Als ich am nächsten Morgen langsam meine Augen öffnete, stellte ich fest das es schon erstaunlich hell war. Ich dachte es sei schon zwölf Uhr oder später, doch als ich einen Blick auf den Wecker wagte, merkte ich, dass es erst 8:00 Uhr war. Ich nahm das Haargummi, welches grundsätzlich immer um meinem Handgelenk hing und machte mir schnell einen zotteligen Dutt. Nebenbei durchforsteten meine Augen das Zimmer nach Carlo oder irgendjemand anderen, doch weit und breit war niemand zu sehen. Ich huschte ins Bad und machte mich kurz frisch. Danach humpelte ich auf meinen Krücken die Treppe hinunter und stellte fest das ich weder Geräusche noch irgendwelche Stimmen vernehmen konnte. Ich lief als erstes ins Wohnzimmer und sah schnell, das auf dem Sofa ein seelenruhiger und tief schlafender Jojo lag. Sein Gesicht konnte ich nicht wirklich erkennen, da er es zur Hälfte mit der Decke bedeckt hatte. Neben dem Sofa stand ein Mülleimer, ich vermute für den Notfall das er sich übergeben müsste. Auf der anderen Seite des Wohnzimmers stand der Sessel, in dem Carlo zu schlafen saß. Es sah ziemlich unbequem aus, aber ich wollte ihn jetzt auch nicht unbedingt wecken. Somit nahm ich eine andere Decke, legte sie vorsichtig über ihn und drückte ihn ganz leicht einen Kuss auf die Stirn aus Angst, dass er aufwachen könnte. Danach ging ich leise in die Küche und machte mir dort eine Schale voll mit Müsli. Während ich allein am Tisch zu essen saß, starrte ich durch das Fenster in die Ferne und überlegte, wo Chiara und Markus wohl hin sind. Nachdem ich mein Müsli dann aufgegessen hatte und meine Schale mit Löffel ordentlich in die Geschirrspülmaschine geräumt hatte, ging ich nach oben. Dort legte ich mich auf das Bett, schaltete den Fernseher ein und schonte ein wenig meinen Fuß. Nach ungefähr zwei Stunden öffnete sich langsam und leise die Zimmertür. Gleich danach kam ein Kopf zwischen Rahmen und Türblatt zum Vorschein. Es war Carlo, welcher mich lächelnd anschaute und erstaunt fragte, ob ich schon wach sei. Ich nickte und sagte ihm, dass ich sogar schon gegessen habe. Er staunte nicht schlecht und ich fragte ihn, ob bei Jojo nun wieder alles Okey sei. Hätte mir aber eigentlich auch selber denken können, dass dieser noch schläft. Dennoch nickte Carlo mit seinen Kopf und erzählte mir dann, dass er heute einen Soundcheck habe, welches aber nicht lange dauern würde. Natürlich hatte ich großes Verständnis, was seinen Beruf betraf und sagte ihm, das ich die Zeit super zum lernen für meine Bevorstehenden Abitur Prüfungen nutzen könne. Gesagt getan. Nachdem Jojo einigermaßen ausgeschlafen hatte, fuhren die beiden los zum Soundcheck und ich chillte mich draußen im Garten auf eine Liege. Erst dachte ich kurz über Jojo nach. Carlo hatte Recht gehabt, er war wieder ganz der Alte, dennoch kann ich ihn nicht so sehen wie vorher, nachdem was ich letzte Nacht erlebt habe. Nun denn, während ich meine ganzen Lernzettel sortierte, ordnete ich auch meine Gedanken und versuchte mich nun auf die Schulsachen zu konzentrieren. Gerade als ich endlich in die Aufgaben vertieft war und eine nach der anderen löste, klingelte mein Handy. Ich zögerte einen Moment und wollte es zuerst ignorieren, doch meine Neugierde war zu groß, weshalb ich ein Blick auf das Display wagte. Es war Chiara. Da muss ich rangehen. Schließlich war sie gestern Abend plötzlich mit Markus verschwunden. Bestimmt hat sie ein paar Neuigkeiten für mich. Somit hob ich ab und meldete mich mit einem ernsten:"Sag mal Fräulein! Wo warst du gestern Abend? Einfach so abzuhauen, unerhört!". Sie wollte sich gerade entschuldigen, als ich mein Lachen nicht mehr unterdrücken konnte und sie verstand, dass ich sie reingelegt hatte. "Aber wo du nun warst, möchte ich schon gerne wissen", sagte ich mit einem Lächeln im Gesicht. Dann kam eine Zeitlang gar nichts, bis sie mir erzählte das sie mit Markus Lara suchen gewesen sei, die beiden sie aber nicht gefunden hätten. " Und dann???", fragte ich mit leichter Entsetzung in der Stimme. Sie antwortete mir sofort, jedoch nur sehr leise und zurückhaltend mit einem:" es ging alles so schnell". Mir klappte vor Fassungslosigkeit die Kinnlappe herunter, da ich sofort wusste was sie damit meinte. "Also hast du mit Markus...?", ließ ich den Satz unbeendet im Raum stehen. Sie antwortete mit einem schnellen ja, wobei sie ein halb verschlucktes vielleicht hinterher drückte. "Ich glaub das nicht Chiara! Dein scheiß ernst? Gleich am ersten Tag? Das ist ja noch schlimmer als in diesem ganzen Liebesfilmen, Büchern und der ganze Quatsch, wo nach spätestens einer Woche jeder mit jeden etwas hatte!", hörte ich es so aus mir heraus prusten. Wieder war die Leitung eine Ewigkeit wie Tod, bis Chiara irgendwann schuldig klingend sagte:" ja ich weiß das war zu schnell, war blöd von mir...". Ich überlegte was ich jetzt sagen sollte. Ich wollte nicht ihre gute Laune zerstören und versuchte somit verständnisvolle Worte zu sagen. "Nun ja, passiert ist passiert. Ist ja jetzt egal. Ich freu mich trotzdem riesig für dich, beziehungsweise für euch". Daraufhin bedankte sie sich und wir verabschiedeten uns fürs erste. Nachdem ich aufgelegt hatte, wandte ich mich wieder mit voller Aufmerksamkeit meinen Büchern zu. Doch noch nicht mal die Aufgabe konnte ich zu Ende lesen, als mein Handy erneut klingelte. In meinem Kopf hörte ich nur ein lautes "NEEEEEEEIIIIIIIINNNN", da es nun anfing zu nerven, doch ich schaute kurz auf das Display und ich den Namen las war ich schockiert. Damit hab ich nun echt nicht gerechnet.
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Papa, mein Freund ist berühmt! (Cro Fanfiction)
FanfictionKatharina ist dabei ihr Abitur zu absolvieren, als sie sich auf einen Cro Konzert in einen Jungen verliebt. Jedoch verbirgt dieser irgendein Geheimnis. Wird sie es heraus finden?