Freitag, derTag an dem ich Levin's Eltern kennenlernen sollte, kam viel zuschnell. Während ich auf dem Weg nach Hause war dachte ich darübernach was ich anziehen sollte um nicht zu süß zu wirken, aber auchnicht zu lässig. Was ich mir für eine Frisur machen sollte und wasfür Schuhe ich anziehen sollte
Dazu kam, dassich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte. Ich hatte so etwasnoch nie mitgemacht und ich konnte mir auch nicht vorstellen, wie eswerden würde. Ich hatte also totale Panik.
Um fünfzehnUhr kam Levin und, weil ich noch nicht ganz fertig war, ließ ich ihnrein und bat ihm ein Wasser an. Auch er hatte sich schick gemacht undtrug einen Anzug und ein weißes Hemd. Sein Jackett jedoch hatte eraufgeknöpft und die ersten beiden Knöpfe waren ebenfalls offen.
Als ich vormeinem Spiegel stand und mich anschaute fand ich immer wieder etwas,das mir nicht gefiel und strich die Stelle dann wieder glatt oderzupfte es zurecht.
Ich trug eineschwarze, leicht durchschimmernde Strumpfhose, darüber einenenganliegenden schwarzen Rock und ein weinrotes Oberteil. Eine Uhr,eine Kette und eine schwarze Clutch, die zu meinen high Pumps passte,trug ich außerdem, sowie die Haare offen über die Schultern.
„Du siehsttoll aus." hörte ich hinter mir. Leicht erschrocken, weil ich soin Gedanken versunken war, drehte ich mich um und sah Levin amTürrahmen lehnen. Er lächelte leicht und musterte mich dann nochmal von oben bis unten. „Du auch." gab ich ihm das Komplimentzurück und war stolz, dass er so attraktiv war. „Können wir?"frage er dann und stieß sich vom Türrahmen ab. „Klar." sagteich und schnappte mir dann mein Geld. „Das brauchst du nicht."sagte er leicht irritiert. „Wer weiß wo wir Essen gehen und wieviel ich bekomme." sagte ich monoton woraufhin er lachte. „Dubist mir schon eine!" entgegnete er dann und folgte mir dann zurTür.
Als meineMutter mich sah kamen ihr leicht die Tränen. „Du siehst bezauberndaus!" sagte sie und zog mich dann in eine Umarmung. „Danke, Ma!"sagte ich sanft und umarmte sie ebenfalls. „Ich gehe schon malvor." flüsterte Levin mir zu und ging dann aus der Tür. MeineMutter sagte mir noch mal wie stolz sie auf mich sei, wie hübsch ichwäre und das ich froh sein kann Levin als Partner zu haben, auchwenn der Altersunterschied nicht gewöhnlich ist. Und dann ließ siemich schweren Herzens gehen, wobei sie eine Träne verdrückte.
Ich ließ michneben Levin sinken und schnallte mich an, und sofort fuhr er los.„Ist alles ok? Du wirkst ein wenig angespannt." sagte ich in dieStille hinein. Ich war so nervös und meine Gedanken sodurcheinander, dass ich nicht wusste was ich sagen sollte. Levinumfasste das Lenkrad noch ein Stück doller und atmete dann tief ein.„Ja, alles in Ordnung. Und bei dir?" frage er und zwang sich einlächeln auf. „Nur ein wenig nervös." antwortete ich ihm. Dannwurde es wieder still.
Nach einerWeile fahrt hielt Levin vor einem edlen Restaurant an hielt mich aberzurück als ich aussteigen wollte.
„Mein Vaterist schorf und er er sagt seine Meinung direkt raus. Bitte nimm dasnicht Persönlich und bleib einfach nett und entspannt, so wie du esimmer bist. Okay?" fragte er. Überrascht schaute ich ihn an undnickte. „Warst du deshalb so angespannt? Weil du dachtest, dass ichnicht mit deinem Vater zurecht komme?" fragte ich und zögerlichnickte er. „Alles gut. Ich werde das schon hinbekommen."beruhigte ich und und zog ihn dann zu einem Kuss zu mir. Ich merktewie er sich entspannte und seine Hand sich um meine Hüfte legte. Eswar viel zu schön ihn zu küssen, trotzdem löste sich Levin vonmir, stieg aus, lief ums Auto herum und öffnete mir die Tür. Undjetzt lächelte er wirklich. Er sah viel entspannter aus undfreundlicher.
Levin nahmmeine kleine Hand in seine große, warme, beschützende undHändchenhaltend betraten wir das Lokal. Von einem Mitarbeiter desLokals wurden wir in den hinteren Teil des Lokals, von dem man einenguten Ausblick hatte, zu einem Tisch begleiten, an dem schon zweiältere Leute saßen. Als sie uns erblickten erhob sich die Damesofort und ging auf Levin zu um sie zu umarmen. Er war um einigesgrößer als sie, weshalb dieser Anblick ziemlich belustigend war.„Ich habe dich so vermisst!" sagte sie und drückte ihren Sohnnoch doller an sich. Levin hatte meine Hand losgelassen um seineMutter richtig umarmen zu können. „Ich dich ebenso! Und du siehsttoll aus!" lobte er seine Mutter, als sie sich voneinander gelösthatten. „Und das ist deine Freundin. Emma, richtig?" fragte siemich. Ich lächelte und nickte. „Freut mich sie kennenzulernen,Mrs. Marx." sagte ich und wollte ihr die Hand schütteln. Doch sieumarmte mich. Ich mochte sie jetzt schon. „Levin hat am Telefonviel von dir gesprochen." sagte sie und schmunzelte ihren Sohn an.„Mooomm.." sagte er und verdrehte, peinlich berührt, die Augen.Ich musste leicht kichern, verstummte aber als ich seinen Vatererblickte.
Eiserne Miene,breitschultrig und erstaunlicher weise keinen Bierbauch, sondern erwar ziemlich schlank. „Hallo Levin." sagte er und reichte ihm dieHand. „Dad." entgegnete Levin knapp und schüttelte ihm die Hand.„Und Emma, natürlich." sagte er und lächelte nun. Ich lächeltezurück und schüttelte ihm erfreut die Hand. „Ich bin erfreut siekennen zu lernen." sagte ich und dann setzten wir uns hin. Wie einGentleman zog mir Levin den Stuhl zurecht und setzte sich dann nebenmich.
„Also,erzählt mal. Wie habt ihr euch kennengelernt?" wollte seine Mutterwissen. Ich erzählte wie ich für ihn einen Anzug geschneidert habe,ließ aber weg, dass er mein alter Lehrer war.
„Und ichdachte du wärst eine Nutte." sagte sein Vater kühl, als ich meineRede beendet hatte. Ich verschluckte mich an meinem Wasser, machtemir aber nur Sorgen um Levin der sein Glas fast zerdrückte undseinen Vater mit blicken tötete. „Was hast du gerade gesagt?!"fragte er bedrohlich ernst und schaute seinem Vater ernst in dieAugen. „Levin, alles in Ordnung." beruhigte ich ihn. LevinsMutter hatte ihren Mann mittlerweile auch ermahnt und lächelteentschuldigend. Ich nickte ihr zu, als Zeichen, dass alles okay sei.
Levinumklammerte sein Glas immer noch beteiligte sich aber an denGesprächen und lächelte gezwungen. Vorsichtig schob ich meine Handauf seinen Oberschenkel, weshalb er kurz zusammen zuckte, seinlächeln dann aber weicher wurde. „Jetzt sag mir nicht, dass siedir in den Schritt gefasst hat." entgegnete sein Vater. Und das warzu viel. Levin zerdrückte das dünne Wasserglas in seiner Hand, wasseine Mutter zum aufschreien brachte, schnappte meine Hand, stand aufbrachte noch ein „Wir gehen." heraus und zog mich dann hinter ihmher aus dem Restaurant. So schnell wie er handelte konnte ich nichtreagieren und stolperte hinter ihm her.
Erst als wir imAuto saßen drehte er sich zu mir und guckte mich entschuldigend an.„Was ist mit deiner Hand?" fragte ich besorgt und schaute sie miran. „Nichts." sagte er kühl und zog sie weg. „Fahr zumKrankenhaus!" befahl ich in ernstem Ton. Und, weil Levin keine Lustauf Diskussionen hatte tat er es sogar.
Nicht mal zehnMinuten mussten wir auf einen Arzt warten der sich Levins blutigeHand ansah und sorgfältig jeden einzelnen Splitter aus seiner Handsammelte. Erklären woher er die Verletzung hatte musste er nicht.Etwas verwundert war der Arzt nur über Levins Outfit.
Mit Antibiotikaund einem Verband wurde Levin wieder entlassen. Seine Mine bessertesich trotzdem nicht. Gemeinsam fuhren wir, schweigend, zu ihm undwortlos schloss er die Tür auf und schlug sie hinter mir wieder zu.Sofort ging ich zum Telefon, bestellte eine Pizza und zwei Burger mitPommes und kümmerte mich dann um Levin der mit einem Kühlpack aufder Couch lag und die Augen geschlossen hatte. „Hey, es ist dochalles ok." sagte ich ruhig und ließ mich neben ihm nieder. „Nein.Mein Vater hat dich beleidigt und ich weiß nicht wie ich dir wiederin die Augen schauen soll ohne mich schlecht zu fühlen." kam esgequält von ihm. „Das wird." sagte ich, klopfte ihm dann aufsein Bein und ging ins Schlafzimmer wo ich seine Jogginghose und einT – Shirt für ihn holte und mir selber ein Shirt von ihm überzog.Als ich wieder die Treppe runter kam klingelte es und ich ging mitGeld zur Tür, um den Lieferanten zu bezahlen.
Mit einem PizzaKarton, zwei großen Tellern Servierten und Levins Anziehsachen ging ging wieder ins Wohnzimmer. „Das riecht toll!" sagte er undsetzte sich gleich gerade hin und schnappte sich einen Burger, nur umihn wenige Sekunden später wieder auf den Teller zu legen. „Derist so warm, dass das an den Schnittwunden weh tut." sagte ergereizt mehr zu sich selbst, als zu mir. Ich konnte mir das Lachen,dass in mir aufstieg, nicht verkneifen. „Lach du nur." sagte ergenervt und ich nickte zustimmend. „Iss halt die Pizza oder diePommes. Dann esse ich deinen Burger." schlug ich vor. Er gingmeinem Rat nach und aß fast die ganze Pizza und die Pommes, ehe ersich zurück fallen ließ und mich anlächelte. „Danke. Danke, dassdu meinen Launen immer stand hältst." sagte er liebevoll. Ichsetzte mich neben ihn, ihm zugewandt und mein Arm lag auf derRückenlehne. Ich musterte ihn „Wenn nicht ich, wer dann?" fragteich neckisch und grinste. Er lachte leicht und schaute mich dann an.Er sah zufrieden aus. „Na schau, es ist doch leicht mir in dieAugen zu schauen. Oder?" fragte ich lächelnd. Nur ein nicken kamals Antwort, ehe er sich leicht zu mir beugte und mir einen Kuss aufdie Lippen hauchte. „Scheiße." flüsterte er leicht gegen meineLippen. „Was denn?" fragte ich panisch. „Deine Lippen sind wieDrogen." antwortete er genauso leise und drückte mich zurück,sodass ich unter ihm lag. Ich lächelte in unseren Kuss hinein, derimmer verlangender wurde.
DU LIEST GERADE
Lehrer mal anders!
RomanceWäre es nicht ziemlich unmoralisch seinen alten Mathelehrer zu lieben? Emma ist sich nach dem ersten Kuss sicher: sie liebt ihn. Doch das war die vermeindlich falsche Entscheidung, oder?