Kapitel 23

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Ich blieb stehen, da ich wusste dass es eh keinen Sinn machen würde jetzt einfach weiter zu laufen."Sag mir bitte was los ist....Kathi bitte, ich liebe dich doch", sagte er mir, obwohl ich immer noch mit dem Rücken zu ihm stand. Das kann nicht sein. Macht er jetzt tatsächlich noch einen auf unwissenden unschuldigen Burschen? Es rammte mir Wort wörtlich ein Messer in den Bauch. Er hatte seine Hand mittlerweile wieder zu sich genommen, ist jedoch ein Schritt näher gekommen. Ich wollte weiterhin die Distanz beibehalten und lief zwei Schritte weiter. Da ich immer noch nicht geantwortet habe, fragte er erneut was ich hätte, woraufhin ich meine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle halten konnte."Was los ist?! Das fragst du mich jetzt auch noch?!", wandte ich mich ihm nun zu und schrie ihn an. Ich hatte mir vorgenommen nicht zu weinen, doch das konnte ich schon jetzt nicht mehr einhalten. Mir liefen die Tränen durchgehend an meinen Wangen herunter."Bitte Schatz, beruhige dich und erklär es mir", sagte er mir und kam näher auf mich zu. Doch jedes Mal wenn er ein Schritt machte, tat ich ihm gleich, um den Abstand beizubehalten. Seine Augen schauten mich so fürsorglich und liebevoll an, als hätte er wirklich keine Ahnung. Aber ich hab das Foto gesehen. Das war definitiv er. Ich wusste nicht was ich fühlen, noch was ich denken oder sagen sollte. Ich war fertig für heute, für die Woche oder auch für den ganzen Monat mit Carlo und gefühlt der ganzen Welt."Weißt du Carlo. Ich dachte mir schon von Anfang an, dass die Beziehung nicht lange halten würde, aber das es so schnell vorbei sein wird.... damit hab noch nicht einmal ich gerechnet.", sagte ich leise und mit großer Enttäuschung zu ihm. Daraufhin drehte ich mich dann ohne auf einen Widerspruch zu warten um und wollte gehen, doch er lief mir hinter her."Schatz, bitte", flehte er mich an. Doch ich ging weiter, bis zu dem Moment, an dem seine Hand meinen Arm ergriff und mich zurück hielt."Lass mich los Carlo!!! Ich will nichts mehr mit dir zutun haben!!! Lass mich einfach in Ruhe! Begreif es doch endlich!!", schrie ich ihn so laut es ging an. Daraufhin ließ er mich los, schaute mich geschockt und mit gläsernen Augen an. Ich machte ein paar Schritte Rückwärts, fing vor lauter weinen an zu schluchzen und lief dann zügig Richtung Park. Bevor ich um die nächsten Straßenecke bog, blickte ich nochmal zurück. Carlo stand immer noch genau wie gerade an der selben Stelle. Ich steuerte im Park auf eine Bank zu und ließ mich auf ihr fallen. Innerlich brach ich gerade zusammen. Ich wollte es nicht. Ihn so anschreien. Zudem hatte er noch Tränen in den Augen. Carlo und weinen. Das gab mir endgültig den Rest. Die Situation spielte sich immer wieder vor meinen Augen ab und ich konnte es einfach nicht verhindern. Nach gefühlter Ewigkeit, sah ich im Augenwinkel jemanden zu mir kommen, konnte allerdings nicht erkennen wer. Erst als die Person sich neben mir setzte, ich meinen Blick zu ihr wendete und wir uns ohne Worte gegenseitig in die Arme fielen, war es klar."Hey Maus... komm mal her", sagte Chiara ganz leise in mein Ohr und versuchte mich zu beruhigen. Ich weinte nicht laut, konnte aber nicht verhindern das die Tränen ununterbrochen an meinen Wangen herab liefen."Es ist alles so schlimm. Ich fühle mich so scheiße. Ich weiß nicht was ich machen soll", schluchzte ich zu ihr."Sag sowas nicht, das wird schon wieder alles gut werden", flüsterte sie und streichelte mir über den Rücken. Nachdem wir ein paar weitere Worte gewechselt hatten, welche sehr gut Taten, schlug Chiara vor einen Mädelsabend zu machen. So wie früher in der achten Klasse mit Kissenschlacht, Horrorfilmen und allem. Ich wollte ablehnen, weil ich keine Lust dazu hatte, aber Chiara ließ nicht locker:"Komm schon hny, so kommst du auf andere Gedanken und versinkst nicht in dem Meer von Tränen". Dabei zwinkerte sie und hatte mich widerwillig überredet. Ich wischte mir die Tränen weg, auch wenn es nicht viel brachte, da öfters immer mal wieder eine herrunter lief. Doch dann machten wir uns mit den Zug auf den Weg zu Chiara nach Hause. Als wir bei ihr ankamen, zogen wir Pyjamas an und kurze Zeit später kamen zwei weitere Freundinnen zu uns. Ich muss eingestehen das es wirklich eine Menge Spaß gemacht hat, mal wieder einen Mädelsabend zu machen, auch wenn die beiden anderen schon um 23:30 nach Hause mussten. Aber Chiara hatte Recht, ich habe in der ganzen Zeit nicht einmal tiefgründiger an Carlo denken müssen, geschweige denn irgendwie weinen müssen. Nachdem wir sie zur Tür gebracht hatten, gingen Chiara und ich auf ihr Zimmer und schliefen irgendwann ein.

Als wir nächsten Morgen aufwachten, war es Montag. Das heißt das ihre Eltern arbeiten mussten und wir in Ruhe ausschlafen konnten. Irgendwann rafften wir uns dann doch auf, gingen gemütlich duschen und machten uns etwas zum Frühstück. Gerade als wir anfingen zu essen, klingelte es an der Tür. Während Chiara öffnen ging, aß ich weiter und lauschte, wer das sein könnte. Mir schossen wieder unerwünschte Gedanken an Carlo durch den Kopf und plötzlich wurde das kleine Stück Brot zu einem riesigen Kloß in meinem Hals. Ich versuchte an etwas anderes zu denken und schaute aus dem Fenster. Wenig später kam Chiara zurück in die Küche, jedoch mit einer weiteren Person im Schlepptau."Kathi, hier ist jemand der mit dir reden möchte.", sagte Chiara zu mir und griff nach ihrem Brot. Erst dachte ich es wäre Carlo, weshalb ich mein Blick ganz schnell zu den beiden richtete, doch ich erkannte schnell das es eine weibliche Person war. Ich schaute genauer hin in erkannte das es Jule Waibel war, also seine Schwester. Wir begrüßten uns kurz und dann fragte ich sie was los wäre."Können wir mal reden? Zu zweit?", fragte sie mich und blickte dabei zu Chiara. Natürlich nickte sie, nahm sich noch schnell das zweite Brot und verschwand aus den Raum."Hat Carlo dich zu mir geschickt?", fragte ich sie direkt nachdem die Tür von Chiara geschlossen wurde."Nein hat er nicht, aber er hat bei mir Rat gesucht und das macht er nur wenn er überhaupt keinen Ausweg mehr weiß. Normalerweise halte ich mich aus seinen Beziehungssachen immer raus, aber...", ließ sie ihren Satz unvollendet im Raum stehen, weshalb ich nachfragte."Er war nach einer Beziehung noch nie so am Boden zerstört wie jetzt. Glaub mir ich kenne ihn gut. Immer, wirklich immer war es ihm egal, wenn die Beziehung vorbei war, aber jetzt... Es tut mir in der Seele weh, ihn so sehr leiden zu sehen", sagte sie betroffen zu mir und schon als sie anfing zu reden, merkte ich wie meine Wangen begannen zu glühen. Doch als Jule von Carlo erzählte, brach ich in Tränen aus und nach kurzem Zögern nahm sie mich tröstend in den Arm. Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, fragte ich sie, ob sie überhaupt wüsste was passiert war."Nur das du ihn angerufen hast ohne etwas zu sagen und ihr seit dem Stress habt.", sagte sie und schaute mich forschend an. Ich fragte sie schockiert:"Also hat er es dir nicht erzählt, dass er mich betrogen hat? War ja klar..". Jule riss ihre Augen weit auf."Was? Betrogen? Niemals! Nicht Carlo!", beantwortete sie ihre eigene Frage. Ich schaute sie skeptisch an und verkniff es mir etwas dazu zu sagen."Glaub mir, dafür liebt er dich viel zu sehr. Niemals würde er freiwillig wegen einem Mädchen Rat bei mir suchen", versicherte sie mir. Daraufhin erzählte ich ihr von dem Foto und dem Anruf. Sie schien sich nun nicht mehr so sicher zu sein und drängte mich dazu mit Carlo darüber zu reden, doch ich lehnte ab."Komm schon. Nur einmal miteinander reden. Ich meine ihm geht es richtig beschissen und du siehst auch nicht gerade glücklicher aus", sprach sie mir ins Gewissen. Nach einiger Zeit hatte sie mich dann doch soweit gebracht, das wir im Auto saßen und auf dem Weg zu Carlos Haus waren.

Papa, mein Freund ist berühmt! (Cro Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt