Stress mit den Eltern #12

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"Na meine süße! Wie geht's dir so?", hörte ich meine Mutter durch ihr Laptop Mikrofon sagen während ich auf dem Bauch auf meinem Bett lag.
"Ja ganz gut, dir so?"
"Mir geht's gut, aber bei dir höre ich da eher was anderes raus. Was bedrückt dich?"
"Ach Mama, ich weiß nicht wie ich Shawn sagen soll, dass ich zurück nach Deutschland gehe. Ich vermiss ihn jetzt schon!"
"Ach Lisa, mach dir doch jetzt noch keinen Stress, ihr habt ja noch ein paar Wochen. Ich versteh, dass du ihn vermissen wirst, aber es ist ja kein Abschied für immer und ich freu mich auch, dich mal wieder länger bei mir zu haben!"
"Ja ich freu mich auch dich und die anderen wieder zu sehen, aber es ist trotzdem schwierig!"
"Ach, erzähl mir lieber wie dein Tag so war!", versuchte sie mich abzulenken, was ihr auch relativ gut gelang.
Wir redeten gute zwei Stunden, dann beendeten wir das Telefonat.
Ich rollte mich auf den Rücken und sah auf mein Handy.
Finn hatte mir geschrieben.
Ich hol dich morgen vor der Schule ab, sag Shawn du fährst mit dem Bus!
Ich antwortete ein mit einem einfachen okay, sagte schnell Shawn Bescheid und legte mein Handy dann beiseite. Mittlerweile war es Abend geworden und ich ging runter in die Küche um nach etwas essbarem zu suchen, wobei ich meinen Vater entdeckte.
"Na, lässt du dich auch mal blicken."
"Sorry, hab mit Mum telefoniert."
Meine Eltern konnten sich nicht besonders leiden. Nach der Trennung hat es riesen Theater um mich gegeben, im Endeffekt hab ich mich dazu entschlossen bei meinem Vater zu leben, aber auch ihm passte es nicht, dass ich nach Deutschland wollte.
"Kommt Shawn zum Essen?", fragte er während er in einem Kochbuch blätterte.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Ne, ich will auch nix großartiges essen, ein Brot reicht mir. Ich esse oben und geh dann schlafen", entgegnete ich, machte mir ein Erdnussbutter-Marmeladen-Sandwich und verschwand oben in meinem Zimmer.
Ich genoss zügig das Sandwich um mich dann fix und fertig, eingekuschelt in Shawns Pulli ins Bett zu legen und zu schlafen.

Als ich am nächsten morgen den klingelnden Wecker vom Nachschränkchen schubste, war ich schon relativ spät dran, weshalb ich nach einem geschockten Blick auf die Uhr schnell das Bad aufsuchte um mich etwas zu stylen, aber mehr als ein Pferdeschwanz war nicht drin.
Schließlich schlüpfte ich in kurze Hosen und ein Top, da es wirklich ziemlich warm war, und schnappte schnell meine Tasche, da Finn bereits da war.
"Spät dran, was?"
Er grinste, während ich in dein Auto sprang.
"Ja ich war so müde!", versuchte ich meinen grausame Nacht zu überspielen.
"Ich hab mir was überlegt wegen Shawn, wir beide kennen ihn. Du solltest es ihm nicht zu früh sagen sonst versucht er dich umzustimmen. Ergo, du darfst es ihm erst kurz vor deiner Abreise sagen."
"Bist du dir sicher?"
"Klar! Wer kennt ihn schon länger?"
Er strich sich eine Strähne aus dem Gesichte und schob seine verspiegelte Sonnenbrille zurecht, während er auf den Schulhof abbog.
"Ich vertraue dir, aber was soll ich sagen, wenn er mich nochmal nach meinen Plänen fragt? Ich will ihn nicht anlügen."
"Musst du nicht, du sagt du besuchst deine Mum in Deutschland und dann willst du studieren. Ist nicht gelogen!"
Wo er recht hatte, hatte er recht. Trotzdem war mir bei dem Gedanken immer noch nicht ganz wohl.

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