Everybody needs Somebody!(Niam FF)

41. Kapitel

Nialls POV

Mein Herz schlug heftig gegen meinen Brustkorb und ich spürte ,wie meine Tränen langsam verebbten. Liams Daumen strich langsam die letzte, vereinzelte Träne ,die noch über meine Wange lief, weg und ich sah nun genau in seine braunen Augen. Für die, die Liam nicht kannten wären es nur schöne Augen gewesen, aber ich kannte Liam gut, vielleicht sogar mehr als gut. So oft hatte ich in diese Augen geschaut und die ganzen Emotionen gesehen, die Liam versuchte zu verstecken. Denn egal was für ein guter Schauspieler Liam sein konnte, seine Augen logen nie. Und den Schmerz, den ich jetzt in ihnen sah, war echt. Das was er mir gerade gesagt hatte, war keine halbherzige Entschuldigung gewesen, bei der man für einen kurzen Moment Reue zeigte und im nächsten Moment, alles wieder vergaß und einfach wieder so weiter machte, wie bisher. Mein Vertrauen zu Liam war wahrschenlich nicht mehr so stark, wie früher, aber für mich würde, diese Person vor mir, immer Mein bester Freund, Meine große Liebe und Mein Liam bleiben. Und dieser Person würde ich nie aufhören zu vertrauen! 

,,Liam" flüsterte ich leise und ich merkte wie er anfing zu zittern. ,,Ich bin nicht die einzige Person, bei der du dich entschuldigen musst!" Liams Blick wanderte auf den grauen Boden und ich konnte sehen, dass er wusste, dass ich Recht hatte. ,,Ich weiß, Niall, ich weiß." Auch seine Stimme war nur ein schwaches Flüstern und seine Nervosität war im deutlich anzumerken. ,,Glaubst du sie werden mir verzeihen?" fragte er, dieses Mal etwas lauter und den Blick wieder vom Boden lösend. ,,Das du dich wie das allerletzte Arschloch verhalten hast und eure Freundschaft aufs Spiel gesetzt hast? Ich glaube schon!" Liam lächelte leicht bei meinen Worten, doch ich konnte genau sehen, wie viel Angst er davor hatte Louis, Zayn und Harry gegenüber zu treten. Vielleicht hätte man sagen können, dass er nicht so nervös zu sein brauchte, da er ihnen ja offiziell nichts getan hatte, aber darum ging es  nicht. Denn schließlich waren sie es gewesen, die sich hatten Sorgen darum machen müssen, ob unsere Band je wieder das Gleiche  sein würde. Sie waren es gewesen , die mich getröstet hatten und mir geholfen hatten. Und Liam war es gewesen der mit seinem Verhalten, nicht nur mich, sondern uns alle verletzt hatte. ,,Glaubst du das wirklich?" fragte er leise, mich mit seinen Augen unsicher anschauend. ,,Wenn du es noch länger vor dir herschiebst, vielleicht nicht. Mach es jetzt!" Liam war bei meinen letzten Worten merklich zusammen gezuckt und man könnte förmlich sehen, wie seine  Gedanken in seinem Kopf wirbelten. ,,Jetzt?" ,,Jetzt!"

Wir saßen wieder in Liams Auto und wie noch vor einer Stunde herrschte ein gleichmäßiges Schweigen zwischen uns. Es war nicht unangenehm, doch trotzdem hätte ich zu gerne mit Liam geredet, denn ich wusste nicht, wann sich die nächste Chance dazu bieten würde. Die Straßen und Häuser um mich herum wurden mir wieder bekannter und ich erkannte, dass es nicht mehr weit bis zu Harrys Wohnung sein musste. Ich hatte Liam davon überzeugen können, dass es das Beste für uns Alle wäre, wenn wir uns so schnell wie möglich sehen  und über alles sprechen würden. Und obwohl ich wusste, dass Liam dieses Teffen gerne noch etwas hinausgezögert und sich vielleicht etwas darauf vorbereitet hätte, wusste ich, dass wir nicht länger warten sollten. Seine Hände hatte er verkrampft um das Lenkrad geschlossen und seine Fingerknochen traten schon etwas hervor. Wir bogen vorsichtig in Harrys Straße ein und vor seiner Wohnung erkannte ich schon Zayns teures Auto. Ich hatte mit jedem von ihnen einmal kurz telefoniert und obwohl sie nicht besonders begeistert geklungen hatten, als ich ihnen gesagt hatte, dass Liam sich mit hnen unterhalten wollte, hatte sie alle zugestimmt.

Ein surrendes Geräusch ertönte, als ich auf die Klingel an Harrys Wohnung drückte und von drinnen hörte man gedämpfte Schritte, die sich langsam der Tür näherten. Ruckartig wurde sie im nächsten Moment von Harry geöffnet, der mich freudig anstrahlte und Liam einen eher skeptischen Blick zu warf. ,,Kommt rein!" sagte er knapp und öffnete die Tür so weit, dass wir hinein treten konnten. ,,Louis und Zayn sind im Wohnzimmer." Liam zuckte neben mir merklich zusammen und sein Gesicht spannte sich nun noch mehr an. Zayn und Louis saßen beide an Harrys großen Holztisch und unterhielten sich leise flüsternd, verstummten aber als sie uns sahen. Beide nickten uns nur zu und Zayn warf mir einen fragenden Blick zu, während wir uns gegenüber der Anderen hinsetzten. Harry hatte den Platz neben Louis eingenommen und starrte nun Liam und mich abwechselnd an. Im Hintergrund hörte man laut eine Uhr ticken, während uns sonst ein eisiges Schweigen umgab. Es war dieses Schweigen, dass man so gerne unterbrechen wollte, aber nicht wusste was man hätte sagen können. Eigentlich hatte es dieses Schweigen zwischen uns nie gegeben hatte und keiner von uns wusste, wie er damit umgehen sollte.

Ich spürte, wie Liams linke Hand fast krampfhaft nach meiner tastete und seine Finger sich ,unter dem Tisch, mit meinen verschränckten. Es war ein ungewohntes Gefühl seine Hand so selbstverständlich in meiner zu spüren. Ich hätte gelogen, wenn ich gesagt hätte, dass es mir nicht gefiel, aber es änderte nichts daran, dass es mich erstaunte. Es zeigte mir, dass Liam mich gerade brauchte! Es war nicht wie sonst, wo ich immer derjenige gewesen war, der ihn gebraucht hatte. Derjenige, der getröstet werden musste. Derjenige, der beschützt werden musste. Langsam strich ich mit meinem Daumen über Liams raue Hand und ich spürte, wie sie sich langsam entspannte. Immer noch schwiegen wir fünf und jeder unserer Atemzüge war deutlich zu hören. Zayn schaute gedankenverloren nach draußen, während Louis anfing mit seinem Finger Kreise auf das dunkle Holz zu malen. Ich selbst biss auf meiner Unterlippe herum und Liam musterte seine schwarzen Schuhe. Harry war es schließlich, der diesem kläglichen Schauspiel ein Ende setzte und anfing zu sprechen.

,,Es tut mir Leid, dass ich dich geschlagen habe Liam!" sagte Harry aufrichtig, bevor er hinzufügte:,,Obwohl du es eindeutig verdient hattest!" Liams Kopf zuckte bei diesen Worten ruckartig nach oben und seine Hand drückte meine noch fester. Und schon sprudelte die Worte nur so aus ihm heraus:,, Es muss dir nicht Leid tun und zu sagen, dass ich es verdient hätte, wäre eine volkommene Untertreibung. Jedes einzelne Wort was ihr zu mir gesagt habt war mehr als berechtigt und ich war einfach nur zu blind um das zu bemerken. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr es mir Leid tut, wie ich mich in der letzten Zeit benommen habe und das ich fast unsere Band aufs Spiel gesetzt hätte. Ihr seid unglaublich wichtige Menschen in meinem Leben und ich würde alles dafür geben, dass es so bleibt. Schließlich seid ihr nicht meine Freunde, sondern me-meine Brü-Brüder!" Der letzten Satz war nur noch schwer verständlich, da Liam angefangen hatte zu schluchzen und seine Stimme ihm immer wieder versagte. Der anfangs noch skeptische Blick der Andern hatte, während Liams Worten, etwas weichere Züge bekommen und mein Herz schlug heftig gegen meine Brust, als ich ihre Reaktionen abwartete.

,,Kannst du uns versprechen, dass du Niall nie wieder so verletzten wirst, wie du es dieses Mal getan hast?" fragte Louis nach einiger Zeit und mein Herz fühlte sich an, als würde es jeden Moment aus meiner Brust springen. ,,J-ja" sagte er langsam, immernoch etwas stotternd. ,,Und aus welchem Grund sollten wir dir das glauben?" Zayns Stimme klang immer noch zögernd und seine Augen fixierten Liam immer noch angespannt. ,,Weil ich i-ihn lie-liebe!" Wieder drückte Liam meine Hand fester und ich unsere Blicke trafen sich für einen kurzen Augenblick, indem er mir zeigte wie ehrlich diese letzten Worte waren. ,,Sind wir wieder Freunde?" sagte Liam leise und mit deutlicher Angst vor diesen Worten, die sich angehört hatten, als hätte sie ein verschüchteter Achtjähriger gesagt.

,,Nein, immernoch Brüder!"

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Es tut mir so unglaublich Leid, dass erst jetzt das neue Kapitel kommt:-/ Da es  die letzten Wochen vor den Ferien sind musste ich noch die letzten Arbeiten schreiben und bin leider gar nicht mehr zum Weiterschreiben gekommen.  Ich hoffe das nächste Kapitel kommt schneller, denn ich bin euch so unglaublich dankbar für die vielen Votes und Kommentare bei dem letzten Kapitel*o*

Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen, obwohl es dieses Mal nicht mehr so viel um Niam ging, da es mal an der Zeit wurde, dass sie sich alle wieder vertragen:-)

Rieke:-)*