Kapitel 10

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Anders alsgedacht kam Freitag ziemlich schnell. Ich schnappte mir meine Tasche,schlüpfte in meine Schuhe und checkte mein Outfit noch mal imSpiegel. Heute trug ich nur eine normale röhren Jeans, einWasserfall T – Shirt und dazu einen Schal. Meine blonden Haarehatte ich zu einem Zopf gebunden - so wie immer - und schnell noch indie Winterjacke an und dann Kopfhörer raus und Musik an. Ich warteteauf meinen Bus und versuchte zum versuchten male Jana zu erreichen.Seit Tagen geht sie schon nicht ans Telefon und antwortet auf keineNachrichten. „Jana, wenn du das abhörst bitte melde dich bei mir.Ich mache mir schon sorgen, weil du dich nicht meldest. Ist irgendwasvorgefallen? Ich vermisse dich Süße!" sprach ich ihr auf's Bandund stieg dann in den Bus.

Knappe fünfzehnMinuten später stand ich vor Levin's Haustür und klingelte. Alssich die Tür öffnete strahlte Levin mich schon an. Und er warschick angezogen. Er trug eine dunkel blaue Jeans, einen schwarzenGürtel, ein Blütenweißes Hemd und einen dunkelblauen Schlips.Außerdem waren seine Haare gerichtet und er trug ein anderes Parfüm.„Du siehst gut aus!" stellte ich fest und zog mir die Schuhe aus.„Du siehst sowieso immer toll aus." sagte er und schloss die Tür.„Du hast gekocht? Ist heute ein besonderer Tag?" fragte ich undging in die Küche. Abrupt blieb ich stehen. Das Küchenlicht wargedämmt, es brannten eine menge Kerzen und der Tisch war schöngedeckt. Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihn mit großen Augenan. „Es ist nichts großes. Zumindest nicht das Essen, das gingschnell." sagte er und zog mir den Stuhl etwas vor. Ich setzte michund strahlte ihn an. „Eine Vorspeise gibt es nicht, ich hoffeeinfach mal, dass du dich mit dem Rotwein zufrieden gibst." sagteer und schenkte uns ein. Gespannt schaute ich ihm dabei zu und konntenicht aufhören zu lächeln. Als Hauptgang gab es also Ente, dazuSpätzle, eine leckere Bratensoße und etwas Gemüse und alsNachtisch eine selbstgebackene Torte.

Danach lehnteich mich entspannt zurück und nahm mein Rotweinglas in die Hand.„Also, was ist der Anlass für dieses tolle Essen?" fragte ichund schaute ihn an. Ganz gemütlich räumte er die Teller und dasBesteck in den Geschirrspüler und setze sich dann wieder zu mir. „Duhattest doch vor einer Woche Geburtstag." fing er an und zauberteeinen Umschlag hervor. Mir klappte der Mund auf und ich starrte ihnan. „Das wäre doch nicht nötig gewesen!" sagte ich und grinsteihn an. „Oh doch. Das musste sein. Du bist achtzehn geworden, daswird man nur einmal." sagte er und forderte mich auf das Geschenkaus zu packen. Gespannt schaute er mich an. Ich machte den Umschlagauf und griff rein. Heraus holte ich Karten. Beziehungsweise Ticketsfür Alligatoah. Zwei Tickets. Und dann noch zwei Tickets nachMünchen. Ich schaute ihn ungläubig an. „Wie bist du denn an diegekommen?!" fragte ich und freute mich wie ein kleines Kind. „Ichdachte die wären ausverkauft!" sagte ich ungläubig, sprang aufund umarmte ihn. „Tja, ich bin halt einfach unglaublich." lobteer sich selber. Ich lachte leicht auf „Spinner." grinste ich ihnan. „Woher weißt du das ich Alligatoah mag?!" fragte ich weiterund starrte die Karten an. „Das musst du wohl selber herausfinden!"antwortete er und lehnte sich zurück. „Aber Jana ist ein nettesMädchen." gab er mir einen Tipp und grinste mich an. „Och mandiese Süße! Ich liebe sie!" sagte ich verträumt. „Aber weißtdu, was mit ihr ist? Sie hat sich nicht bei mir gemeldet." fragteich und sah, wie er dann den Kopf schüttelte. Er stand auf, nahmsein Glas Rotwein und streckte mir seine Hand hin. Ich ergriff sie,legte die Karten auf den Tisch, nahm mein Glas ebenfalls und zusammengingen wir ins Wohnzimmer. Wir ließen uns auf die Couch sinken undich kuschelte mich sofort an seinen Arm. „Und so als Beamter, derOberstufenkoordinator ist, verdient man eben schon etwas mehr."sagte Levin irgendwann. „Du bist was?! Hast du es geschafftverbeamtet zu werden??" fragte ich erfreut und er nickte. „DiePrüferin war ganz angetan von mir. Irgendwas habe ich in dem vier –Augen – Gespräch wohl richtig gemacht." sagte er und grinstemich an. Fassungslos schaute ich ihn an und er musste noch mehrlachen. „Ach Schatz, denkst du echt ich würde dich betrügen? Ichhabe alles was ich brauche, wenn du in meiner nähe bist. Ich würdenichts tun, um unsere Beziehung zu gefährden oder dich in Gefahr zubringen." gestand er und strich mir über die Wange. Meine Mimikentspannte sich und ich erhob mich und setzte mich, ihm zugewandt,auf seinen Schoß. Sofort lagen seine Hände auf meinen Hüften,knapp über meinem Hintern. „Bekomme ich jetzt also auch endlichmeinen Kuss? Ich habe dich fünf Tage nicht geküsst, das wareindeutig zu lange." wispert er mir zu. Ganz zaghaft nickte ich undbewegte meinen Kopf leicht zu ihm, bis sich unsere Lippen trafen. Einpaar Minuten bewegten unsere Lippen sich im Einklang. Nach mehrerenkleinen Luft – hol – Pausen mussten wir nur eine längere machen.Schwer atmend schauten wir uns in die Augen und auch jetzt wussteich, dass er alles war was ich brauchte. Wieder fingen wir an uns zuküssen. „Ich liebe Dich." sagte ich in unseren Kuss hinein unddiese drei Wörter waren für ihn wie eine Art Bestätigung. Er zogmich doller an sich heran und küsste mich nun etwas fordernder. Ichknöpfte sein Hemd auf, schob es an den Schultern zurück und fuhrüber seine weiche und warme Haut. Unter meinen Fingerkuppen spürteich jeden seiner Herzschläge und ich merkte, dass auch er einenerhöhten Herzschlag hatte. Jedoch nichts gegen meinen. Ich fuhrseinen Oberkörper wieder hoch und fuhr mit meinen Händen durch seindichtes Haar. Noch doller presste ich meinen Oberkörper gegenseinen. Seine Hände zogen mein T – Shirt immer weiter hoch, sodasswir eine kurze Kuss pause machen mussten um es ganz aus zu ziehen.Ganz sanft biss ich ihm auf die Unterlippe, doch sofort vereintensich wieder unsere Zungen. Über seine Brust fuhr ich zu seinem Bauchund zu seinem Gürtel. Ich drehte mein Becken etwas von ihm weg undöffnete seinen Gürtel. Levin fing an meinen Hals zu küssenworaufhin ich meinen Kopf leicht schräg legte. Ich zog den Gürtelaus den Laschen und schmiss ihn zu Boden. Mittlerweile musste ichschon einen Knutschfleck haben, als es klingelte. Kurz hielten wirinne, machten dann jedoch weiter. Jetzt wollten wir nicht gestörtwerden. Doch es klingelte noch mal. „Das kann doch nicht sein!"sagte Levin und ließ seinen Kopf in Nacken kippen und schaute an dieDecke. „Alles gut. Einfach Ignorieren." sagte ich und liebkosteseinen Hals. Dann klingelte es noch mal, dieses mal öfterhintereinander. Genervt stieß Levin Luft aus, hob mich kurz an derTaille hoch und setzte mich auf's Sofa. Dann schaute er mich nochmal kurz an und zog scharf die Luft ein. „Verdammt, du siehst zumanbeißen gut aus!" sagte er und knöpfte sich das Hemd zu undmachte seine Hose zu. Dann ging er schließlich zur Tür, denn dasklingeln hatte immer noch nicht aufgehört. „Ich komme ja!" hörteich ihn rufen und zog dann mein Shirt auch wieder an. Ich hörte wieer die Tür aufmachte, jemand „Hi!" sagte und Levin die Türwieder ins Schloss warf. Irritiert ging ich zu ihm. „Levin! Machdie Tür auf!" hörte ich die Person rufen. Und wieder war Levinangespannt. Sein Kiefer war nun deutlich zu erkennen und seine Atmungging stockend. „Wer ist denn da? Mach doch auf." sagte ich dochLevin schüttelte den Kopf.

„Levin. Dasist nicht witzig. Mach jetzt diese scheiß Tür auf!" hörte ichdie Stimme von draußen wieder. Es war offensichtlich eine Frau.„Levin. Wer ist da?" wollte ich wissen. „Meine Ex – Frau."sagte er knapp und mit einer Kälte, die mich selbst erschreckte.Dann ging er wieder zur Tür und öffnete sie. Langsam aber sicherkam die Frau zum Vorschein. „Danke. Ich muss nämlich mal mit dirreden." sagte die Frau schon, bevor die Tür ganz geöffnet war.Und dann sah ich sie auch. Es war die Frau, die Montag Nachmittagihren Sohn beim Kindergarten anmelden wollte. Nur jetzt in einemetwas knapperem Outfit. Wie selbstverständlich kam sie rein undlächelte Levin verführerisch an. „Was willst du?" fragte Levinsie abwertend. Sie musterte ihn. „Du siehst toll aus." sagte sieund strich mit ihrem Finger über seine Brust. „Würdest du sofreundlich sein und deine dreckigen Finger von meinem Freundlassen?!" fragte ich schorf und als wäre es abgesprochen hauteLevin ihr auf die Finger. Die Frau drehte sich zu mir und mustertemich. „Dein Freund? Ich bin mir sicher, dass Levin mich um einigesmehr mag, als dich. Du kannst jetzt gehen." fuhr mich die Frau an.Direkt machte Levin die Tür auf und schob sie raus. „Lass dichnicht mehr blicken!" rief er und schloss dann die Tür und atmetetief ein und aus. Levin drehte sich zu mir und kam auf mich zu. Erschaute mir in die Augen. „Alles ok?" fragte er mich fürsorglichund ich nickte. „Wenn die denkt, ich gebe dich her, hat die sichgeschnitten." gab ich trotzig von mir. „Ich will von dir auch garnicht mehr weg, Baby." sagte er und gab mir einen Kuss auf denKopf. „Tut mir leid, dass ich dir den Abend versaut habe."entschuldigte er sich. „Wir haben noch das ganze Wochenende Zeit."sagte ich, zog mir das Shirt über den Kopf, zog ebenfalls meine Hoseaus und ging dann hoch. „Und allzu spät ist es auch noch nicht."sagte ich und zwinkerte Levin zu der mir sofort hinterher kam.


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