zu schreiben.

Something BigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt