19. Kapitel

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Nialls POV

Mein Kopf brummte und ich hatte das Gefühl mich jeden Moment übergeben zu müssen. Ich hatte absolut keine Ahnung wie lange ich hier schon lag. Das Letzte an das ich mich erinnern konnte war, dass ich das Gespräch zwischen Zayn und Liam belauscht hatte, aber danach war alles weg. ,,Niall?" aus einiger Entfernung hörte ich wie jemand meinen Namen rief. Ich wollte antworten, aber aus meinem Mund kam nur ein heiseres Röcheln, was mich schon genug Kraft kostete. Die Stimme kam immer näher und ich erkannte, dass es Louis sein musste. Wieder probierte ich meiner Stimme Klang zu verleihen, was mir jetzt schon viel besser gelang. ,,Hier..." es war nur sehr leise, aber ich hoffte trotzdem, dass Louis mich gehört hatte. Ich hörte wie die Schritte näher kamen und im nächsten Moment stand Louis schon vor mir. ,,Da bist du ja!" in seiner Stimme lag echte Erleichterung, was mich wunderte. 

,,Wir haben dich gesucht!" Mit diesen Worten nahm mich Louis in den Arm und drückte mich fest an ihn. ,,Warum?" flüsterte ich und Louis sah mich verständnisslos an. ,,Wir wollten schon vor knapp einer Stunde fahren, aber du warst wie vom Erdboden verschluckt!" Ich hatte damit gerechnet ein paar Minuten weg gewesen zu sein, aber doch nicht knapp eine Stunde. ,,Wir dachten schon dir wäre sonst was passiert..." Ich nickte. Sie mussten sich echt Sorgen gemacht haben und wahrscheinlich schon gedacht haben ,mich in der nächsten Ecke mit aufgeschnittenen Pulsadern zu finden. ,,Was hast du denn die ganze Zeit gemacht?" Jetzt schaute mir Louis direkt in die Augen und ich erkannte in seinen immer noch ein bisschen Angst. ,,Bin wohl eingeschlafen..." log ich. Er würde sich nur unnötig Sorgen machen und das wollte ich unbedingt vermeiden. Louis wirkte nicht wirklich überzeugt, schließlich war meine Ausrede auch nicht die Beste gewesen. 

,,Kommst du denn jetzt?" fragte mich Louis sanft und legte seinen Arm um meine Schulter. Ich musste wahrscheinlich noch übler aussehen als heute morgen, obwohl ich dachte, dass würde gar nicht mehr möglich sein. Ich hatte noch nicht wieder die ganze Kontrolle über meine Beine und stützte mich deswegen bei Louis ab. Umständlich fischte er in seiner Hosentasche herum, wahrscheinlich um Harry und Zayn zu schreiben, dass er mich gefunden hatte. Meine Gedanken schweiften mal wieder zu Liam. Ihn hatte es wahrscheinlich nicht interessiert und er war einfach nur noch mehr genervt von mir. Zum Glück verliesen wir das Studio durch einen Hinterausgang, denn jetzt noch kreischende Fans zu treffen würde mich wahrscheinlich direkt wieder zusammenbrechen lassen. Langsam bewegten wir uns auf den dunkelblauen Van zu und trotz der getönten Scheiben konnte ich drei Schemen dahinter erkennen. 

Louis zog die Tür auf und ich erkannte zwei erleichterte und ein genervtes Gesicht. Ich lies mich auf den Platz fallen der am Weitesten von Liam entfernt war und legte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Draußen war es schon dunkel geworden und ich spürte wie müde ich war. Der Van fing an zu fahren und wieder herrschte dieses gespenstische Schweigen was keiner unterbrechen wollte. Jeder hing wieder seinen eigenen Gedanken nach und ich war froh darüber. Unerwartet wurde das Schweigen durch das nervige Bimmeln eines Handys gestört. Ich erkannte den Klingelton und wusste das es nur Liams Handy seien konnte. ,, Hallo Schatz!" Ich begann mir auf die Unterlippe zu beisen um den Schmerz in meinem Herzen zu übertreffen. Er musste mit Sophia telefonieren und er wusste ganz genau wie er mich damit provozierte. Allein wie er das Wort ,,Schatz" aussprach machte mich fertig und Liam wusste das auch.

Ich probierte das Gespräch auszublenden, aber es wollte mir nicht so wirklich gelingen. Liam erzählte und erzählte und ich hätte ihm am Liebsten das Handy aus der Hand gerissen. ,,Ich vermisse dich auch!" Jedes dieser Worte sprach er so deutlich aus und guckte mir dabei genau in die Augen. Meine Unterlippe fing schon an blutig zu werden und ich wand den Blick ab. ,,Ich liebe dich!" Diese drei Wörter waren dann doch zu viel für mich und ich bedeckte mein Gesicht mit meinen Händen. Er wollte mich ganz direkt provozieren und fertig machen! Eigentlich hatte ich gehofft sein Gespräch mit Zayn hätte  doch Wirkung gezeigt, aber da hatte ich mich wohl geirrt. 

,,Was sollte das denn jetzt schon wieder?" Ich blickte aus meinen Händen hoch und sah Zayns, dass vor Wut knallrot war. ,,Was?" fragte Liam zurück mit einem deutlich provokanten Unterton. ,,Ich habe nur mit meiner Freundinn telefoniert. Darf ich das etwa nicht?" Er lächelte dabei und ich hätte mich am liebsten auf ihn gestürzt und auf ihn eingeprügelt. Aber ich wusste ganz genau, dass ich das nie tun würde. Ich würde ihm nie weh tun, ich würde es nie wagen im Schmerzen zu zufügen. Dafür liebte ich ihn zu sehr! ,,Das nächste Mal kannst du dir ja gleich ein T-Shirt anziehen ,wo du dann drauf schreiben kannst 'Ich bin hetero' damit du aufhören kannst uns das zu zeigen!" Zayns Stimme war nun lauter geworden und ich war ihm unendlich dankbar. 

Der Van kam endlich zum Stehen und ich wollte so schnell wie es ging ins Bett und schlafen. Dieser Tag hatte schon genug an meinen Nerven gezerrt und ich fühlte mich nur noch krank und schwach. Ich schleppte mich aus dem Van sorgsam darauf bedacht nicht in Liams Nähe zu kommen. Harry öffnete die Tür und ohne ein weiteres Wort zu sagen ging ich Richtung Treppe. Die Treppe kam mir unendlich lang vor und ich musste mich am Geländer abstützen um nicht zu fallen. Erleichtert ließ ich mich in mein Bett fallen und bevor ich noch irgendetwas tuen konnte fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

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Das wars auch wieder:-) Vielen Dank für die unglaublichen 26 Votes und die lieben Kommentare bei dem letzten Kapitel<3 Ihr seid echt die Besten!

Rieke:-)*

Everybody needs Somebody!(Niam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt