3 Tage

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Klaus fixierte mich eine ganze Weile, er schien auf meine Reaktion zu warten.  

Im meinem Kopf liefen Szenarien ab, schlimmer als ein Horrorfilm. Von mir, angekettet an einen Stuhl, mit einem Schlauch, der aus meinem Körper Blut lieferte. Von mir, angekettet und von Urvampiren ausgesaugt. Von Caroline, tot, weil ich versucht hatte zu fliehen. Die Menschen die ich liebte, und auch die Vampire, starben in kürzester Zeit tausend Tode vor meinen Augen. Und mittendrin ich.  

„Keine Angst Mensch, ich werde dich nicht töten. Zumindest nicht sofort, denn dein Körper produziert ja immer weiter Blut wenn ich dich am Leben lasse." Klaus klang, als würde er ernsthaft denken dass diese Aussage meine Angst stoppen würde. 

Ich, eingesperrt und regelmäßig bis zur Schwelle meines Todes ausgesaugt. Tod! Mir kam ein Gedanke.  

„Aber irgendwann werde ich sterben Klaus, was dann?"  

Doch er wäre kein Urvampir, wenn er sich darüber nicht schon Gedanken gemacht hatte. 

„Meine Hexen werden mit der Zeit einen Weg finden, sie sind in diesem Moment auf der Suche nach einer Lösung."  

Natürlich. Hexen. Das hätte ich wissen müssen.  

Aber auch etwas ganz anderes beschäftigte mich, das, was mich in diese Situation hineingeritten hatte.  

„Und was wenn ich garnicht diese... Jägerin bin? Was, wenn du die Falsche gefunden hast? Und was zur - was ist überhaupt eine Jägerin?" Ich wurde leicht hysterisch. Leicht.  

„Immer schön der Reihe nach, kleine Lory. Ich war noch garnicht fertig von deiner Entführung zu erzählen. Aber du wirst das ja alles erfahren, wenn du bei mir wohnst." 

Mein Kopf schnellte nach oben, bis eben hatte ich auf den Fußboden gestarrt. 

„Wa-wa-was soll ich?" Meine Stimme brach weg. Genau wie der Boden unter meinen Füßen - auch wenn ich nachfragte wusste ich genau das er sich nicht versprochen hatte. Das hieß, er verlangte... 

„Na bei mir wohnen! Was denkst du denn? Du bist die Jägerin Lorette, viel zu wertvoll um dich irgendwo wohnen zu lassen, wo ich nicht rund um die Uhr auf dich aufpassen kann. Dein Leben kann so schnell vorbei sein, du bist nur ein Mensch. Ein Auto, eine Kugel, ein gut gezielter Schlag... du bist zwar eine Jägerin, das heißt du bist wesentlich resistenter gegen äußere Einflüsse als normal, doch trotzdem bist und bleibst du auch erstmal ein Mensch. Bis ich, meine Hexen es hinbekommen haben eine unsterbliche Lösung für dich zu finden. Vielleicht kannst du ja auch ein Vampir werden, ich weiß nur nicht ob das dein Blut nicht verändern würde, aber das wird die Zeit..."  

Ich hörte nicht mehr zu. Was auch immer er sagte, es verschwamm und wurde zu einem Hintergrundrauschen.  

Er wollte mich gefangen halten. Bis ich ein Vampir war, oder irgendein krankes, gezüchtetes Mischwesen. Und dann wahrscheinlich auch noch. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem gesamten Körper, ich erschauderte.  

„Das kannst du nicht machen Klaus!" Irgendwie musste ich meine Stimme wiedergefunden haben. Es war mir egal dass ich ihn anscheinend mitten im Satz unterbrochen hatte.  

„Das werde ich nicht mitmachen!" Es klang wahrscheinlich ziemlich verzweifelt, aber verdammt, das war ich.  

Klaus' Reaktion war ein ziemlich desinteressiertes Augenbrauen hochziehen.  

„Ich habe dich nicht um Erlaubnis gebeten Lorette. Doch da ich gut drauf bin, gebe ich dir zwei Möglichkeiten wie wir das durchziehen können. Die eine wäre sehr einfach für mich. Ich nehme dich jetzt mit, und du wirst niemanden den du kennst je wieder sehen. Es wird irgendwie eine Abschieds-sms von einem meiner Helfer geschrieben, in der steht das du nicht damit leben kannst das deine Mutter so kalt zu dir ist und dir irgendwo ein anderes Leben aufbauen wirst. Ein paar Mal im Jahr werden Postkarten geschrieben, und irgendwann werden alle kontaktiert das du ein glückliches Leben geführt hast, und dann, mit Mitte 80, das Zeitliche gesegnet hast. Sehr einfach."  

My cheerless Diary (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt