Kapitel 26

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Mittlerweile fing es draußen an zu dämmern und wir beide überlegten uns was wir machen könnten, wobei ich mir noch nicht einmal sicher war, ob ich überhaupt bei Carlo übernachten sollte. Ich beschloss es so hinzunehmen, wie es in dem Moment kommen würde. Carlo lief Richtung Wohnzimmer, während ich kurz ins Bad verschwand. Da es mit dem Gips alles ein wenig länger dauerte. Allein schon die Hose herunter zu bekommen, fühlte es sich an wie eine halbe Ewigkeit. Als ich gerade meine Hände wusch, hörte ich plötzlich wie Carlo meinen Namen rief. Ich trocknete sie schnell ab und ging zu ihn ins Wohnzimmer. "Jojo hat gerade angerufen und gefragt ob wir mitkommen wollen. Er, Lara, Chiara und Psaiko gehen in die Schräglage*", fragte er mich und tippte gleichzeitig auf seinem Handy herum. Ich überlegte kurz und hielt es für gar keine schlechte Idee. Carlo hob nun seinen Kopf und schaute mich fragend an, woraufhin ich nickte. Er lächelte mir dann kurz zu und sagte mir das ich mich schon fertig machen könnte. Gesagt, getan. ich verschwand nach oben ins Bad und zog mich um. Die Auswahl war schwer, doch ich entschied mich letztendlich für einen schlichten Schwarzen, aber etwas kürzeren Rock. Dazu ein bauchfreies Oberteil von Viovio, welches Carlo mir vor ein paar Tagen geschenkt hatte, mit weißen Nikes. Während ich mir eine Tarnfarbende Bomberjacke überzog, stellte Carlo sich vor mich und scannte mein Outfit. "Und so willst du rausgehen?", fragte er mich und schaute dabei sehr skeptisch. Er verunsicherte mich ziemlich, weshalb ich nervös mit meinen Augen im Raum herumschaute und fragte: "Wieso denn nicht?". Daraufhin legte Carlo seine Hand unter mein Kinn und hob mein Kopf ganz leicht an. Ich verstand ihn nicht so recht, ließ es jedoch mit mir machen, denn kurz danach glitten seine Hände an meinem Körper hinunter bis zum Ende des Rocks. "Na wenn du so rausgehst, werd ich dich nachher noch abgeben müssen, weil die Boys bei dir Schlange stehen werden.", flüsterte er leise und abwesend zu mir. Danach zog er den Rock ein wenig weiter herunter und rüttelte sich zugleich aus seinen Gedanken frei. "Ich würde ja aber gar keinen anderen nehmen, außer dich", sagte ich ihm nach, während er seine Jacke holte.

Als wir mit dem Taxi vor der Schräglage ankamen, standen die anderen schon dort und warteten auf uns. Natürlich kamen wir aufgrund der guten Connections von Carlo und Jojo sofort rein und konnten an der ewig langen Warteschlange vorbei laufen. In der Schräglage gingen wir dann zu unseren reservierten Plätzen, wo ich mich zuerst einmal setzte, da es ziemlich anstrengend war auf Krücken durch die tanzende Menschenmasse zu laufen. "So meine Freunde, jetzt geht's rund. Wer möchte alles nen' Kurzen?", fragte Jojo fröhlich in die Runde. Natürlich lehnte keiner ab und so wurden die ersten paar weggekippt. Mit jedem weiteren Getränk wurde die Laune merkbar lockerer und Spaßiger. Später gingen alle tanzen, nur ich konnte nicht wegen meinem Fuß. Ich fand es persönlich ziemlich scheiße und Carlo merkte das. Er schlug vor bei mir sitzen zu bleiben, doch das wollte ich nicht und schickte ihn weg, damit er sich amüsieren geht. Selbstverständlich ging er nur widerwillig zu den anderen, doch am Ende saß ich dann alleine an dem Tisch und beobachtete die anderen beim Tanzen. Nach einiger Zeit gesellte sich irgend ein fremder Typ zu mir und stellte sich vor. Er behauptete, dass er 24 Jahre alt wäre, dabei sah er aus wie 15. Er, ich glaube sein Name war Alex oder so, gab mir einen Drink aus und danach unterhielten wir uns bis Carlo zurück an den Tisch kam. Einen Moment lang hatte ich die Befürchtung, dass Carlo ihn anmeckern würde, doch im Gegenteil. Er setzte sich einfach neben mich, schling sein Arm um meine Hüfte und fragte ob alles Okey sei. Nach einem smalltalk zwischen Carlo und dem Typen, verließ er dann auch den Tisch und verschwand in der tanzenden Masse. Carlo, welcher nun seine Hand zu meinen Po herunter sinken ließ, fing an mir tief in die Augen zu schauen und mich an zu küssen. Mein Bauch fing an zu kribbeln, nachdem er mich näher an sich heran zog. Seine Hand rutschte an meinem Bein immer höher, während er anfing mich leidenschaftlicher zu küssen. Ich genoss das Gefühl, bis mir mit einmal übel wurde. Kurz darauf zog ich zurück und Carlo schaute mich fragend an. "Ich muss mal kurz nach draußen an die frische Luft. Komme gleich wieder.", sagte ich aufgrund der lauten Musik halb schreiend zu ihn. Während ich aufstand und nach draußen ging, sagte Carlo noch zu mir, das ich auf mich aufpassen solle, woraufhin ich nickte.

Vor dem Club lehnte ich mich an die Wand und ließ mich langsam zu Boden sinken. Ich vergrub das Gesicht in meine Hände und schaltete für einen Moment alles um mich herum aus, bis mich jemand anstupste und sich zu mir setzte. "Was ist los? Stress mit Carlo oder wie der heißt?", sagte er zu mir. Ich brauchte nur das erste Wort hören und bekam extrem schlechte Laune. Nachdem ich nicht antwortete stupste er mich erneut an. Daraufhin schaute ich das erste mal auf und richtete meinen Blick genervt in Bens Richtung. "Ganz ehrlich Ben...verpiss dich einfach ey.",sagte ich mit leichtem Zorn in meiner Stimme zu ihn. Doch anstatt das er geht, versuchte er lustig zu sein. "Wenn du mir sagst wie das geht, schließlich bin ich nicht flüssig", sagte er lachend zu mir. "Alter! Du checkst auch gar nichts oder?!", fragte ich ihn wütend, woraufhin er mich fragte ob ich meine Ruhe haben will. "Ja, besonders vor dir Ben!", schrie ich ihn schon fast an. Er kratze sich am Kopf. "Okey...aber wieso bist du eigentlich so alleine hier?",fragte er mich dann. "Ich bin mit WAHREN Freunden feiern, denen ich auch vertrauen kann.", knallte ich ihn an den Kopf und verspürte auch nicht in geringster Weise Mitleid. "Ja gut, es tut mir echt leid. War halt 'ne scheiß Idee von meiner Schwester.", sagte er mit gesenktem Blick. Ich konnte es kaum glauben was er gerade sagte. Seine Schwester also ja? Der kann mich mal! "Boah! Ganz ehrlich deine Entschuldigung kannst du dir sonst wohin stecken!! Lass mich einfach in Ruhe!!", sagte ich zu ihm und stand auf. "Warte, können wir denn wenigstens Freunde bleiben?", flehte er mich an. Doch da platzte mein Geduldsfaden und ich fing an ihn anzuschreien: "Alter Ben kapier es, ich....", aber da stand Carlo neben mir und sah so wütend wie noch nie aus. "Was willst du denn hier?! Und dann auch noch bei meiner Freundin! Ich glaub ich vergesse mich gleich!!", platzte es förmlich aus Carlo heraus.

*Schräglage=> Club in Stuttgart

Papa, mein Freund ist berühmt! (Cro Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt