Liams POV
Durch einen stechenden Schmerz in der Hüfte wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Müde fing ich an mir den Schlaf aus den Augen zureiben und die Orientierung in der Dunkelheit zu finden. Unter mir spürte ich den harten Holzfußboden und immer noch orientierungslos begann ich mich vorsichtig hinzustellen. Mit meinem Knie stieß ich unsaft gegen meinen Nachttisch, so dass mir der Schmerz Tränen in die Augen stiegen lies. Mein Blick fiel auf den Wecker der auf meinem Nachttisch stand und auf dem in roten Ziffern 5:24 stand. Stöhnend und noch leise fluchend tastete ich in der Dunkelheit nach der Nachttischlampe um endlich wieder etwas sehen zu können. Erleichtert knipste ich das Licht an, als meine Hände endlich die Lampe fanden. Sobald sich meine Augen an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten ,fing ich an mich in meinem Zimmer umzusehen. Alles war so wie immer, mit dem einzigen Unterschied, dass mein Bett so aus sah als hätte ich mich die ganze Nacht darin herumgewühlt.
Ich hatte keine Ahnung wann ich gestern eingeschlafen war. Ich wusste nur noch, dass ich unglaublich lange probiert hatte einzuschlafen, aber einfach nicht die richtige Schlafposition gefunden hatte. Entweder war mir zu warm oder zu kalt oder das Kissen war zu weich und die Matratze zu hart. Und jedes Mal wenn ich eine angenehme Position gefunden hatte waren meine Gedanken zu dem Brief gewandert, der nur wenige Zentimeter unter mir liegen musste. Dann hatte ich mich wieder umgedreht und probiert auf einer anderen Stelle endlich einzuschlafen und die Gedanken zu verscheuchen. Irgendwann musste ich dann wohl doch eingeschlafen sein, aber es war kein erholsamer Schlaf gewesen. Immer wider war ich für kurze Momente aufgeschreckt, um dann wieder in meinen traumlosen Schlaf zu gleiten. Wahrscheinlich musste ich mich so viel herum gewälzt haben, dass ich aus dem Bett gefallen war.
Stöhnend setzte ich mich auf meine Bettkante, jetzt nun hellwach. Es war noch viel zu früh um aufzustehen, schließlich hatten wir heute quasi frei. Das Managment hatte die Interviews und Fotoshootings für heute abgesagt, da Niall schließlich immer noch im Krankenhaus war und wir so nicht komplett waren. Vorsichtig strich ich immer wieder über das weiße Bettlaken ,um mich zu fragen was ich jetzt tun könnte. Probieren weiter zu schlafen schied direkt aus, da ich viel zu wach war. Für's Frühstück war es noch zu früh und ich wollte nicht die Anderen durch den Lärm wecken, da sie eh schon nicht so gut auf mich zu sprechen waren. Langsam stand ich auf um mein Handy, dass ich auf der Fensterbank vergessen hatte zu holen. Der Boden knarrte leicht und mit schnellen Schritten lief ich zum Fenster. Bedächtig zog ich die Gardinen zurück um nach draußen sehen zu können. Die Sonne ging schon auf und ich erkannte noch ,wie auch die letzten Straßenlaternen ausgingen. Man konnte die Hochhäuser sehen, in denen allmählich das Licht anging und tausende von Menschen sich fertig für die Arbeit machten. Und irgendwo in einem der Hochhäuser musste Niall liegen und vielleicht von einem einfacheren Leben träumen.
Ich verwarf den Gedanken und widmete meine ganze Aufmerksamkeit meinem Handy. Zwei entgangene Anrufe! Einer von meiner Mum un der andere von Sophia. Ich hatte keine wirkliche Lust eine der beiden anzurufen und noch dazu hatte ich keine Ahnung wie spät es in England sein musste. Gedankenverloren fing ich an durch meine Fotos zu scrollen, ohne sie wirklich wahr zu nehmen. Es war nur ein bunter Mix aus Farben der vor meinem Auge vorbei zogen. Wie lange musste ich mir diese Fotos nicht mehr angeguckt haben? Es musste unglaublich lange her gewesen sein! So viele Erinnerungen verband ich mit diesen Fotos und doch hatte ich sie mir schon ewig nicht mehr angesehen. Ich lies meinen Finger langsamer über den Bildschirm scrollen und sofort fiel mir ein Foto ins Auge. Es zeigte Niall und mich wie wir im Flugzeug saßen und Niall schlief. Er hatte seinen Kopf auf meine Schulter gelegt und man konnte das Lächeln auf unseren Gesichtern sehen. Das Foto hatte Louis vor einem Vierteljahr gemacht und ich konnte mich noch genau an diesen Tag erinnern.
Wir mussten an dem Tag nach Japan fliegen und waren schon unglaublich spät dran. Niall hatte kurz vor Abfahrt seinen Koffer die Treppe runterfallen lassen, so dass sich der gesamte Inhalt in der Hotellobbey verteilt hatte. Ich hatte ihm so schnell es ging geholfen, worauf er mir einen sanften Kuss auf die Wange gedrückt hatte und ein dankendes 'Ich liebe dich Li' gemurmelt hatte, worauf hin ich den Arm um ihn gelegt hatte und ein 'Ich dich auch' gemurmelt hatte. Ich hatte mir nicht viel dabei gedacht, schließlich war es nichts außergewöhliches gewesen, aber jetzt merkte ich wie bedeutend diese ganze Situation für Niall gewesen sein musste. Er hatte es ernst gemeint! Im Gegensatz zu mir hatte dieses 'Ich liebe dich' eine Bedeutung und es war die volkommene Wahrheit gewesen. Zu diesem Moment war Niall schon in mich verliebt gewesen und ich hatte keine Ahnung davon gehabt!
Ich lies den Bildschirm schwarz werden und mein Blick wanderte zu meinem Bett. Wie ferngesteuert bewegte ich mich darauf zu und meine Knie begannen zu zittern. Langsam fing ich an auf die Knie zu gehen und die Matratze hoch zu heben. Dort lag er noch! Genau so wie ich ihn zurückgelassen hatte. Der Brief! Meine Hand griff nach dem rauen Papier und ich erschauderte als meine Finger den Umschlag berührten. Bedächtig strich ich über meinen Namen, so wie ich es gestern Abend schon getan hatte. Gestern Abend war ich schwach gewesen und das wurde mir jetzt noch deutlicher bewusst. Jetzt würde es anders sein! Dieses Mal würde ich mich nicht verstecken, sondern endlich mir Niall anhören. Der Umschlag war schon offen und so mussten meine zitternden Finger nur noch nach dem Papier greifen. Ich fing an den Zettel aufzufalten und tat endlich das was ich schon längst hätte tun sollen: Ich begann zu Lesen!
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Das wars auch schon wieder:-) Langsam wirds was mit Niam*o* Ich hoffe ihr mochtet das Kapitel, obwohl noch nichts spannendes passiert ist:-) Votes? Anmerkungen? Kritik?
Rieke:-)*
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Everybody needs Somebody!(Niam FF)
FanfictionWas passiert mit einem wenn man von der großen Liebe zurückgewiesen wird? Was passiert mit einem wenn man jeden Tag auf's Neue kämpft? Was passiert mit einem wenn man von der Person gehasst wird, die einem am meisten bedeutet? Wann kommt der Punk...