Kapitel 12

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„Paintball?!"fragte ich aufgekratzt. „Wir spielen Paintball?!" fragte ich nochmal und freute mich wie ein kleines Kind. Grinsend nickte er „ichhabe ein paar Freunde eingeladen. Ich hoffe das ist okay für dich."sagte er und schaute mich strahlend an. Ich nickte nur, weil ichnicht wusste was ich sagen sollte. Ich wollte schon immer malPaintball spielen gehen!Levin parktedas Auto und Händchen haltend gingen wir in die Halle. Er begrüßteseine Kumpel und stellte mich dann kurz vor. Seine Kumpel hatteebenfalls Begleitungen dabei, mit denen ich mich sofort superverstand. Alle waren um die Fünfundzwanzig Jahre alt und warenattraktiv. Soweit ich das sagen darf, passten die Pärchen auch immergut zusammen.Wir meldetenuns also an, zeigten die Pässe und bekamen dann Schutzkleidung undteilten uns in Teams ein. Zuerst wollten wir Mädchen gegen Jungenspielen, weshalb wir zum Außengelände gingen und uns in Positionbrachten. Eine Taktik hatten wir nicht und auch sahen die Mädchenalle nicht so aus, als hätten sie jemals irgendein Spiel gespielt.Fünf Mädchen gegen fünf Jungs, die sich schon verteilten – daskonnte ja was werden.

Ich duckte michhinter eine kleine Mauer und schaute mir erst mal alles an, bis ichdas Signal hörte das es losging. Ich ging geduckt von Versteck zuVersteck um nicht direkt gesehen zu werden und um vielleicht jemandanderes zu entdecken, aber ich sah keinen der Jungs. Nur meineMannschaft sah ich etwas unbeholfen umherirren, bis der erste Schussfiel. Direkt am Kopf wurde meine Mitspielerin getroffen und esfolgten zwei weitere Treffer. So schnell waren wir in Unterzahl.

Die Schüssekamen von einem kleinen Hochstand der gut geschützt war. Ich hocktemich mit dem Rücken gegen eine Wand gelehnt und sah aus demAugenwinkel wie sich jemand durch den Dreck wühlte. Es war einer derJungs der über den Boden robbte. Ich legte meine Pistole an undschoss einmal. Zum Glück traf ich auch und so hatten die Jungs jetztauch einen weniger. Jedoch war der Rückstoß der Waffe ziemlichdoll, sodass ich quasi nach hinten geworfen wurde und auf dem Rückenlag, auf den Füßen von jemand anders. Ich schaute hoch und erkanntedurch den Helm Levin. „Schatz, du musst mir ja nicht immer zu Füßenliegen!" sagte er grinsend. Ich schaltete schnell, drehte mich aufdie Seite und schoss ihm gegen sein Bein. „Au!" stieß er aus undverzog sein Gesicht. „Getroffen!" sagte ich und grinste ihn jetztan. „Das bekommst du aber zurück!" versicherte er mir. Leichtlachend sicherte er seine Waffe, nahm den Helm ab und ging dannRichtung Ausgang. Jetzt stand es also drei gegen zwei. Helen und ich,so hieß die Frau die noch übrig war, gingen jetzt taktischer vor.Sie ging voraus und ich sicherte ihr den Rücken, falls uns die Jungsnoch mal angreifen wollten. Immerhin wussten wir nur von einem, dergesichert in seinem Häuschen lag. „Emma geh du rechts lang, ichgehe links lang. So trifft uns Finn vielleicht nicht beidegleichzeitig." schlug sie vor und ging dann nach links hinter eineDeckung. Finn war ihr Freund und jemand der häufiger Paintballspielen ging, dementsprechend Übung hatte er.Auf meinem Wegtraf ich tatsächlich noch einen Jungen, genauso wie Helen.Jetzt war alsonur noch Finn übrig und Helen und ich. Konzentriert ging ich geducktauf das Haus zu, als ich plötzlichen einen Schrei vernahm und michruckartig umdrehte. Finn hatte Helen gepackt und hielt ihr die Waffean die Seite. Ich nahm meine Waffe hoch und richtete sie auf ihn.„Emma, wenn du jetzt schießt triffst du vielleicht Helen. Wenn dudie Waffe nicht runter nimmst schieße ich sie ab und das tut ausdieser Entfernung ziemlich weh. Und, wenn du die Waffe runter nimmstund kapitulierst passiert euch beiden nichts. Wir Jungs haben dannaber gewonnen!" forderte er. Ich grübelte und legte das Gewehrnoch ein Stück zurecht um ihn genau im Visier zu haben. „Aber wenndu sie abschießt habe ich freies Schussfeld und wir gewinnen."argumentierte ich und wartete auf seine Reaktion. „Sei dir da malnicht so sicher. Ich habe schnelle Reflexe." sagte er. Mir bliebalso nichts anderes übrig um den Schuss zu wagen. Ich atmete tiefein und hielt dann die Luft an und drückte ab. Ich hatte genauseinen Kopf getroffen, was ihn ein bisschen zurück taumeln ließ.Damit hatten die Mädchen gewonnen.Helen und ichfielen uns in die Arme und nahmen dann die Helme ab. „Glückwunsch.Guter Schuss." sagte Finn bedrückt. „Es hat trotzdem Spaßgemacht. Habt ihr noch Lust auf eine weitere Runde?" fragte Finn anHelen und mich gewandt. Wir nickten beide und dann kamen auch schondie, die abgeschossen wurden. Ich grinste Levin an als er bei unsankam. „Das ist mein Mädchen!" sagte er etwas über begeistertund klopfte mir auf die Schulter. Etwas zu doll als es gewöhnlichgetan wird. Entgeistert schaute ich zu ihm hoch. „Ich will jetztmit Levin!" sagte ich dann schnell. „Ne, ich muss dich nochabschießen. Rache ist süß." sagte er und stellte sich dannwieder neben Finn.Schnell warendie Teams wieder eingeteilt. Finn, Levin, Helen, Pia und Jonas warenin einem Team und Felix, Simon, Anna, Aylin und ich waren in demanderen Team.Es wurden nochein paar schöne Stunden, ehe wir uns wieder in die Umkleiden begabenund uns umzogen.In den letztenSpielen hatten wir die Regeln geändert. Man war erst raus, wenn manso oft getroffen wurde, dass man tot war. Also brachte ein Schuss insBein dich nicht gleich um, sondern du konntest nicht mehr laufen.Und, weil Levinsich unbedingt an mir rächen wollte hat er immer schön auf dieBeine oder auf den Bauch und auf den Rücken gezielt weshalb mirjetzt mein ganzer Körper weh tut und ich deshalb um einiges längerbrauche als die anderen Mädchen.

Als ich aus derDusche kam waren die Mädchen schon längst draußen. Ich hatte mirgerade meine Unterwäsche angezogen, als Levin herein kam.Entgeistert schaute ich ihn an „Raus! Hier sind die Mädchenumkleiden!" befahl ich ihm. Er jedoch, machte keine Anstalten sichaus dem Raum zu bewegen.


„Ich habe mirsorgen um dich gemacht. Die Mädels haben erzählt, dass du schmerzenhattest beim umziehen. Und dann habe ich mir gedacht schaue ich malvorbei." erklärte er mir und blieb dann vor mir stehen. „Ach ichhabe halt ein paar blaue Flecken das ist alles. Und beim umziehen tutdas dann eben weh – sonst ist aber alles in Ordnung." beruhigteich ihn und lächelte ihn an. „Das sieht aber gar nicht ok aus."sagte er und streichte leicht über meinen Bauch, der von blauenFlecken nur so übersät war. „Mach dir wirklich keine Sorgen. Ichziehe mich schnell an und dann komme ich raus." wiederholte ich undgriff nach meinem T – Shirt. „Lass dir Zeit. Wir treffen uns ineinem Restaurant und essen noch eine Kleinigkeit zusammen. Siebestellen für uns eine Vorspeise mit." entgegnete er und fuhr mitseinen Händen dann zu meinen Oberschenkeln und hob mich abrupt hoch.Ein kleiner Schrei entglitt mir, was Levin zum lachen brachte. Dannsetzte er mich auf die Ablage neben das Waschbecken, stellte sichzwischen meine Beine und stützte sich links und rechts neben meinerHüfte ab. Seine Augen bewegten sich zwischen meinen von links nachrechts und glitten dann zu meinen Lippen und fokussierten diese. „Duhast so ein schönes Gesicht.." sagte er leise und küsste mich.

Meine Armelegten sich um seinen Hals und zogen ihn weiter zu mir. Wie ich esliebte ihn zu küssen.

Dann löstenwir uns voneinander und lächelten uns an. „Nächstes Wochenendestelle ich dich übrigens meinen Eltern vor. Wir machen also einenkleinen Ausflug." sagte er noch, ehe er aus der Tür verschwand.Und diese paar Worte rissen mich total aus der Bahn. Wieso will ermich seinen Eltern vorstellen?


Lehrer mal anders!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt