Kapitel 25

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Carlo hielt mir das Handy direkt vor mein Gesicht, doch ich mochte gar nicht hinschauen. Nachdem er mich nochmal aufgefordert hatte es mir anzusehen, wagte ich einen Blick darauf. Ich fasse es nicht. Das Bild. Hat Ben mich die Nacht tatsächlich fotografiert?! Ich lief zur Bar und setzte mich weinend auf einen Hocker. Während er sein Handy wieder wegsteckte wurde mir bewusst, dass Carlo gar nicht fremd gegangen war. Es war die ganze Zeit Ben, der uns auseinander bringen wollte. Und sowas ist bzw. war mal mein bester Freund. Carlo kam ebenfalls zur Bar und setzte sich auf einen Hocker gegenüber von mir. "Glaubst du mir jetzt, das ich nicht fremd gegangen bin?", fragte er mich und nahm dabei eine Hand von mir. Ich blickte weiterhin bedröppelt zu Boden, da ich es erstmal verarbeiten musste. Wie krass musste Ben das alles durchgeplant haben mit dem Foto, seiner Schwester, der Musik und allem. Krank. Einfach nur krank. "Du Carlo...", fing ich an, brachte aber nicht mehr heraus vor lauter weinen. Er stand auf und deutete mir das ich auch aufstehen solle. Ich tat es und ohne etwas zu sagen nahm er mich in seinen Arm, wobei er anfing mir fürsorglich über den Rücken zu streicheln. Ich vergrub dabei mein Gesicht zwischen Schulter und Hals. Ich fühlte mich so geborgen wie schon lange nicht mehr. Seine Wärme, seine Umarmung, sein Geruch, es hat mir einfach so sehr gefehlt und gab mir gerade unendlich viel halt. Als ich mich dann ein wenig beruhigt hatte, blickte ich auf und fing leise an zu reden: "Es tut mir alles so leid Carlo. Den ganzen Ärger den wir die Tage hatten,....nur wegen mir, weil ich zu dumm war". "Du bist nicht dumm Maus. Woher solltest du es denn wissen? Schließlich ist Ben dein bester Freund gewesen. Ich hätte wahrscheinlich genauso gehandelt", widersprach er mir und versuchte mich dann durch tröstende Worte aufzumuntern. " Trotzdem ziemlich kacke verlaufen. Ich hoffe du kannst mir irgendwie verzeihen", flüsterte ich vor mich hin, sah ihm dabei aber in die Augen. "Klar, ich liebe dich doch Kathi. Niemals würde ich uns aufgeben, ich hoffe das hast du auch gemerkt. Aber versprich mir, dass du keinen Kontakt mehr mit Ben haben wirst und noch viel wichtiger.... wenn du ein Problem hast oder irgendwas ist, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, rede mit mir darüber", sagte er zu mir, während er mir die Strähnen aus meinen Gesicht strich. Mir liefen noch vereinzelte Tränen an meinen Wangen herunter, trotz dessen mir gerade ein riesen Stein vom Herzen fiel. Deshalb brachte ich nur noch ein leises: "Ich liebe dich Carlo", heraus. "Ich liebe dich auch, Kathi", sagte er zu mir und küsste mich auf meine Stirn. Danach schmiedete ich mich an ihn und er zog mich zur selben Zeit an sich heran. Arm im Arm blieben wir dann eine ganze Zeit lang so stehen. Es war so schön. Einfach unbeschreiblich.
Nachdem wir Chiara und Jule es in Ruhe erklärt hatten, machte Carlo sich auf den Weg zu einer Probe und ich legte mich auf das Sofa um endlich mal für meine Abiprüfungen zu lernen. Da ich meine ganzen Sachen noch hier bei Carlo zuhause hatte, blieb ich gleich dort. Jule und Chiara fuhren kurz nachdem Carlo gegangen war auch wieder zu sich. Anfangs konnte ich mich gar nicht konzentrieren. Es war einfach zu viel passiert in den letzten Tagen. Einerseits könnte ich ausrasten und vor Freude durch den Raum rennen, da der Streit endlich geklärt war. Andererseits könnte ich die ganze Zeit weinen, weil ich so große Schuldgefühle hatte. Doch ich versuchte die Gedanken zu verdrängen und fokussierte mich auf meine Lernzettel. Nachdem ich mit Chemie fertig war und mich nun den Mathe Kram zuwenden wollte klingelte mein Handy. Ich schaute drauf und...Ben. Ich wollte gerade abheben und ihn zur Schnecke machen. Meinen ganzen Hass, für das was er Carlo und mir angetan hat, an ihm auslassen, doch ich entschied mich dagegen. Ich drückte somit einfach weg. Aber wie es nicht anders zu erwarten war, schrieb er mir jetzt durchgehend Nachrichten. Somit entschloss ich mich dazu mein Handy auszuschalten und warf es auf die andere Seite des Sofas. Danach konzentrierte ich mich wieder und lernte weiter.

"Hi Kathi", rief Carlo, während er die Haustür schloss. Er kam ins Wohnzimmer gelaufen, setzte sich neben mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich begrüßte ihn und fragte ihn, warum er schon so früh wieder da sei. Er nahm sich ein Ferrero Küsschen, welche auf dem Tisch standen und steckte ihn in den Mund. Nachdem er aufgegessen hatte, antwortete er: "lief alles super bei der Probe. Und bei dir irgendwas neues?". Ich überlegte kurz ob ich es ihm mit Ben erzählen sollte, hielt es aber für besser wenn ich es tue. "Naja, Ben hat mich angerufen und zu getextet", sagte ich ihm. Er schaute mich nun mit aufmerksamen Blick an, wobei ich leichten Hass in seinen Augen aufschimmern sah. "Du hast da ja wohl nicht drauf reagiert oder??", fragte er dann hektisch. Doch ich beruhigte Carlo und sagte ihm, dass ich es ausgemacht habe. "Sehr gut Maus. Aber wenn der nochmal irgendwie ankommt oder ich ihm begegne, weiß ich nicht.... ob ich mich zurück halten kann!", sagte er mit unheimlich großen Zorn in der Stimme. Doch ich wollte nicht das Carlo in irgendeiner Weise gewalttätig wird, weshalb ich ihn versuchte zu beruhigen: "Nicht Carlo. Bitte begebe dich gar nicht erst auf sein Niveau". Carlo schaute mich nun wieder an und nickte daraufhin stumm mit dem Kopf.

Papa, mein Freund ist berühmt! (Cro Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt