You're in my mind...

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Damon P.O.V.

„Lory? Lory?!“ Ich brüllte gedanklich, wartete immernoch auf eine Antwort von ihr. Doch nichts kam, es war als ob die Leitung bei einem Telefon tot wäre.
Meine Augen wandten verzweifelt zu Bonnie, die auf ihr Smartphone sah wie schon die letzte halbe Stunde, nachdem sie mich gebeten hatte ihr zu sagen wenn ich etwas wichtiges herausgefunden hatte. „Bonnie? Sie antwortet nicht mehr…“, keuchte ich fast panisch.
Sofort fixierten mich ihre durchdringenden Augen und ihre Augenbrauen zogen sich missmutig zusammen. „Was soll das heißen Damon?!“
Gestresst fuhr ich mir durch die Haare. „Auf einmal ist sie weg. Obwohl ich gerade das Gefühl hatte sie überzeugt zu haben…“
Ein Seufzen kam aus ihrer Kehle, als sie ihr Handy sperrte und wegsteckte. „Gib mir deine Hände, ich werde die Verbindung überprüfen. Wenn es ihr schlecht geht oder sich etwas dazwischen drängt kann ich es sehen. Aber ich bezweifele dass ich es ändern kann. Hast du schon heraus bekommen wo sie ist? Was passiert ist?“
Die Lippen aufeinander pressend schüttelte ich meinen Kopf und fuhr mir mit der Hand in den Nacken. Es war merkwürdig, aber ich machte mir ernsthafte Sorgen um sie. Schlimm genug dass wir diese Verbindung hatten, jetzt konnte ich sie nicht einmal darüber erreichen und ihr helfen.
Bonnie griff nach meinen Händen und schloss konzentriert die Augen. Leise, unverständliche Worte glitten über ihre Lippen, und ihr Oberkörper wippte nach einer Weile hin und her. Obwohl ich wirklich versuchte, an nichts zu denken, konnte ich nichts gegen die Bilder tun die sich in mein Bewusstsein drängten. Zum ersten Mal seit sie weggefahren war, kam mir in den Sinn was ich gesagt hatte, und wie von allein drängte sich die Erinnerung daran in den Vordergrund.

Ihre Lippen bebten, sie war ängstlich und verletzlich, als sie die nächsten Worte sagte
„Ich meine… Was… läuft zwischen uns? Wir… haben Sex. Du hast mir in so vielen Situationen… beigestanden. Aber trotzdem liebst du…“ kurz zögerte sie und ich betete dass sie es nicht sagen möge. Doch Lory hatte noch nie das gemacht was ich erwartet hatte.
„…Elena. Trotz der Tatsache dass sie mit deinem Bruder zusammen ist. Also Damon, ich frage dich nochmal. Was ist das zwischen uns?“
Einen Augenblick lang wollte ich sie küssen. Sie halten und gleichzeitig wollte ich aufstehen und wegrennen, mir die Haare raufen, etwas kaputtschlagen. Ich konnte sie verstehen. Sie wollte Klarheit, wollte verstehen was das zwischen uns beiden war. Denn dass da etwas war, das konnte nicht einmal ich leugnen. Und ich hätte nichts lieber getan als ihr die Frage mit reinem Gewissen beantwortet. Doch es gab ein Problem.
Ich wusste es selbst nicht.
Und so tat ich, was ich tun musste um sie vor den Schmerzen die ihr unsere Beziehung bereitete zu schützen. Auch wenn es mir schon in diesem Moment wehtat.
Geradewegs schaute ich ihr in ihre wunderschönen, tiefen braunen Augen, und sagte die Worte die ihr wehtun würden.
„Es ist was es ist Lory. Grandioser Sex. Halt, Vertrauen. Aber nicht das was du empfindest.“
Ich hörte wie sie die Luft einzog und anfing zu zittern, doch sie blieb stark. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, unendlich schwach und trotzdem auf eine Art und Weise… dankbar.
Sie bedankte sich ruhig bei mir und auf ihre Aufforderung hin ging ich. Aus ihrer Tür hinaus, raus aus ihrem Haus und dann ließ ich mich treiben. Ohne ein Ziel lief ich durch die Stadt, blind für meine Umgebung und versuchte eine Antwort auf ihre Frage zu finden.

Bonnies Stimme holte mich aus meiner Erinnerung.
„Hallo? Erde an Damon?“ Kurz brauchte ich um mich zu erinnern wo ich war, und vorallem warum.  Doch bevor Bonnie einen bissigen Kommentar abgeben konnte, hatte ich mich schon wieder gefasst.
„Bin schon da Captain Bennett. Was ist nun?“ Schon war ich wieder im hier und jetzt, und mit mir kam auch die Angst um Lory.
„Ihr geht es gut, und niemand hat die Verbindung gebrochen“, ich wollte gerade ansetzen und fragen was dann passiert war, als sie weiterredete. „Sie hat dich nur ausgeschlossen. Das ist möglich bei Personen, die über Blut verbunden sind. Wahrscheinlich wird sie es intuitiv gemacht haben weil irgendetwas ihre Aufmerksamkeit erfordert hat. Und bevor du fragst: Wir können nichts machen. Es liegt jetzt allein an ihr, wieder Kontakt mit dir aufzunehmen.“ Mit einem Seufzen schloss sie. Wir wussten beide was das bedeutete: Es konnte Tage dauern, bis wir endlich herausfanden wo sie war, wie wir sie retten konnten. Mit einem dankbaren Nicken ging ich, wir beide waren keine Freunde großer Abschiede.
Ohne mich groß auf die Umwelt zu konzentrieren lief ich in Menschengeschwindigkeit den Weg bis zum Wald und rannte dann zum Anwesen, da die Sonne langsam aufgegangen und mit ihr das Leben in der Stadt aufgeblüht war.
Doch als ich die Haustür hinter mir schloss kamen meine Zweifel mit mir zusammen rein, die Angst dass das, was ich als letztes zu ihr gesagt hatte wirklich das Letzte sein würde was ich ihr sagen konnte.
„Hey Damon!“ Alarmiert von einer unbekannten Stimme schreckte ich auf und machte mich kampfbereit. Doch als ich sah, wer da vor mir im Sessel im Wohnzimmer saß, ließ ich die Arme sinken und schenkte mir ein Glas Whiskey ein.
„Hey George, was gibt’s?“
George und ich hatten uns noch direkt am Tag von Lorys Verschwinden kennengelernt, und nach einer Weile hatte er mich beiseite gezogen und mir einen kritischen Blick geschenkt.
„Du vögelst also meine Tochter, so wie du geguckt hast als du erfahren hast wer ich bin.“ Vor Schreck waren mir fast die Augen aus dem Kopf gefallen, doch als er angefangen hatte zu lachen entspannte ich mich ein wenig und lachte, etwas gestellt, mit. Er war ein Vater und ich hatte Angst davor, was er tun würde wenn er herausfinden würde… Das er Recht hatte. Doch daran war erstmal nicht zu denken.
George war ein sehr lustiger Mensch, und hätte ich ihn so kennengelernt hätte ich nie geglaubt dass er Vater war. Was vor allem der Tatsache geschuldet war das er trank wie ein Wikinger: viel aber man merkte es ihm nicht an. An den letzten Abenden waren wir mehrmals im Grill gewesen und hatten dort die Zeit verbracht bis Matt uns bei Ende seiner Schicht rausgeschmissen hatte.
Doch heute schien er nicht zu Scherzen aufgelegt, die Sorgenfalte zwischen seinen Augenbrauen sah so aus als würde sie nie wieder verschwinden.
„Ich mache mir Sorgen Damon. Es gibt immernoch nichts Neues von meiner – von Lory. Passiert es öfter dass sie einfach so verschwindet?“ Nun hieß es ausweichen, wie auf einem Minenfeld. Ich durfte nichts Falsches sagen, George sollte sich erstmal keine Sorgen um sie machen, dass hatten Stefan, Elena und ich einheitlich beschlossen. Und so räusperte ich mich, um Zeit zu gewinnen.
„Ähmm… Eigentlich nicht. Aber zurzeit ist alles sehr schwer für sie, dass was sie mit Klaus erlebt hat, und ihre Verwandlung… Sie hatte nicht viel Zeit zum Durchatmen, und die hat sie sich jetzt einfach mal genommen. Es kann noch eine Weile dauern bis sie wirklich erholt ist, aber dann wird sie sicherlich wiederkommen und sich sehr freuen dich zu sehen.“ Unmerklich atmete ich auf, als ein Lächeln auf Georges Gesicht erschien.
„Du hast Recht Damon, ich muss einfach geduldig sein. Wir haben uns mehr als 20 Jahre nicht gesehen, die eine Woche mehr wird keinen Unterschied machen. Ich bin nur so gespannt darauf, sie kennenzulernen“, seine Stimme wurde verträumt, aber ein Räuspern meinerseits holte ihn wieder aus den Wolken. „Naja, egal. Gehen wir heute Abend was trinken Damon?“ fragte er und klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter. Doch solange ich nicht wusste wo sie war, würde ich erstmal darauf warten dass sie sich wieder meldete. „Sorry George, aber ich  bin leider verhindert. Morgen?“
Mit einem Schulterzucken ging George lächelnd weg, wahrscheinlich wieder in das Hotel in dem er zurzeit wohnte. Nach einer Weile war es ihm zu viel geworden mit mir und Stefan unter einem Dach, vorallem wenn wir uns anschrieen war es immer sehr unangenehm für Außenstehende.
Als die Haustür ins Schloss fiel atmete ich erleichtert auf und ging schnurstracks in mein großes Zimmer, um mich aufs Bett zu schmeißen. Da ich schon seit früh am Morgen wach war, tat die Stille um mich herum ihr übriges und ließ mich in einen leichten, angenehmen Schlaf fallen.

Damon…?“

Mit einem Ruck stand ich wieder auf den Beinen, geweckt von einer Stimme. Alarmiert sah ich mich im Raum um, bis ich realisierte wer es sein musste.
„Lory!“ rief ich in Gedanken und setzte mich wieder aufs Bett um mich besser zu konzentrieren. Die Gedankenverbindung kostete mich einiges an Kraft.

Lory P.O.V.

Verwirrt saß ich am meinem Fußende und hatte die Beine angezogen. An mir vorbei zogen die Dinge die ich gerade erfahren hatte, die gerade alles verändert hatten. Ich hatte eine Chance hier rauszukommen, lebend, und Klaus für immer los zu sein. Nie mehr Angst haben zu müssen. Obwohl ich keine Garantie dafür hatte, das Elijah wirklich tat was er versprochen hatte, hatte ich nun einen Lichtblick. Er hatte mir noch nicht den genauen Plan mitgeteilt, erst wollte er meine Unterstützung sicher haben, um die richtige Entscheidung zu treffen, hatte er mir erstmal Zeit gegeben. Und nun saß ich hier, wägte ab, mit tausend Gedanken die hin und her schweiften.
Als auf einmal mein Unterbewusstsein aufschrie. „Damon..!“ keuchte ich leise. Ihn hatte ich fast vergessen, doch seine Stimme in meinem Kopf war keine Einbildung gewesen, soweit war ich mir nun sicher. Vielleicht konnte er mir auch helfen. Doch es war gefährlich was Elijah und ich vorhatten, so viel war sicher. Wollte ich Damon da wirklich reinbringen? Wollte ich wirklich sein Leben gefährden?
Nein. Die Entscheidung war schneller getroffen als ich mir die Frage gestellt hatte. Auch wenn ich wusste, dass er mich nicht liebte… Ich tat es. Von ganzem Herzen. Und ich würde alles für ihn tun. Doch nun wollte ich seine Stimme hören, wissen was passiert war…
Um mich besser zu konzentrieren legte ich mich aufs Bett und schloss meine Augen. Intuitiv wusste ich, was ich machen musste, dachte automatisch an seine Stimme, stellte mir vor wie ich mit ihm redete…
Damon…?“ hauchte ich in die Leere. Bis ich spürte dass ich nicht mehr allein war.
„Lory!“ Mein Herz machte einen Satz als ich ihn hörte. „Was ist los? Alles in Ordnung mit dir?“ Die Besorgnis in seiner Stimme war wie Honig und gleichzeitig Feuer, das mich verbrannte.
„Ja, alles gut. War nur gerade… abgelenkt…“ antwortete ich ausweichend. Doch er kannte mich zu gut. Sofort erkannte er, dass etwas los war.
„Sicher dass alles in Ordnung ist? Wo bist du? Wer ist bei dir? Wen muss ich töten?“
Fast hätte ich gekichert, wüsste ich nicht, dass er das ernst meinte. Nur warum war mir ein Rätsel, ich dachte es wäre nicht das Gleiche für ihn…? Doch mein Herz ohrfeigte mich für meine Dummheit.
‚Hör auf dir Hoffnungen zu machen du naives Ding! Willst du wirklich dass er diese dann wieder vernichten kann?!‘ Seufzend stimmte ich mir zu. Es konnte nicht sein, das wusste ich.
„Damon, alles ist gut. Ich… bin nicht in akuter Gefahr. Bald bin ich wieder da. Bitte such mich nicht. Es wäre nur gefährlich, hörst du? Ich habe schon einen Plan wie ich hier rauskomme. Ok?“ Doch wäre er Damon, wenn es okay wäre?
„Nein verdammt!“ er schien sehr erregt, „nichts ist okay! Du bist in Gefahr. Ich werde dich finden. Sag mir wer dich entführt hat!“ Schluckend schwieg ich. Er durfte nicht gefährdet werden.
„Hör mir zu Ice Boy, mir passiert nichts. Ich werde dir nicht sagen wo ich bin oder wer mich hat, es ist zu gefährlich für euch wenn ihr mich sucht. Bitte… versuch es nicht weiter.“
Darauf folgte eine Weile nichts, ich vermutete dass er die Verbindung von sich aus abgebrochen hatte, und so schwieg auch ich. Hing meinen Gedanken nach und merkte gar nicht, wie ein paar Tränen über meine Wange rollten.
Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, bis ich seine Stimme wieder hörte.
„Okay.“ Wie ein Windhauch, so kraftlos hörte es sich an.
Doch trotzdem lächelte ich, und leise, ohne es wirklich gewollt zu haben, flüsterte ich in Gedanken.
„Ich vermisse dich…“ Sobald ich es gedacht hatte bereute ich es, sagte jedoch nichts mehr. Es war die Wahrheit und er hatte ein Recht darauf, es zu wissen. Selbst wenn ich schon wusste, dass er es nicht tat, tat es gut, es los zu sein. Umso schneller schlug mein Herz, als er antwortete:
„Ich dich auch Lory.“
Damit war unser Gespräch beendet. Doch als ich mich auf die Seite legte um die Augen zu schließen, hatte ich das Gefühl seine Anwesenheit neben mir zu spüren. Sie wiegte mich in den Schlaf, den ich seit Tagen nicht mehr gehabt hatte und auch so schnell nicht wieder haben würde.
Denn was passieren würde, konnte ich mir damals noch nicht ausmalen.

Elijah P.O.V.

Zufrieden lächelnd lehnte ich mich auf dem Stehl zurück, die Hände hinter dem Kopf verkreuzt, und sah auf das Blatt Papier vor mir, was mir meine Hexe eben in meine Villa, weit weg von der wo Klaus zurzeit wohnte, gebracht hatte. Vorsichtig nahm ich es in die Hand, als würde es sofort zerbröseln wenn es berührt würde. Sanft strich ich über die Zeichnungen,  die verdeutlichten, wie mein Bruder ein für alle mal schweigen würde, sollte er nicht genau das tun was ich sagte. Und so würde ich meine gesamte Familie wieder vereinen. Rebekah, Kol und Finn. Meine Mutter und meinen Vater würde ich um keinen Preis zurückholen, schließlich sollte der Frieden der Welt ein wenig gewahrt werden.
Erfüllt von dem Gefühl der Vorfreude lehnte ich mich wieder zurück und schloss die Augen, mir ausmalend, was noch alles passieren würde.

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Jaaaa, ich weiß, ziemlich lahmes Kapitel. Wollte aber so schnell wie möglich hochladen. Hoffe es gefällt euch trotzdem (:

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xx Laura 

My cheerless Diary (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt