Hold me. (Apecrime | Ponk FF)

Beyond

Beyond

"Eh, Leute, ich bleib hier.", rief ich plötzlich, und Schweigen breitete sich aus. "Wieso das?" "Keine Lust auf Party, bin ziemlich müde. Ausserdem möchte ich mich hier noch ein wenig eingewöhnen." Julez nickte verständlich, Jan und Cengiz zuckten mit den Schultern. Nur Andre sah mich entsetzt an. "Nop, du kommst mit." "Nö!" "Doch." "Neheeeeein." "Doohoooch." In seinem Gesicht veränderte sich etwas, einen Ausdruck erschien, den ich von ihm gar nicht kannte. "Na gut, dann bleib ich mit dir hier." Die anderen sahen sich bestürzt an. "Andre, du lässt nie eine Party aus! Und schon gar nicht am Freitagabend!" "Naja, ich habe sowieso schon den ganzen Tag Kopfschmerzen.." "Ab-" Ich sah, wie Joyce Cengiz einen warnenden Blick zuwarf. "Okay, schon gut, dann bleibst du halt hier." "Ihr werdet es schon ohne mich überleben, auch wenn es wahrscheinlich schwer ist." Cheng schnaubte verächtlich. "Wir haben ja noch Tc." "Jajaaaaaa.." Ich verfolgte die Diskussion nur halbherzig. Wieso bitte liess er extra für mich eine Party sausen? "Also, Leute, viel Spass!", hörte ich noch Cengiz rufen, bevor die Tür zufiel und ich mit Andre alleine war. "Du musst doch wegen mir nicht extra hier bleiben!" "Das hättest du früher sagen sollen." Er zwinkerte mir zu und setzte sich aufs Sofa. "Und was machen wir jetzt?" Ungedulgig wippte er mit den Füssen. "Ich hab da schon 'ne Idee.. Bestell schon ma' was zu essen, ich komm gleich!" Mit diesen Worten verschwand ich in mein, bzw. in Andre's altes Zimmer. Erstmal wechselte ich meine Jeans gegen meine geliebte Superdry-Trainerhose. Es war das einzige Markenklamottenstück das ich besass, weshalb es mir ziemlich wichtig war. Nachdem ich mich umgezogen habe, schnappte ich mir noch mein Laptop und begab mich zurück zu Andre auf die weisse Couch. Der zog die Augenbrauen hoch, als er mich sah. "Lass dich einfach überraschen!" Schnell startete ich das Macbook und rief YouTube auf. "Kennst du PewDiePie?" "Nein?" Gespielt geschockt sah ich ihn mit weit aufgerissenen Augen an. "Wie kann man bitte YouTuber sein und nicht wissen wer Pewds ist?!" Er begann zu grinsen. "Natürlich kenn ich ihn,Kleines." "Du sollst mich nicht so nennen!" Wiedereinmal kassierte er dafür einen sanften Schlag auf den Oberarm. Dann widmete ich mich wieder dem Internet, als es plötzlich klingelte. Andre sprang auf. Währenddessen gab ich im Suchfeld 'Beyond: Two Souls PewDiePie' und suchte nach geeigneten Playlists. Nach relativ kurzer Zeit wurde ich fündig und startete das Video. Es war der erste Teil der 'Beyond'-Let's Plays. Leider war ich nie dazu gekommen, sie zu gucken, doch das wollte ich nun nachholen. In dem Moment kam der Affe  mit zwei duftenden Tüten in der Hand zurück. "Essen ist daaaa",trällerte er, und nach kurzem überprüfen überreichte er mir die Gebratenen Nudeln. "Woher weisst du, dass ich die so mag?" Erstaunt sah ich ihn an. "War das einzige Vegetarische, was der Laden zu bieten hatte.." Er grinste schief, was mich zum Lächeln brachte. Er hatte sich echt daran erinnert, dass ich Fleisch nicht esse.. Irgendwie fand ich das süss. Ab meinen eigenen Gedanken schüttelte ich den Kopf. Was war bitte mit mir los? "Hast du seine Beyond-Lps bereits gesehen?" "Nein, hab aber davon gehört." "Okay, dann schauen wir uns das mal an.." Ich klickte auf Play, und ein mir nur allzu bekanntes "How's it going bros, my name is PeeeeeewDiePie!" ertönte. Sofort bildete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht. Dieser Typ hatte mir echt durch die Zeit mit Tim geholfen, mich aufgeheitert, ermutigt weiter zu machen. Und dabei wusste er das nicht mal. Während wir das Essen mampften, verfolgten wir die Geschehnissen im Video. Immer wieder musste ich ab der Art von Pewds schmunzeln, Andre ging es gleich. Mir fiel auf, dass er, bzw. ich ständig den Abstand zwischen unseren zwei Körper verringerte. Schliesslich sass er am Anfang noch neben der Lehne und ich in der Mitte, inzwischen war er bereits einen ganzen Satz weg davon. Langsam wurden die Videos gruselig, und da es draussen bereits dunkel war und wir das Licht ausgeschaltet hatten, zuckte ich jedesmal zusammen, wenn irgendein verlorenes Monster auf den Charakter zugeflogen kam. So wie auch jetzt, wo er gerade irgendein geöffnetes Portal wieder schliessen muss und ständig tote Menschen auf ihn zulaufen, die von den bösartigen Seelen gesteuert werden. Meine Augen verfolgten den Bildschirm, und als plötzlich ein Arm um mich gelegt wurde, begann ich fast zu schreien. Schnell wandte ich mich von dem Bildschirm ab, beruhigte mich aber sofort wieder, als ich sah, dass es Andre's Arm war. "Puh, du bists.. Dachte schon du wärst eines dieser Monster!" Der Affe schüttelte den lächelnd Kopf, bevor er mich besorgt ansah. "Ist es dir unangenehm?" Ich wusste, dass er den Arm meinte und nicht 'Beyond: Two souls'. "Nein", antwortete ich kurz und knapp. Es war schon süss, vorallem da man ja beim ersten Eindruck eigentlich vermutet, dass er ein Macho war, doch desto näher ich ihn kennenlernte, desto mehr fiel mir auf, dass er gar nicht so 'hart' war, wie er immer vorgab. Man konnte seine Erleichterung praktisch spüren. Wir konzentrierten uns wieder auf die Playlist, und unbewusst kuschelte ich mich immer mehr an den YouTuber, bis er schliesslich den Rücken an die Lehne anlegte und sich auf das Sofa legte. Ich tat es ihm gleich und winkelte meine Beine leicht an. Der Kopf landete auf seiner trainierten Brust, sein Arm war noch immer um mir. Lächelnd sog ich seinen Duft ein, und als ich zu ihm hochsah, bemerkte ich, dass auch er strahlte. Pewds war vergessen. Unsere Augen trafen sich. Hab ich schon gesagt, dass seine einfach nur wunderschön waren? Ich verlor mich darin, bis ich einen spitzen Schrei von Felix hörte, worauf ich zusammenzuckte und meinen Blick abwandte. Langsam wurde ich sowieso ein wenig schläfrig, und er war so wunderbar warm... Bevor ich irgendwas machen konnte, war ich eingeschlafen.

"Oh mein Gott, wie süüüss!" Ein Quitschen riss mich aus dem Schlaf. Joyce stand vor uns, die Hände entzückt vor den Mund geschlagen. Nun begann sie, mit ihrem Handy Fotos zu machen. Ich stellte mich schlafend, sollte sie doch. Aber irgenwann wurde es mir zu viel, weshalb ich meinen Kopf leicht anhob, was auch Andre aufweckte. "Was... wo bin ich?", stöhnte der, was mir ein Grinsen entlockte. "Was machst du hier in der WG, Joyce?", fragte ich verwirrt, worauf sie nur Augenverdrehend auf die Türe zeigte. Beim genaueren Hinsehen entdeckte ich Julez, welcher im Dunkeln sass und seine Finger anstarrte. "Schwulez hatte einen über den Durst getrunken, weshalb- " "Joycilein, sieh mal, ich hab 20 Finger! Ich bin aussergewöhnlich, oder? Bin ich aussergewöhnlich?" Julez torkelte in den Raum und hielt seine Hände vor ihr Gesicht. Man konnte seine Alkoholfahne bis zum Sofa riechen. "Sieh mal! Ich hab doppelt so viele Finger wie du! Siehst du? Eins, zwei.." Er begann zu zählen, und die Angesprochene seufzte genervt. "Ich bring den Mal ins Bett. Euch zwei noch viel Spass." Sie zwinkerte kokett und verschwand dann mit Julez in seinem Zimmer. Kopfschüttelnd sahen wir ihr nach. Aus dem Laptop ertönte noch immer Pewds Stimme, er laberte gerade irgendwas von Daddy Dafoe und Aiden. Schnell klickte ich den Tab weg, und erhob mich, Andre tat es mir gleich. "Alsoo, ich geh dann mal.." Ich sah auf die Uhr. "Andre, es ist halb zwei.. Du gehst nirgendswo mehr hin." "Du musst keine Angst um mich haben, Kleines, ich kann schon auf mich selbst aufpassen.", grinste er und kassierte einen strafenden Blick von mir. "Komm schon, du kannst bei mir schlafen.. Ausserdem.." Ich begann zu stocken, er zog fragend die Augenbrauen hoch. "Nun jaa, letztes Mal, als du bei mir im Bett gepennt hast, hatte ich das erste Mal keine Albträume.. Sonst träume ich eigentlich jede Nacht von meinem Ex, doch als du dabei warst konnte ich das erste Mal gut schlafen.." Schnell schlug ich mir die Hand vor den Mund. Scheisse, das mit Tim wollte ich eigentlich micht sagen! "Du träumst von deinem Ex?!" "Lange Geschichte.", wich ich aus und schaute ihn bittend an, bis er schlussendlich einrenkte. "Na gut." Jubelnd fiel ich ihm um den Hals und raunte ihm ein "Danke" ins Ohr. "Vielleicht finde ich sogar noch ein T-Shirt für dich.. warte mal." Ich huschte in mein Zimmer und begann, im Kleiderschrank rumzuwühlen. Tatsächlich fand ich ein Shirt welches ich früher immer als Pyjama benutzt hatte und mir viel zu gross war. Zufrieden ging ich zurück zu Andre. "Hier." Ich warf es ihm zu. Geschickt fing er es auf und verschwand im Bad, während auch ich mich langsam bettfertig machte und ins Bett hüpfte. Nicht lange danach spürte ich schon seine Arme, die meinen Körper umschlungen, was mich unwillkürlich zum Lächeln brachte. "Ist komisch, wieder hier zu liegen.." Grinsend kuschelte ich mich in seine Arme. "Schlaf gut, Anderson." Und diese Nacht hatte ich tatsächlich keine Albträume.