Legolas
Vor uns im Wasser war eine junge Frau. Schön wie eine Elbin mit blasser Haut, rubinrotem Haar und türkisgrünen Augen. ,,Was tut Ihr hier im Wasser?", fragte ich. ,,Ich schwimme", antwortete sie mit wunderschöner, ja beinahe hypnotischer Stimme, ,,Aber ich fühle mich alleine. Nur sehr selten kommt jemand hierher..." ,,Warum gehst du dann nicht woanders hin?", fragte Mithrellas und ging vor der jungen Frau in die Hocke. ,,Weil ich meine Heimat nicht verlassen will", antwortete sie. Mithrellas nickte verständnisvoll. Aus unerklärlichem Grund spürte ich eine starke Anziehungskraft, die von der schönen Frau ausging, von ihrer hypnotischen Stimme ganz zu schweigen. Den anderen schien es nicht besser zu gehen, lediglich Elloth und Tauriel schienen misstrauisch zu sein. ,,Warum schwimmst du hier?", fragte ich und ging neben Mithrellas in die Hocke, ,,Das Meer ist gefährlich." ,,Nicht hier", entgegnete die junge Frau. Erst jetzt, wo ich direkt vor ihr hockte, sah ich, dass sie keine Kleidung trug. Zwar verdeckten ihre langen, rubinroten Haare ihre Brust, doch trotzdem war deutlich zu sehen, dass sie nichts trug. ,,Und außerdem bin ich eine sehr gute Schwimmerin, wo ich doch hier im Meer lebe", meinte sie. ,,Wie kannst du im Meer leben?", fragte Mithrellas, ,,Du bist doch eine Elbin oder ein Mensch. ... Was bist du eigentlich?" Die schöne Frau lächelte und im nächsten Moment erschien hinter ihrem Rücken eine große, grüne Flosse.,,Du....was bist du?", stotterte ich, allerdings mit deutlicher Faszination in der Stimme. Diese wunderschöne Frau war einfach unglaublich faszinierend. Es zog mich regelrecht zu ihr hin. ,,Finde es selbst heraus", meinte sie geheimnisvoll. ,,Wie?", fragte ich nur. ,,Komm zu mir", sagte sie und hob eine Hand aus dem Wasser. Langsam umschloss ihre kühle und nasse Hand meine warmes Handgelenk. ,,Komm zu mir und ich zeige dir meine Welt", sagte sie, ,,Die bunten Korallen und die Muscheln, die außen so unscheinbar, aber innen so schön sind. Komm zu mir...", sagte sie. Während sie sprach, zog sie meine Hand langsam zum Wasser hin. Ich bemerkte es nicht, zu sehr war ich von ihren Worten, ihrer wunderschönen Stimme gebannt. Den anderen schien es nicht anders zu ergehen, denn, wie sie mir später erzählten, befanden sie sich in einer Art Starre. Sie konnten sich nicht bewegen, ebenfalls gebannt durch den Zauber der Stimme. Kurz darauf spürte ich kühles Wasser um meine Fingerspitzen. Die Frau hob ihre andere Hand langsam zu meiner Wange. Ich erwartete das wohltuende, kühle Gefühl auf meiner Haut, doch plötzlich erstarrte sie, ihre Augen weit aufgerissen und die Hand um mein Handgelenk verkrampft. Ich blinzelte ein paar Mal. Es war, wie als würde ich aus einer Trance erwachen, allerdings noch nicht komplett. Doch dieses teilweise erwachen reichte aus, um zu sehen, dass die Frau einen Pfeil zwischen den Rippen stecken hatte. Und dann stieß sie mit einem Mal ein schrilles, animalisch anmutendes Kreischen aus. Dadurch waren ihre Zähne zu sehen, spitz wie die eines Hais. Ein wahres Raubtiergebiss. Jetzt war ich endgültig aus der Trance erwacht, in die ich versetzt worden war. So schnell wie es mir möglich war, fuhr ich zurück, entriss der ohrenbetäubend kreischenden Frau mein Handgelenk und presste meine Hände auf meine empfindlichen Ohren. Ein zweiter Pfeil zischte an uns vorbei, wie als hätte ihn jemand dort hin gezaubert, und traf die Frau in der Brust. Noch einmal kreischte sie schrill auf, doch dann verstummte sie und ihr Körper sackte kraftlos nach vorne. Ich nahm die Hände von meinen Ohren und starrte die Leiche der Frau an. ,,Was war das?", fragte ich, noch immer etwas erschrocken über das animalische Kreischen der Frau und ihr Raubtiergebiss. ,,Noch nie was von Nixen gehört...!?", meinte da jemand vorwurfsvoll. ,,Less, Gwil, was tut ihr denn hier?", fragte Tauriel, was auch mich dazu veranlasste, aufzusehen. Tatsächlich stand Lessien dort, ihre schwarzen Haare aufwändig geflochten
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Struck by Fire ⚜A Middleearth Story | Book 2⚜
FantasyDie Suche nach der Feuerrose führt Legolas und Gimli bald außerhalb der bekannten Regionen Mittelerdes, während Thranduil im Waldlandreich jeden Tag auf Legolas' Rückkehr wartet. Doch dann geschehen merkwürdige Dinge und der blinde König befürchtet...