Nialls POV
Ein nervtötender Piepton lies mich aus meinem Schlaf aufschrecken. Langsam öffnete ich meine Lieder und meine Augen fingen an sich an das grelle Licht der Lampen zu gewöhnen. Mein Schädel brummte und das nervige Piepen lies es auch nicht besser werden. Mein Blick wanderte von der zahnarztgrünen Wand, mir gegenüber zu einem großen Fenster und ich erkannte die Hochhäuser von Los Angeles'. Draußen schien die Sonne und keine einzige Wolke schien am Himmel zu sein. Ich lies mich zurück in die Kissen gleiten und schloss wieder die Augen. Nur Bruchteile des gestrigen Abends zogen vor meinem inneren Auge vorbei und ich schluckte schwer. Ich hatte keine Ahnung mehr wie ich es geschafft hatte von meinem Bett in den Flur zu kommen, aber an eins erinnerte ich mich noch ganz genau. An Liams Gesicht, als er mir die Tür vor der nase zuschlug. Es kam mir so vor als hätte sich dieses Bild in meinen Kopf eingebrannt und würde dort auch nicht so schnell verschwinden.
Ein leises Klopfen an der Tür lies mich aus meinen Gedanken hochschrecken und mein Blick wanderte zur Tür. Ich erkannte Zayns schwarzen Haarschopf und sofort bildete sich ein schwaches Lächeln auf meinem Gesicht. Hinter ihm erkannte ich Louis und Harry, die als sie mich sahen sofort anfingen zu strahlen. In mir stieg wieder die lächerliche Hoffnung auf. Die Hoffnung, das er mitgekommen war und sich seine Gefühle geändert hatten. Doch bevor ich mich noch mehr in die Hoffnung reinsteigern konnte, wurde sie auch schon von dem Zufallen der Tür zerstört. Ich probierte mein Lächeln vom Anfang bei zubehalten, aber es gelang mir nicht wirklich. Vorsichtig lies ich mich noch ein Stückchen weiter in die Kissen fallen und probierte den Blickkontakt mit den Anderen zu vermeiden. Ich spürte wie sich Harrys starke Armen um mich schlungen und seine Erleichterung war deutlich spürbar. ,,Wir hatten so Angst um dich!" flüsterte er in meine Halsbeuge und ich schluckte. Ich wusste das es stimmte, dass sie sich Sorgen um mich gemacht hatten, aber eben so genau wusste ich, dass sie in das Wort ,'Wir' nicht Liam einbezogen hatten.
Mit einem quitschenden Geräusch zogen Louis und Zayn sich Stühle an mein Bett und Harry lies sich auf die Bettkante fallen. Ich spürte wie sie mich beobachteten und jeden einzelenen Zentimeter meines Gesichts musterten. Mein Blick war demonstrativ auf die Tür gerichtet und ich probierte mit aller Kraft den Blickkontakt zu vermeiden. Ich wollte nicht das Mitleid in ihren Augen sehen! Ich brauchte kein Mitleid und ich wollte auch keins. Das einzige was ich wollte war, dass Liam jetzt neben mir saß und meine Hand hielt. Egal ob als mein fester Freund oder als mein bester Freund. Seine Anwesenheit hatte mich immer ruhiger werden lassen und ich hatte mich immer direkt besser gefühlt. Liam hatte immer die passenden Worte gefunden um mich aufzumuntern. Er hatte mir immer das Gefühl gegeben Jemand besonderes zu sein und gebraucht zu werden. Wenn es mir schlecht ging hatte er es sofort gemerkt und mich in den Arm genommen ohne irgendwelche Fragen zu stellen. Es war komisch, dass ausgerechnet der Junge der mir früher immer einen Grund geliefert hatte stark zu bleiben ,jetzt der Junge war der mir meine gesamte Lebenskraft raubte.
