Entscheidungen

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Entscheidungen

Was bemerkt?!“ Mein Herzschlag beschleunigte sich.

„Du bist in der Verwandlung. Zu einem Vampir.“

Nein. Das konnte nicht stimmen. Das durfte nicht stimmen..

Und doch wusste ich, dass er recht hatte. Zu meiner Überraschung rastete ich nicht aus. Ich blieb ziemlich sachlich, war aber einem Nervenzusammenbruch ziemlich nahe. Stefan musste die Panik in meinen Augen sehen. „Alles wird gut, Lory. Aber jetzt müssen wir mit den anderen reden.“

Ich nickte.

Und dann kam mir ein kleines Detail in den Kopf das mir Damon mal erzählt hatte.

„Stefan? Muss ich für die vollständige Verwandlung nicht Menschenblut trinken?“ Er nickte traurig.

„Aber… aber…“ Wie sollte ich das machen? Ich wollte niemanden töten. Zwar hatte ich schon geholfen Vampire umzubringen aber… Einen Menschen auszusaugen war doch etwas komplett anderes.

„Lass uns erstmal zu den anderen gehen, ja?“ Er sprach mit mir wie mit einem kleinen, ängstlichen Kind. Aber das tat gut, denn ich fühlte mich ziemlich ähnlich.

Ich nickte und versuchte nicht zu überreagieren. Doch die Situation überforderte mich. Um ehrlich zu sein hatte ich schon eins, zwei Mal darüber nachgedacht ein Vampir zu sein. Aber der Gedanke an meine Mutter hatte sich dann immer dazwischen gedrängt. Sie verabscheute Vampire zutiefst, genau wie mein Vater. Natürlich redete ich von meinen Adoptiveltern und nicht von meinen Leiblichen.

Wie sollte ich mich entscheiden? Diese Frage schwebte in meinem Kopf wie eine Gewitterwolke am Himmel. Sollte ich menschliches Blut zu mir nehmen und ein Vampir werden, ein Geschöpf der Nacht? Gezwungen Blut zu trinken um zu leben? Oder sollte ich es lassen, sterben? Denn genau das würde geschehen wenn ich nicht in naher Zukunft den roten Lebenssaft eines Menschen trank.

Ich war tief in Gedanken versunken bis Stefan mich leicht an der Schulter berührte und mich so in die Realität zurückholte. Wir standen schon vor der Tür zum Arbeitszimmer aus dem ich Stimmen vernehmen konnte. Wütende Stimmen.

Stefan drehte mich zu ihm und sah mir tief in die Augen. „Ok Lory, ich geh da jetzt erstmal rein und bereite sie ein bisschen vor. Es ist nämlich glaube ich nicht so von Vorteil, wenn du als ‚Tote‘ da einfach so reinläufst. Oder?“

Mehr als Nicken schaffte ich wieder nicht. Doch dieses Mal aus einem anderen Grund.

Überdeutlich konnte ich den Geruch von den Menschen die ich für Elena, Jeremy, Alaric und Bonnie hielt ausmachen, und das trieb mich fast in den Wahnsinn. Dieser Geruch von… Blut…

Aber das, was wirklich meine Aufmerksamkeit erregte war ein anderer Duft. Er war mir so vertraut und doch dachte ich, ich würde ihn zum ersten Mal wirklich wahrnehmen.

Damon.

„Kommst du?“ Stefan rief mich. Bis eben hatte ich nicht bemerkt wie ich zitterte, aber es war so schlimm das ich es fast nicht schaffte nach der Türklinke zu greifen und sie herunterzudrücken.

Ich hatte Angst vor der Reaktion der anderen.

Dann trat ich in den Raum. Im Kreis versammelt standen Elena, Bonnie, Stefan, Jeremy, Alaric und er. Alle, Stefan und Alaric ausgenommen, sahen schockiert aus.

„H-hi Leute…“ brachte ich schwach heraus und versuchte mich an einem Lächeln, was wohl ziemlich gequält aussehen musste. Die Stille die darauf folgte war fast greifbar.

My cheerless Diary (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt