"Hier müsste es gleich irgendwo sein!", wir fuhren schon einen Moment durch die Gegend, bis mein Handy genau den Ort anzeigte, an dem sich Shawn bzw. sein Handy befinden sollte.
Finn parkte und wir stiegen aus.
Wir befanden uns in einer relativ verlassenen Straße, ich befürchtete schlimmes.
Ich folgte dem roten Punkt auf dem Display meines Handys.
Dann stand ich direkt vor ihm.
Ich sah hoch.
"Ein Müllcontainer?"
Maßlos enttäuscht stand ich vor dem grauen Ding, was nichts als Müll beherbergte.
"Sicher, dass wir hier richtig sind?", fragte Laura und sah mich skeptisch an.
Ich nickte.
"Ruf doch mal an", meinte Finn.
Ich wählte erneut seine Nummer.
Und hörte es aus dem Container Brummen.
"Shit!"
Ich begann ein bisschen in dem Müll zu wühlen, bis ich das Handy in der Hand hielt.
Das Display war komplett zersprungen, es funktionierte aber trotzdem noch.
Ich entsperrte es und suchte nach irgendwelchen Hinweisen, die uns eventuell weiter helfen konnten.
"Und?", fragte Laura aufgeregt.
"Nichts! Keine Bilder, keine Nummer, gar nichts!"
Enttäuscht merkte ich, wie mir wieder Tränen in die Augen stiegen.
Finn nahm mich in den Arm.
"Wir finden ihn schon!", flüsterte er.
Ich nickte und wischte mir eine Träne von der Wange.
"Wollen wir vielleicht mal ne Pause machen und was essen?", brachte Laura auf einmal ein.
Ich sah auf die Uhr und merkte, dass es bereits Abend war.
"Ich denke das wäre ganz gut, mh? Ich geb euch einen aus!", Finn grinste und legte seinen Arm um meine Schultern.
Ich lächelte ihm zu.
Wir fuhren nicht lange bis zum nächsten Fast Food Laden, wo Finn Laura und mir einen Burger ausgab.
Genüsslich biss ich hinein und grinste, da ich heute noch nichts gegessen hatte.
"Danke!", grinste ich.
"Kein Thema!"
Für einen Moment schien alles vergessen.
"Seid wann kennt ihr euch eigentlich?", fragte Laura, die ebenfalls freudig ihren Cheeseburger verdrückte.
"Mh... ich glaube seit ich in Kanada auf die Schule gegangen bin.
Du warst ziemlich gut mit Shawn befreundet. Und dann haben wir ab und an mal was zusammen gemacht", erwiderte ich.
Finn nickte.
"Ja und wir dachten immer das zwischen dir und Shawn was läuft, weil ihr ständig zusammen hingt! Schöne Zeit an der Highschool", jetzt wurde Finn leiser.
Ich tauschte einen Blick mit Laura aus, die plötzlich ein paar ihrer Klassenkameraden entdeckte und verschwand.
"Finn..., Danke für alles! Ich meine, dass du uns, beziehungsweise mir hilfst ist ja nicht selbstverständlich. Ich weiß Shawn und du wart beste Freunde...Aber ich weiß auch, dass du das nicht für ihn machst."
"Ich hatte irgendwie das Gefühl, was gut machen zu müssen! Nach der ganzen Aktion im Hotel."
Er sah etwas misstrauisch zu Boden. Dann, als er aufsah, sah er direkt in meine Augen.
Ich lächelte und sah in seine Augen, die hoffnungsvoll schienen. Genau jetzt musste ich an Shawn denken. Ich schluckte und schloss die Augen, während mir einen Träne über die Wange lief.
Plötzlich spürte ich Finns Hand auf meiner Wange. Ich öffnete meine Augen und merkte, wie er langsam mein Gesicht immer näher an seines heran zog. Ich dachte einfach nicht nach und folgte seinen Bewegungen, bis unsere Lippen schließlich aufeinander lagen.
Einen Moment lang fühlte es sich gut an, bis ich realisierte, was ich da gerade tat.
Ich stoppte sofort und löste mich von ihm.
"Sorry eh... Lisa, ich wollte nicht."
Ich drehte mich kurz um.
Er umfasste mein Handgelenk.
"Alles gut, ich denke nur, wir sollten nicht...", ich kniff die Augen zusammen.
"Fährst du uns bitte noch nach Hause?", fragte ich.
"Ja, sicher."
Ich sammelte Laura ein und wir stiegen in Finns Wagen.
Auf der gesamten Fahrt sagte keiner ein Wort, es herrschte völlige Stille. Eine unangenehme Stille.
Ich schätze Laura bemerkte, dass was nicht stimmte, trotzdem hielt sie die Klappe.
Ich war einfach völlig fertig und freute mich einfach nur noch nach Hause zu kommen und mich ins Bett zu legen.
Finn parkte direkt vor unserem Haus. Ich verabschiedete mich kurz und knapp, Laura ebenfalls.
Dann stiegen wir aus.
Ich klingelte an der Tür und sofort wurde sie aufgerissen.
"Kelly?!", ich grinste und umarmte sie. Es war, als fiel mir ein Stein vom Herzen.
"Es tut gut dich zu sehen!", meinte ich.
"Ich freu mich auch, aber ihr müsst schnell reinkommen...", sie sah besorgt aus und meine kurz gute Laune war wie verflogen.
Entsetzt sah ich zu Laura, die meinen besorgten Blick erwiderte und wir stürmten sofort in die Wohnung.
Da saß bereits meine Mutter.
Diese drückte mir wortlos einen Zettel in die Hand, einen Brief.
Ich erkannt sofort diese Handschrift und begann zu lesen:Liebe Lisa,
Es tut mir leid dich zu verletzen, aber ich will ehrlich sein.
Ich muss dir sagen, dass das zwischen uns nichts werden kann. Mir ist klar geworden, dass ich nicht in einer festen Beziehung sein kann. Ich bin gerade in der wildesten Zeit meines Lebens. Ich kann leben wie ein Rockstar und das will ich auch genießen. Ich muss einfach meine Grenzen austesten und damit würde ich dich nur noch mehr verletzen. Es ist vorbei.
Bitte nimm es mir nicht übel, aber ich halte es für besser, wenn wir uns nicht mehr sehen.
Bitte mach dir keine Sorgen um mich und versuche keinen Kontakt mit mir aufzunehmen.
Mir geht es gut.In Liebe
ShawnIch las jeden Satz mit mehr Tränen in den Augen, sodass ich irgendwann nur noch verschwommene Buchstaben sah.
Ich spürte Kellys Arme um mich, dann schloss ich die Augen und hoffte aus dem schlimmsten Albtraum meines Lebens wieder aufzuwachen.
DU LIEST GERADE
Something Big
FanfictionAlle Handlungen und auch teilweise die Figuren sind von mir frei erfunden. Lasst mir gerne Feedback da!:) Lisa erinnert sich an ihre Schulzeit zurück, an ihren Seelenverwandten Shawn. Schon länger hat sie nichts mehr von ihm gehört, doch dann woll...