,,Wie geht es dir jetzt?" fragte mich Louis um das peinliche Schweigen zu brechen und meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ich zuckte nur mit den Schultern und lies meinen Blick immer noch auf der Tür ruhen. ,,Rede doch mit uns, Niall!" Harrys Stimme war schon fast ein Flehen und ich sah aus den Augenwinkeln wie er nervöse Blicke mit den Anderen wechselte. Langsam löste ich meinen Blick von der Tür und schaute die Anderen an. Ich konnte die Besorgniss in ihren Augen sehen und ich fühlte mich direkt wieder schlecht, da ich wusste das ich der Grund dafür war. ,,Wo ist Liam?" meine Stimme war ruhig und ich wusste selber nicht warum ich das fragte. Er war nicht hier und das war das Einzige was zählte! Ich sah wie Louis, Harry und Zayn anfingen sich nervösese Blick zu zuwerfen und keiner von ihnen wagte es mir in die Augen zu schauen. ,,Ehmm...Er ist zu Hause geblieben." Harrys Blick war immer noch zú Boden gerichtet als er mit mir sprach und ich konnte die Nervosität in seiner Stimme spüren. ,,Warum?" ich sprach leise, aber bestimmt und sah dabei Harry direkt an. Keiner der Dreien sagte auch nur ein Wort und ich richtete mich in meinem Bett auf. ,,Warum?" fragte ich wieder und lies meine Stimme nun noch fester klingen. ,,Ehmm...Wi-Wir haben ihn ni-" Louis wollte gerade fortfahren, als Zayn ihn barsch unterbrach. ,,Er wollte nicht mitkommen!"
Ich musste einmal kräftig schlucken und meine Hände krallten sich in das weiße Bettlaken auf dem ich lag. Was hatte ich auch für eine Antwort erwartet? Gegen meinen Willen hatte ich mir wieder Hoffnung gemacht! Ich glaubte immer noch daran, dass sich irgendwann Liam ändern würde und es wieder ein 'Niall und Liam' gab. Es wäre so viel einfacher wenn ich ihn los lassen könnte. Ich müsste nicht mehr ständig diesen Schmerz ertragen, wenn meine Hoffnungen entäuscht wurden oder wenn er mich wieder ignorierte. Aber ich konnte ihn nicht los lassen! Ich konnte einfach nicht, so sehr ich es auch probierte! Liam bedeute mir einfach noch viel zu viel. Wir hatten so viel gemeinsam erlebt und wir hatten immer eine spezielle Beziehung zueinander gehabt. ,,Niall?" ich nahm Louis' Stimme nur durch einen Schleier wahr und ich musste mich zusammen reißen nicht wieder zu weinen. ,,Könntet ihr mich bitte allein lassen?" Es war eher eine Aufforderung als eine Frage, aber keiner der Dreien bewegte sich auch nur ein Stück. ,,Aber Niall-" ,,Bitte!" jetzt schrie ich schon fast und ich konnte den Schrecken der Anderen über meinen plötzlichen Ausbruch sehen. Schweigend standen sie auf und ich lies mich wieder zurück in die Kissen fallen. Mein Kopf brummte und meine Hände zitterten. Und wieder stellte ich mir die Frage: Wann hörten diese Schmerzen endlich auf?
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Es tut mir so unglaublich Leid, dass dieses Kapitel so spät kommt! Ich war im Ski Urlaub und habe leider keine Zeit gefunden weiter zu schreiben:-/ Ein riesiges Dankeschön an die unglaublichen 14 Kommentare beim letzten Kapitel*o* Ich bin euch so dankbar dafür! Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen und über Votes und Kommentare würde ich mich wie immer freuen:-)
Rieke:-)*
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Everybody needs Somebody!(Niam FF)
FanfictionWas passiert mit einem wenn man von der großen Liebe zurückgewiesen wird? Was passiert mit einem wenn man jeden Tag auf's Neue kämpft? Was passiert mit einem wenn man von der Person gehasst wird, die einem am meisten bedeutet? Wann kommt der Punk...