My cheerless Diary (Vampire Diaries FF)

Breaking down

Wattpad lässt mich mein Lied nicht einbinden.. Hört es euch trotzdem an, bitte. Ghosts - James Vincent McMorrow. Viel Spaß mit 'Breaking down' - Zusammenbrechen. ♥

„Lory?“ Aus den Gedanken gerissen sah ich mich alarmiert um, bis ich die Stimme meines Vaters erkannte. „Dad! Geht es dir besser? Hast du noch Halluzinationen?“ redete ich atemlos drauf los, bis er mich schmunzelnd unterbrach.

„Ganz ruhig Kleine. Mir geht’s… gut…“ Wir wussten beide dass er log. Doch ich akzeptierte es, es war einfacher.

Sekunden später war die Tür entriegelt und ich wartete besorgt darauf, dass er rauskam. Meine Sorge kam von der Tatsache, dass er sich stark an der Wand abstützte und bei jeder Bewegung zusammenzuckte. Zögerlich streckte ich meine Hand nach ihm aus und griff dann zielstrebiger nach seinem Arm, gab ihm zu verstehen dass ich ihn stützen würde. Immer.

Es dauerte deprimierend lange, bis wir es in eins der Gästezimmer geschafft hatten und mein Vater geschafft auf dem Bett lag. Ich zog mir einen Sessel ganz nah an ihn heran und setzte mich darauf, in sein Gesicht blinkend. Er bemerkte das und versuchte mir ein Lächeln zu schenken, was darin endete dass er sich den Bauch hielt und flach atmete.

„Dad?! Alles in Ordnung?“ fragte ich panisch und hielt seine Hand. Ich wusste, selbst wenn nicht alles in Ordnung war konnte ich nichts mehr tun. Es würde nur immer und immer schlimmer werden.

Und auch er wusste es, spürte wie sein Zustand sich zusehends verschlechterte, wie die Hoffnung dass er überleben könnte mit jeder Sekunde sank. Wenn es jemals Hoffnung gegeben hatte.

Trotzdem versuchte er mir ein Lächeln zu schenken, griff zitternd nach meiner Hand und setzte zum Reden an. „Lorette“, ein Hustenanfall unterbrach ihn und als er endlich aufhörte konnte ich sehen dass sich Blutflecke auf der Decke verteilt hatten. Schnell legte ich eine weitere dünne Decke über ihn, damit er nicht sehen musste wie ernst es war. „Was ist Dad?“ hauchte ich so sanft wie es mir möglich war und fuhr mit meiner freien Hand über sein vor Schweiß nasses Gesicht. Der Knoten in meinem Hals wurde stärker als er sich mit aller Kraft dazu zwingen musste, die Augen zu öffnen und weiterzureden. „Du musst wissen, so sollte das alles nicht laufen… Ich wollte dich all die Jahre wiedersehen und habe es jeden Tag meines Daseins bereut dich weggegeben zu haben… Jeden einzelnen Tag…“ Tränen flossen nun seine Wangen hinunter, vermischten sich mit dem Schweiß und ließen seine Hände noch mehr zittern. Mein Versuch stark zu sein scheiterte im Ansatz, auch mein Blick verschwamm durch die salzhaltige Flüssigkeit aus meinen Augen und ein Schluchzen drang aus meiner Kehle. „Ich weiß Dad… Ich weiß… Mach dir keine Vorwürfe, was solltest du auch tun, als Vampir einen Menschen erziehen? Es ist alles gut… Alles gut…“

Ich war mir nicht sicher wem von uns beiden ich Mut machen wollte, aber es funktionierte nicht. Die Hoffnungslosigkeit war so präsent in diesem Raum wie die Luft zum Atmen. George versuchte es trotzdem mit einem nicht allzu verzerrten Gesicht, doch ich wusste wie schlimm es sein musste, welche Schmerzen er hatte. Damon hatte mir einmal von einer Frau erzählt, ich hatte ihren Namen vergessen. Er musste sie wirklich sehr gemocht haben und (obwohl er es nicht zugeben wollte) jemanden in ihr gefunden haben der ihn ein bisschen menschlich hatte fühlen lassen. Doch in einem Kampf wurde sie gebissen, wie auch mein Vater und die Qualen die sie durchgemacht hatte waren grausam gewesen, so grausam, dass Damon es nie wieder vergessen konnte. In diesem Moment wollte ich nichts mehr als zu ihm rennen, mich in seine Arme werfen und darauf warten dass alles wieder gut werden würde. Mich darauf verlassen können dass er alles regeln würde, George wieder gesund machen würde und ich glücklich sein könnte.

Ein weiterer Hustenanfall schleuderte mich zurück in die brutale Realität. Dieses Mal dauerte es einige Minuten bis er wieder abklang und das Blut welches sich auf der Decke verteilte war viel mehr. Die Tränen flossen nun stumm über meine Wangen und hätten – wäre ich geschminkt gewesen – alles Makeup mitgerissen, wie Wasserfälle.