17. Kapitel

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Nialls POV

Die ganze Nacht hatte ich fast nicht geschlafen. Immer und immer wieder war Liam vor meinem inneren Auge aufgetaucht und hatte mich ausgelacht. Ich fühlte mich müde und kraftlos und der Gedanke Liam jeden Moment wieder zu sehen machte es nur noch schlimmer. Am Liebsten würde ich hier einfach liegen bleiben und sterben. Würde es Liam überhaupt interessieren? Wahrscheinlich nicht! Ich hatte das Gefühl Liam wäre mein einziger Lebensinhalt gewesen und ich hätte es nur nie gewusst. So viel was ich getan hatte, hatte ich nur für Liam getan und jetzt fühlte ich mich wie ein Fisch ohne Wasser! Mir war das genommen worden, was ich unbedingt brauchte! Wankend stand ich auf und musste mich direkt an meinem Nachttisch festhalten. Um mich herum begann sich alles zu drehen und mein Blick verschleierte sich. Meine Beine wollten mir einfach nicht gehorchen und fühlten sich so an als würden sie jeden Moment einknicken. Langsam fand ich mein Gleichgewicht wieder und setzte vorsichtig einen Schritt vor den Anderen. 

,,Niall! Bist du wach?" es klopfte an der Tür und ich konnte Louis Stimme erkennen. Für einen winzigen Moment hatte ich gehoffte es wäre Liam, der dort klopfte und das Gespräch von gestern hätte nie stattgefunden. Es wäre alles so wie immer und Liam würde reinkommen ,mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und mich fragen ob ich gut geschlafen hätte und was ich heute machen würde. Aber das würde er wahrscheinlich nie wieder tun, sondern mich eiskalt ignorieren um mir deutlich zu verstehen zu geben, dass wir die längste Zeit beste Freunde gewesen sind. ,,Niall?" Ich wollte antworten, aber meine Stimme versagte und heraus kam nur ein Krächzen. Mit einem leisen Quietschen öffntete sich die Tür und Louis tauchte auf. ,,Wie gehts dir?" Ja wie ging es mir eigentlich? Ich hatte keine Ahnung von meinen eigenen Gefühlen, sondern fühlte nur diesen stechenden Schmerz in meinem Herzen.

Louis wartete anscheinend immer noch auf eine Antwort und so zuckte ich einfach mit den Schultern. Das schien Louis zu genügen und er fragte: ,,Kommst du mit nach unten?" Wir werden in einer Stunde von Paul abgeholt und du solltest mal wieder was essen!" So welche Bedürfnisse wie Essen kamen mir auf einmal total lächerlich vor. Obwohl ich seit etlichen Stunden nichts mehr gegessen haben musste ,fühlte ich keinen Hunger, aber ich wollte Louis nicht enttäuschen und nickte. Ich konnte mich schließlich nicht ewig vor Liam verstecken! Wir wohnten schließlich in ein und dem selben Haus und da musste man sich früher oder später begegnen, obwohl mir später eigentlich lieber war als früher.

Unter dem prüfenden Blick von Louis fing ich an mich umzuziehen. Meine Finger zitterten unaufhörlich und es dauerte ewig bis ich fertig war. ,,Glaubst du, du schaffst das?" fragte mich Louis besorgt, bevor wir  das Ende der Treppe erreichten. Nein, das glaubte ich nicht! Schließlich war ich nur der schwache Ire der mit Schmerzen nicht umgehen konnte und lieber vor seinen Problem davon lief. ,,Ja!" sagte ich schwach und meine Stimme hörte sich überhaupt nicht nach mir an und Louis schien mir nicht wirklich zu glauben. 

Ich betrat die Küche und mein Blick fiel direkt auf Liam, der am Küchentisch saß. Seine pure Anwesenheit brachte mich aus dem Konzept und ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm lösen. Seine braunen Haare waren etwas unordentlich und seine Körperhaltung angespannt. Er trug ein kariertes Hemd und eine Jeans, was ihm unglaublich gut stand.  Er hatte mich noch nicht gesehen, da sein Blick auf seinem Handy haftete. Unfähig auch nur noch einen weiteren Schritt zu tun blieb ich stehen und Louis gab mir einen leichten Schubs. Dieses Haus war auch mein Zuhause ,trotzdem fühlte ich mich als würde ich nicht hier hin gehören. Als wäre ich ein ungewollter Gast, denn man dulden musste, aber am liebsten sofort wieder weggeschickt hätte. Vorsichtig näherte ich mich dem Tisch ,bedacht darauf keinen falschen Schritt zu tun. So leise wie möglich schob ich einen Stuhl zurück, meinen Blick immer noch auf Liam gerichtet. Sein Blick war noch immer sein Handy gerichtet und ich fühlte mich wie eine Maus die jeden Moment von der Schlange gefressen wird. 

Ruckartig schnellte Liams Kopf nach oben und sein Blick traf meinen.

Braun traf Blau.

Sein Gesichtsausdruck war undefienierbar und es zeigte sich keine Regung. Seine Augen lösten sich von meinen und begutachteten mein Gesicht. Ich musste schlimm aussehen mit meinen immer noch rötlichen Augen und meinem blassen Gesicht. Würde er mich wieder anschreien? Würde er mich wieder schlagen? Und was würde ich dann tun? Meine Gedanken waren ein reines Chaos und es lies sich einfach keine Ordnung finden. Ganz plötzlich löste er seinen Blick von mir und stand auf. ,,Sorry Jungs," sagte er und drehte sich zu Louis, Harry und Zayn die ein paar Meter entfernt standen und so getan hatten, als würden sie sich etwas auf Harrys Handy angucken,, Ich geh nach oben, denn es gibt Menschen hier mit denen ich nicht an einem Tisch sitzen möchte!" Mit diesem Satz verließ er die Küche und meine Welt schien wieder einmal zusammen zubrechen. 

Es wäre mir in diesem Moment sogar lieber gewesen, dass er mich angeschrien hätte, denn diese Geste tat noch mehr weh. Wenn er mich angeschrien hätte, hätte er mir wenigstens Beachtung geschenkt, aber dieses Ignorieren zeigte mir nochmal wie abstoßend er mich fand. Er wollte noch nicht  mal mehr mit mir an einem Tisch sitzen oder im gleichen Raum sein. Er hielt es nicht für nötig mit mir zu reden und ließ mich das spüren. Mein Kopf sank auf die Tischplatte und ich wollte ihn nie mehr heben.

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Ich bin mit dem Kapitel irgendwie nicht wirklich zufrieden, aber ich musste unbdingt mal wieder updaten:-) Ich würde mich echt rießig über Votes und Kommentare freuen und muss auch nochmal bei den Leuten bedanken die immer so lieb kommentieren und voten<3 

Rieke:-)*

Everybody needs Somebody!(Niam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt