Plan to rescue

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Elenas P.O.V
„Wissen sie die Antwort, Miss Gilbert?“
Matheunterricht, das langweiligste Fach der ganzen Welt. Doch zum Glück war das hier die letzte Stunde, und ich kam zurzeit im Thema mit, ohne viel zu lernen, denn dafür hatte ich eigentlich nie Zeit. Vampire waren sehr anstrengend.
„Ja Mister Stew. Am besten rechnet man die Varianz aus.“ Mein Lehrer sah ein wenig überrascht aus, aber zum Glück ließ er mich danach in Ruhe.
Mir ging einiges durch den Kopf. Denn wenn Lory wirklich Recht gehabt hatte (wonach es zurzeit sehr aussah), würde es heißen das Katherine wieder in Mystic Falls war… Und das bestimmt nicht ohne Grund. Doch nun war die Frage: Was wollte sie? Und anscheinend drehte sich alles hier nur um diese Frage.
Das Klingeln erlöste mich, und mit schnellen Schritten verließ ich die Schule, ich hatte viel mit Stefan und Damon zu bereden. Ich ging über den Parkplatz auf mein Auto zu und war fast eingestiegen, als ich meinen Namen hörte: „Elena! Elena warte!!!“
Oh, diese Stimme und vorallem den aufgeregten, fröhlichen Klang würde ich wahrscheinlich überall hören. Also drehte ich mich um und sah schon Caroline auf mich zulaufen.
„Hey Caroline. Was gibt’s?“ fragte ich sie als sie in Hörweite war.
Und schon antwortete sie mit einer Gegenfrage: „Hey Elena, wie war dein Tag?“
Ich kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie irgendetwas beschäftigte, sie würde sich niemals die Mühe machen mich jetzt abzupassen wenn sie nur wissen wollte wie mein Tag gewesen war.
Ich lächelte sie an und zog meine Augenbraue leicht hoch. „Was ist so dringend Caroline? Stimmt irgendwas nicht?“
Sie grinste kurz, als sie bemerkte, dass ich sie durchschaut hatte. „Du kennst mich zu gut. Naja, es ist schon was aber wenn du jetzt keine Zeit hast dann…“
„Jetzt leg schon los Caroline!“ stöhnte ich halb genervt, halb amüsiert.
Ein bisschen verlegen antwortete sie: „Nagut also… ich hab das Gefühl das Lory mir aus dem Weg geht… Du hängst doch so oft mit ihr ab hab ich gehört… Hab ich irgendwas gemacht? Ist sie sauer auf mich?“ Ich konnte echte und tiefe Besorgnis in ihrer Stimme hören, also beeilte ich mich zu antworten.
„Nein, nein! Es ist alles okay, aber sie ist ein wenig gestresst und so… Aber ich bin mir sicher sie wollte dich in nächster Zeit wieder anrufen… Wenn ich sie sehe sag ich ihr Bescheid, wie wärs damit?“
 „Oh danke Elena, du bist ein Schatz,“ antwortete sie gleich viel besser gelaunt. „Na dann – bis morgen.“
„Ok, tschau!“ Ich lächelte sie nocheinmal an und stieg dann in mein Auto.
Typisch, Caroline, sie machte sich schnell Sorgen um Dinge, und hatte Angst das nicht alles so ablief wie sie wollte. Aber irgendwie konnte man sie auch verstehen. Da war die eigene Schwester schon seit Jahren das erste Mal wieder in der Stadt, und sie machte mehr was mit einer Freundin als mit ihr… Doch sie kannte nicht das Geheimnis, in das jetzt auch Lory eingeweiht war. Und eigentlich beneidete ich sie darum, ihre Unwissenheit und Unbeschwertheit. Aber ich liebte Stefan, und alles andere war egal.
In diesem Augenblick klingelte mein Handy in meiner Hosentasche. Schnell fischte ich es heraus und sah auf den Display. Lory ruft an.
Na das passte ja perfekt, dieses Mädchen konnte Gedanken lesen.
„Hey Lory, was ist?“ fragte ich.
Als sie antwortete, kam mir irgendetwas komisch vor, doch ich konnte nicht zuordnen was.
„Hallo Elena. Können wir uns treffen? Es ist wichtig.“
Ich war froh das sie anrief, ich hatte Angst gehabt sie sei sauer auf mich wegen der ganzen Vampirsache. Deshalb würde ich alles machen damit wieder alles relativ normal zwischen uns war, wie waren ja immerhin beste Freundinnen.  
„Ja klar, jeder Zeit. Wo denn?“
Sie zögerte kurz. „Am besten… hinterm Grill.“
Das ließ mich dann schon stutzen. Hinterm Grill? Warum dahinter… Egal, ich würde kommen.
„Ja klar… in 15 Minuten?“
„Gut. Bis dann.“ Und schon legte sie auf.
Ich schüttelte den Kopf, verwundert über ihre Wortknappheit. Aber wahrscheinlich hatte es sie sowieso Überwindung gekostet mich anzurufen. Und so fuhr ich los, in Richtung Grill.
Es dauerte nicht lange, dann war ich da und stieg aus meinem Auto. Es war schon hier draußen recht laut, das Gelächter der Schüler die grade Schluss gehabt hatten hörte ich bis hier. Früher wäre ich dabei gewesen, vor der Sache mit meinen Eltern.
Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken zu vertreiben, ich hatte wann anders Zeit über solche Sachen nachzudenken. Jetzt musste ich erstmal mit Lory reden, und hoffen das wir vieles klären würden… Und ich hoffte das sie mir all die Dinge, die geschehen waren verzieh. Denn im Grunde war es ja meine Schuld, das alles hier. Dieser ganze Mist.
Also ging ich los, das Ziel war der Hinterhof des Grills. Wahrscheinlich wollte sie sich dahinter treffen, weil sie nicht wollte das uns jemand im Grill hören würde. Aber warum dann nicht bei ihr oder bei mir? Das Ganze war mir rätselhaft, doch egal. Wichtig war jetzt das wir uns überhaupt trafen.
Nachdem ich den Grill umrundet hatte stand ich nun in dem Hinterhof, der von der einen Seite von einer Mauer, dann vom Grill und von der 3. Seite von ein paar Müllcontainern begrenzt wurde. Lory war noch nicht hier, aber nach einem Blick auf die Handyuhr sah ich das sie noch 5 Minuten hatte. Also setzte ich mich auf eine Stufe der kleinen Steintreppe die von der Hintertür des Grills hinunterführte, und hatte so genau den einzigen Eingang für den Hinterhof im Auge.
Nun blieb mir nichts anderes übrig als warten.
Und warten.
Und warten.
Die Minuten zogen sich, es kam mir so vor als wären es schon Stunden gewesen, aber wenn ich auf die Uhr sah waren immer nur Minuten oder noch weniger vergangen. Ich war ziemlich aufgeregt, gespannt wie unser Gespräch verlaufen würde.
Dann sah ich sie.
Lory sah merkwürdig aus, als hätte sie wenig geschlafen. Und – was mich mehr überraschte – verängstigt. Ihr Arm war immer noch im Gips, aber das strahlende Weiß war jetzt eher ein grau-braun. Und in diesem Moment wusste ich das etwas nicht stimmte. Lory hatte niemals Angst, sie schaute sich normalerweise nicht zu allen Seiten um, biss sich nicht nervös auf die Lippe. Mir fiel auf, das sie immernoch die Sachen anhatte, die sie angehabt hatte, als sie mir und Stefan von Katherine erzählt hatte. Nein, hier stank etwas gewaltig zum Himmel.
Langsam kam sie auf mir zu, und suchte verzweifelt Augenkontakt. Und als ich ihr in die Augen sah, sah ich die nackte Panik darin. Scheiße, scheiße, scheiße!
Sie bewegte eindringlich ihre Lippen, aber ich konnte nicht verstehen was sie wollte.
Ich war mittlerweile aufgestanden, uns trennten nur noch 10 Meter, ich merkte wie ich immer weiter zurück wich, aber ich war schon fast an der Wand des Hintereingangs.
Dann bewegte sie ihre Hände, und sofort sah ich das sie unsere Geheimsprache benutzte. Wir hatten diese in der 5. Klasse entwickelt, zuerst nur zum Spaß, aber wir hatten uns irgendwann immer mehr Zeichen ausgedacht, konnten uns damit im Unterricht stumm unterhalten. Aber diese Handbewegungen die sie machte, waren eine der Ersten gewesen die wir entwickelt hatten. Und sie bedeuten: ‚Gefahr! BRING DICH IN SICHERHEIT!‘
Verdammt! Wir hatten uns geschworen, diese nur in den schlimmsten Notfällen zu benutzen, in denen es nichts brachte zu versuchen die Andere zu retten, wir würden beide Schaden nehmen.
Ich sah ihr noch ein letztes Mal in Augen, und sah darin Verzweiflung.
Und dann drehte ich mich blitzschnell um, sprang die 3 Stufen zur massiven Hintertür aus Stahl auf einmal hinauf und riss diese auf, schmiss sie hinter mir sofort zu, verriegelte sie mit dem Eisenstab der daran befestigt war und zerrte mein Handy mit zitternden Händen aus der Hosentasche. Ich wählte sofort Stefans Handynummer und drückte mit pochendem Herzen auf anrufen.
Während des Freizeichens wurde mir bewusst, was diese ganze Aktion hier bedeutete.
Stefan hatte mir heute in der Schule erzählt, das Damon ihm gesagt hatte, das Lory gestern noch nach Hause gegangen war. Und dann… hatte jemand sie irgendwie entführt. Anscheinend um mich anzulocken… um mich auch zu entführen. Aber WARUM?
„Hallo Elena. Was ist?“ Stefan hatte abgehoben. Oh wie gut es tat, seine Stimme zu hören.
„Stefan, Notfall. Irgendwer hat Lory… und derjenige hat versucht mich zu entführen.“
Stille.
Seine Stimme wurde laut und besorgt: „Wo bist du?! Alles in Ordnung?!? Was hat dieser verdammte-“
„STEFAN! Mir geht es gut, ich konnte entkommen, Lory hat mich gewarnt. Aber sie ist immer noch in der Gewalt der Entführer!!! Wir müssen sie retten!“ Auch ich wurde… Ein bisschen laut.
Die Leute im Grill, ich war in den Innenraum gegangen, sahen mich schon schief an.
„Ok Elena, natürlich. Wir werden sie retten. Ich hol dich von Grill ab.“ Mit diesen Worten legte er auf. Wie gerne hätte ich jetzt ein ‚ich liebe dich gehört‘ aber das war in dieser Situation Zweitrangig. Meine beste Freundin war wegen mir anscheinend von einem Vampir entführt worden und wir mussten sie so schnell wie möglich retten.

Lory’s P.O.V

„Was hast du dir dabei gedacht du Schlampe?!“ brüllte mich Elenas Gesicht an, auch Katherine genannt. „Ich sagte ‚warn sie und du bist tot!‘ WAS HAST DU DARAN NICHT VERSTANDEN!?“ Sie blickte mich so hasserfüllt aus ihren Augen an, doch das ließ mich kalt. Sollte sie wütend sein, mir war das egal.  
„Dann töte mich doch.“ Entschlossen und herausfordernd sah ich sie an.
Einen Moment lang wirkte sie überrascht, doch nur einen Augenblick später lächelte sie mich teuflisch an.
„Ja, vielleicht sollte ich das.“ Sagte sie mit einer Stimme, die einem Engel glich. Und ohne dieses Lächeln abzusetzen, näherte sie sich mir, Schritt für Schritt. Ich bekam Angst, versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, und wich immer weiter zurück. Bis ich gegen die Mauer meines Gefängnisses stieß.
„Aber den Tod finde ich immer sehr gnädig.“ Und damit drückte sie mich blitzschnell gegen die Wand und stieß ihre scharfen Zähne in meinen Hals.

Elenas P.O.V.

„Bist du dir sicher, dass wir so vorgehen sollten? Was ist wenn sie vorher umgebracht wird? Vielleicht sollte ich doch einfach nachgeben und mich den Entführer stellen um sie sicher zu bekommen.“ Sagte ich verzweifelt. Wir suchten nun schon seit Stunden nach einer Lösung und das was bis  jetzt dabei rausgekommen war, war ziemlich riskant.
Doch Damon und Stefan sahen mich nur leicht wütend an.
„Denk nichtmal dran! Wir machen es so wie wir gesagt haben, keine Selbstopferungsnummern! Klar?“ Natürlich, Damon würde das mit seiner impulsiven Art niemals zulassen. Aber vielleicht konnte ich Stefan noch überzeugen.
„Stefan? Was ist wenn –“ Doch er unterbrach mich ruhig. „Nein, Elena, er hat Recht. Mit unserem Plan haben wir eine viel größere Chance Lory gesund wiederzubekommen. Und wenn du dich jetzt einfach ergibst, wissen wir nichtmal ob wir sie überhaupt wiederbekommen, und außerdem bist du dann weg! Was macht das für einen Sinn?“
Ich seufzte. Ja, möglicherweise lagen sie richtig. Aber ich fühlte mich so schuldig, bestimmt war sie nur wegen mir entführt worden und musste jetzt, nachdem sie mich gewarnt hatte, einiges durchmachen. Ich schüttelte leicht den Kopf um ihn frei zu bekommen. Nun zählte es sie zu retten, nicht darüber nachzudenken wer Schuld hatte.
„Ok,“ ich sah die beiden an. „Lasst es uns nochmal durchsprechen.“
Beide nickten und Stefan begann: „Also, du gehst morgen auf die Feier anlässlich des Jubiläums, den Maskenball. Wir bleiben die ganze Zeit unauffällig in deiner Nähe. Dann gehen wir beide und verschwinden aus dem Sichtfeld des Typen der Lory hat. Und wenn er dann versucht, dich zu kriegen, schlagen wir zu. Und Elena, versuch garnicht erst dich ihm freiwillig zu stellen.“

Eine halbe Stunde später war ich zuhause. Ohne Stefan, der mich nach hause gefahren hatte. Ich brauchte jetzt einfach Ruhe, bevor wir morgen den Plan durchführen würden. Er war gefährlich und basierte allein auf der Vermutung, das der Entführer nochmal ohne Lory versuchen würde mich zu entführen und dazu die erstbeste Möglichkeit nutzen würde, also den Maskenball. Und zu hoffen, das nichts schiefgehen würde.
Mein letzter Gedanke, bevor ich einschlief, war, das ich Lory um jeden Preis retten würde.

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Hey ho meine Freunde der Sonne :D
Wie gefällt euch das Kapitel? Ich weiß, ist nicht allzu viel aber bald kommt mehr!
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Hört euch das Lied an!
Greetings, Laura :* 

My cheerless Diary (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt